Medjugorje ist wahrhaft zum Weltmittelpunkt des Gebetes und der Bekehrung geworden

 

Beiträge aus Oase des Friedens

 

Medjugorje ist wahrhaft zum Weltmittelpunkt des Gebetes und der Bekehrung geworden

Erzbischof Henryk Hoser feiert in Medjugorje seinen ersten Gottesdienst als Apostolischer Visitator

Der Sonntag, 22. Juli 2018, war für die Pfarre Medjugorje und für Pilger aus aller Welt, die Medjugorje in ihrem Herzen tragen, ein besonderer, gesegneter Tag. Seit jener vatikanischen Mitteilung vom 31. Mai, in der Papst Franziskus den bisherigen Sonderbeauftragten des Hl. Stuhles, Erzbischof Henryk Hoser, zum Apostolischen Visitator für die Pfarre Medjugorje ernannt hatte, wartete man in der Pfarre auf die Amtseinführung des emeritierten Bischofs von Warschau-Praga. Die Ankündigung, dass Msgr. Hoser seinen Dienst mit einer feierlichen Messe in der Kirche des Hl. Jakobus beginnen würde, löste bei den Pfarrangehörigen und Pilgern eine große Freude aus.
Der weite Platz vor dem Außenaltar der Kirche war bereits zu Beginn des sonntäglichen Abendprogramms von Gläubigen bis auf den letzten Platz gefüllt. Mit dem Rosenkranzgebet bereiteten sie sich auf die Hl. Messe vor. Zu Beginn des Gottesdienstes zogen der Apostolische Visitator, Erzbischof Henryk Hoser, der Apostolische Nuntius in Bosnien und Herzegowina, Msgr. Luigi Pezzuto, der Provinzial der herzegowinischen Franziskaner, Pater Miljenko Šteko, der Pfarrer von Medjugorje, Pater Marinko Šakota, und zahlreiche konzelebrierende Priester, begleitet von den Klängen des Eingangsliedes, das der Chor „Königin des Friedens“ vortrug, in einer Prozession zum Altar.
Die Messfeier begann mit der Verlesung der päpstlichen Bulle zur Ernennung durch Nuntius Luigi Pezzuto in italienischer und Pater Marinko Šakota in kroatischer Sprache. Pater Miljenko Šteko überbrachte Willkommensgrüße, in denen er hervorhob, dass erstmals bei einer Eucharistiefeier in Medjugorje auch der Apostolische Nuntius als direkter Vertreter des Papstes und des Hl. Stuhles anwesend sei.
“Danke, Exzellenz, für Ihr Kommen. Meine herzlichsten Willkommensgrüße! Überbringt unsere Dankbarkeit dem Obersten Priester für seine pastorale Tätigkeit in der Kirche, die sich auch durch diese Ernennung erkenntlich gezeigt hat!“, so P. Miljenko Šteko.

Dann richtete der Franziskanerprovinzial seine Willkommensworte an den Apostolischen Visitator Msgr. Henryk Hoser:
„Lieber Herr Erzbischof Hoser! In dieser Stunde der Barmherzigkeit begrüße ich Sie herzlichst im Namen aller hier Versammelten. Im Namen der herzegowinischen Franziskanerprovinz wünsche ich Ihnen einen gesegneten Aufenthalt in der Sendung, die Ihnen der Hl. Vater, Papst Franziskus, anvertraut hat. In tiefer Anerkennung und Liebe nehmen wir Ihr Kommen an, das Ihnen unser Oberster Priester aus Rom, der Vorsteher der gesamten kirchlichen Gemeinschaft, anvertraut hat. Möge uns die Kraft des Heiligen Geistes erneuern, sodass wir von heute Abend an unter Ihrer Führung auf unserem Pilgerweg vorankommen!“

Die Messfeier, der Erzbischof Hoser vorstand, wurde in lateinischer Sprache gehalten. In seiner Predigt verkündete der Apostolische Visitator, dass der Heilige Vater als universaler Hirte der Kirche die Worte der Propheten heranzieht und seine Hirten dorthin schickt, wo Menschen leben und Gläubige sich versammeln, um das Licht der Rettung zu suchen.

