Das ist dein Ort und hier ist auch deine Berufung
Zeugnis von Terezia Gaziova

Die slowakische Krankenschwester Terezia Gaziova lebt seit 19 Jahren in Medjugorje. Bei ihrem ersten Besuch des Wallfahrtsortes im Jahr 1996 spürte sie deutlich, dass sie sich der Gottesmutter zur Verfügung stellen soll. In dieser OASE berichtet Terezia über ein erstaunliches Apostolat, das durch ihr Engagement in den Ländern des ehemaligen Ostblocks entstanden ist.

 

Mein Name ist Terezia Gaziova, ich bin gebürtige Slowakin und von Beruf Krankenschwester und Hebamme. Aufgewachsen bin ich unter einfachen Verhältnissen in einer katholischen Familie. Nach dem Studium habe ich sieben Jahre im Krankenhaus gearbeitet, zuerst als Hebamme, dann auf einer Dialyse-Station. Im Jahr 1996 verspürte ich den starken Ruf, nach Medjugorje zu fahren. Dort hatte ich das starke Gefühl: „Das ist dein Ort und hier ist auch deine Berufung.“

Es war mir bewusst, dass das eine Berufung fürs Leben war, und so bat ich die Gospa, mir konkret zu zeigen, was ich machen solle. Im Gebet vernahm ich ihre zarte mütterliche Stimme: „Trage meine Botschaften in den Osten, zu den Armen, dorthin, wohin niemand gehen möchte. Geh nach Osten und zeige ihnen das Licht Jesu durch meine Botschaften.“

Damals lebte noch P. Slavko, und so konnte ich ihn um Rat bitten. Am Ende eines Fastenseminars, das er leitete, erfuhr ich eine große Freude, Liebe und innere Freiheit. Ich verstand, dass Gebet und Fasten der Weg sind, durch den uns die Gospa zu Jesus führt. Ich sagte der Gospa im Gebet: „So gerne hätte ich, dass die ganze Welt diesen Weg kennen lernt.“ Damals kamen schon Pilger aus der ganzen Welt nach Medjugorje. Aber unter ihnen fehlten jene, für die uns die Gottesmutter in Fatima aufgerufen hatte zu beten. Im Jahr 1997 fing ich an, die Länder der ehemaligen Sowjetunion zu besuchen. Das waren die Ukraine, Litauen, Lettland, Weißrussland, Russland, Kasachstan, Moldawien und Sibirien. Ich berichtete den Menschen in Pfarren, Schulen, Gefängnissen und Krankenhäusern von den Botschaften der Gospa und berichtete von Glaubenserfahrungen in Medjugorje. Ich erzählte, wie uns die Gospa durch ihre Botschaften zu Jesus führen möchte, und lud sie ein, nach Medjugorje zu kommen.

Im Jahr 1998 pilgerten die ersten kleinen Gruppen aus diesen Ländern an den Wallfahrtsort in der Herzegowina. Das war oft nur möglich dank der viele guten Menschen, die mithalfen, dass die Pilger Reisedokumente erhielten. Diese Hilfe ist in den meisten Fällen bis heute nötig.

Als dann die ersten Gruppen von Medjugorje wieder nach Hause fuhren, spürte ich, dass wir mit ihnen in Verbindung bleiben müssten, damit all das, was die Gospa in ihre Herzen gesät hatte, in Liebe wachsen könnte. Ich verstand, dass wir zuerst im Gebet zusammen bleiben sollten. Einmal sagte die Gottesmutter in einer Botschaft: „Liebe Kinder, ich kann in vielen Gebetsgruppen auf der Welt sehen, wie der Heilige Geist in den Gläubigen wirkt.“

So geschah allmählich das Wunder des gemeinsamen Gebetes unter den Pilgern aus verschiedenen Ländern der ehemaligen Sowjetunion, die einst gewaltsam durch das kommunistische Regime zusammengehalten worden waren. Diese neue Einheit vollzog sich in der Liebe der Gottesmutter.

Es zeigte sich, dass die Botschaft der Gospa: „Betet, betet, betet!“  stärker war als Lenins Aufruf: „Lernt, lernt, lernt!“

 

Zentrum „Licht Mariens“ in Medjugorje

Im Jahr 2000 gründeten wir in Medjugorje ein kleines Zentrum mit dem Namen „Licht Mariens“ für Pilger aus osteuropäischen Ländern mit dem Ziel, gemeinsam für die Anliegen der Gottesmutter zu beten, damit sich ihre Pläne des Friedens in der Welt verwirklichen. Wir helfen den Pilgern bei der Organisation von Medjugorjereisen aus diesen Ländern und übersetzen die Botschaften der Gospa und die Bücher von P. Slavko in all diese Sprachen. Zudem organisieren wir Fastenseminare und übersetzen die Online-Zeitschrift „Licht Mariens“ in all diese Sprachen, die wir auf unserer gemeinsamen Website publizieren.

Viele Gebetskreise, die durch Medjugorje entstanden sind, treffen sich einmal wöchentlich und zusätzlich an den ersten Samstagen im Monat, um gemeinsam die Hl. Messe zu feiern und Eucharistische Anbetung zu halten. Einmal jährlich organisieren wir nationale Gebetstreffen für jedes Land.

 

In unserem Zentrum „Licht Mariens“ in Medjugorje können Jugendliche aus diesen Ländern, die sich ein Jahr im Apostolat engagieren wollen, mitleben. Nach der Rückkehr in ihre Länder gründen sie Gebetskreise und erneuern die Pfarren. Wir organisieren Einkehrtage für Jugendliche, besonders in der Ukraine, der Slowakei und in Russland. In der Ukraine existiert ein kleines Medjugorje-Zentrum, das von jungen Menschen geleitet wird.

 

Einige schöne Früchte von Medjugorje

 

Slowakei

In der Slowakei wurde Medjugorje durch die Familie von Anton und Olga Merkovic bekannt, die selbst im Jahr 1984 zum ersten Mal Medjugorje besuchte. Im Jahr 1986 entschieden sich Olga und Anton, mit ihrer Familie in Medjugorje zu leben und den Pilgern der damaligen Tschechoslowakei und Ungarns zur Verfügung zu stehen. Erstmals kamen im Jahr 1990, nach dem Fall der Berliner Mauer, größere Pilgergruppen aus diesen Ländern nach Medjugorje. 1991 wurde ein „Marianisches Zentrum“ für Medjugorje gegründet, das Bücher und Zeitschriften publiziert und über Medjugorje berichtet, 1992 wurde die Gebetsgemeinschaft „Institut des Unbefleckten Herzens Mariens“  gegründet, eine Gebetsbewegung, die für den Triumph des Unbefleckten Herzens und für die Priester betet und fastet. Dieses Institut besteht heute aus weit mehr als 3000 Gebetskreisen, wobei jeder Gebetskreis mindestens sieben Mitglieder zählt. Es werden Einkehrtage, Seminare und Katechesen für die Leiter der Gebetsgruppen einmal jährlich veranstaltet.

Eine besondere Initiative in der Slowakei ist die Novene zum Heiligen Geist neun Tage vor Pfingsten mit immerwährender Anbetung, Beichtmöglichkeiten und dem täglichen Medjugorje-Gebetsprogramm, an dem mehrere tausend Menschen teilnehmen.

In den letzten Jahren, besonders während der Sommermonate, kommen sehr viele Pilger aus der Slowakei nach Medjugorje. Die Priester kommen mit Pfarrangehörigen und nach der Rückkehr gründen sie Gebetskreise und führen das Medjugorje-Gebetsprogramm in ihrer Pfarre ein. Seit dem Jahr 2008 existiert auch ein kleines Mladifest für die Jugend in der Slowakei mit dem Titel „Eucharistie und Maria“.

Auch für Ordensgemeinschaften werden Pilgerfahrten organisiert – zur Erneuerung von Ordensfamilien. Eine Frucht von Medjugorje in der Slowakei ist auch eine Niederlassung der Gemeinschaft Cenacolo seit dem Jahr 2007.

 

Litauen

Viele Gebetsgruppen, die sich besonders an den ersten Samstagen im Monat treffen, befinden sich in der Hauptstadt Vilnius. In Litauen gibt es auch zahlreiche Gebetsgruppen, die sich in den Pfarren der Jugendpastoral widmen, sich aber auch um Menschen mit besonderen Bedürfnissen kümmern. Seit 15 Jahren besteht auch die Gemeinschaft von P. Andris Medins für Suchtkranke. P. Andris hatte diesen Ruf auf dem Erscheinungsberg in Medjugorje gespürt.

Für Menschen aus Weißrussland und Moldawien ist die Reise nach Medjugorje kompliziert, da es für sie schwierig ist, ein Visum zu erhalten. Viele praktizieren neben dem Gebet in den Gebetskreisen auch ein immerwährendes Fasten für die Anliegen der Muttergottes

 

Russland

In Russland ist eine besondere Situation, weil die römisch-katholischen Christen gemeinsam mit Orthodoxen beten. Kleine Gebetsgruppen sind über ganz Russland verstreut und mit den Priestern in ihren Pfarren verbunden.

 

Ukraine

Aus der Ukraine kommen meistens griechisch-katholische Christen, dann Orthodoxe und Katholiken. Oft kommen ganze Gruppen von Priestern nach Medjugorje zu den Priesterseminaren und den Seminaren für Eheleute.

Nach der Wallfahrt beginnen sie in ihren Pfarren das Medjugorje-Gebetsprogramm mit Eucharistischer Anbetung im Zentrum. In der Westukraine ist ein neues Haus der Gemeinschaft Cenacolo vorgesehen.

 

Im östlichen Teil der Ukraine wurde im Jahr 2007 die Vereinigung „Kelch der Barmherzigkeit“ mit dem Segen des Ortsbischofs Jan Sobilo gegründet. Diese Organisation hat den Schutz des Lebens vom Anfang bis zum Ende als Ziel.

Zirka 700 ukrainische Gynäkologen, die meisten von ihnen Atheisten und fern vom Glauben, waren schon in Medjugorje. Danach haben sie aufgehört, Schwangerschaftsabbrüche durchzuführen, und ihr Leben ganz verändert. Mit vielen von ihnen stehen wir in Kontakt und organisieren Einkehrtage und Katechesen.

 

Mit dem Bau eines Zentrums für alleinerziehende Mütter mit dem Namen „Haus Maria Goretti“ und des Hospizes „Hl. Erzengel Michael“ wurde begonnen. Im Jahr 2015 wurde eine Niederlassung der Gemeinschaft „Barmherziger Vater“ für Süchtige eröffnet. Im Jahr 2013 wurde auch eine Wallfahrt von ukrainischen Politikern organisiert. Es wurde auch ein Apostolat für Kranke in Spitälern, Altenheimen und Waisenhäusern gegründet.

Die Kosten für Reisen nach Medjugorje werden oft noch immer von Spenden finanziert. Im vergangenen Jahr dazugekommen ist die humanitäre Hilfe in den Kriegsgebieten, um die Bevölkerung mit Nahrung und Medikamenten zu versorgen.

Es laufen auch Vorbereitungen für eine Wallfahrt für Menschen mit Behinderungen und für Kriegsopfer.

 

Kasachstan

In der Pfarre „Königin des Friedens“ in Kasachstan wurde die Kirche jener von Medjugorje nachgebaut. Es bestehen sogar ein Außenaltar und ein Kreuz wie auf dem Kreuzberg in Medjugorje. Das Heiligtum wurde im Gedenken an alle Opfer des Kommunismus und anderer totalitärer Systeme errichtet. Seit dem Jahr 1996 findet regelmäßig ein Jugendgebetstreffen, ein Mladifest, in Kasachstan statt, das zu einer wichtigen geistlichen Zusammenkunft in Kasachstan und Mittelasien geworden ist.

Maria, die Königin des Friedens, ist auch die Patronin von Kasachstan.

Am 2. Juli 2014 wurde eine Kapelle zur immerwährenden Anbetung mit dem Namen „Stern von Kasachstan“ eingeweiht. Ab diesem Tag existiert auf der Weltkarte noch ein Ort des immerwährenden Gebetes um den Frieden. Die Monstranz für die Ewige Anbetung bekam die Pfarrgemeinde von den gleichen Spendern wie jene in Medjugorje.

Über unsere Webseite besteht die Möglichkeit, sich zum Rosenkranzgebet und zur eucharistischen Anbetung einzutragen.

Wenn ihr Zeit habt, besucht unsere Webseite, auf der ihr euch eintragen und euch dem Gebet des immerwährenden Rosenkranzes und der eucharistischen Anbetung anschließen könnt – für die Verwirklichung der Pläne Gottes für unser Welt in dieser Zeit: www.mir.com.hr

Gottes Segen!