Warum kommen jedes Jahr so viele Pilger nach Medjugorje?

„Nach Medjugorje kommen Pilger von fernen Orten, aus ungefähr 80 Ländern der Welt. Um diese Entfernungen zu überwinden, bedarf es einer festen und tatkräftigen Motivation, sowie über angemessene Transportmittel für eine Verwirklichung dieser Reisen.
Doch das Wort Ferne bedeute noch etwas: die Ferne stellt die existenzielle Situation derjenigen dar, die sich von Gott, von Christus entfernt haben, von ihrer Kirche und dem Licht, das dem Leben Sinn verleiht, es lenkt und ihm ein würdiges Lebensziel schenkt, und das ist ein Leben, das es sich lohnt zu leben. Jetzt können wir besser verstehen, warum der Hl.Vater einen Apostolischen Visitator nach Medjugorje geschickt hat: die pastorale Fürsorge hat die anspruchsvolle Aufgabe, der Pfarrgemeinde Medjugorje und den Gläubigen, die als Pilger kommen, eine stabile und kontinuierliche Begleitung zu sichern.“, sagte Msgr. Hoser, welcher bei seiner Predigt auch folgende Frage stellte: „Eine Grundfrage: Warum kommen jedes Jahr so viele Pilger nach Medjugorje?“

Eine christozentrische Verehrung Mariens

„Als Antwort drängt sich diese auf: Sie kommen, um jemanden zu treffen, um Gott zu treffen, um Christus zu treffen, um seine Mutter zu treffen. Und anschließend, um den Weg zu erkennen, der sie zur Lebensfreude im Hause des Vaters und der Mutter führt; und schlussendlich, um den Weg Mariens zu erkennen, als den sichersten Weg. Das ist der Weg der Marienverehrung, der sich hier bereits jahrelang vollzieht, dies bedeutet „einen heiligen Gottesdienst, in dem der Gipfel an Weisheit und Glaube fließt, und deswegen ist dies eine primäre Aufgabe für das Volk Gottes.“, sagte Erzbischof Hoser und fügte hinzu, dass es sich hier wahrhaftig auch um eine christozentrische Verehrung handle.

„So schaut die Religiosität des Volkes in Medjugorje aus: im Mittelpunkt steht die Hl. Messe, die Anbetung des Allerheiligsten Sakraments, die fast durchgängige Möglichkeit das Sakrament der Versöhnung zu empfangen, und dies wird von all den restlichen Formen der Religiosität begleitet: den Gebeten des Rosenkranzes und des Kreuzweges, welche die anfangs spitzen Steine in glatte Fußwege verwandelt haben.“, betonte der Erzbischof in seiner Predigt.
Medjugorje biete Raum für die göttliche Gnade durch die Fürsprache der Gottesmutter, die an diesem Ort als „Königin des Friedens“ verehrt werde. Und es sei wohl wahr, so der Apostolische Visitator weiter, „dass die Welt Frieden dringend nötig hat: den Frieden im Herzen eines jeden Einzelnen, den Frieden in der Familie, den sozialen Frieden und den internationalen Frieden, so sehr erseht durch alle und insbesondere durch die Einwohner dieses Landes, die so sehr durch den Balkankrieg geprüft sind.“
Den Frieden fördern bedeute, eine Zivilisation auf Liebe, Gemeinschaft, Brüderlichkeit, Gerechtigkeit und schließlich Frieden und Freiheit aufzubauen. Dabei möge die Gottesmutter, die Mutter aller, helfen, so die abschließende Bitte des Erzbischofs in seiner Predigt.

Am Ende der Messfeier, welche man als Zeichen des Beginns einer neuen Zeit für die Pfarrgemeinde Medjugorje und alle Pilger bezeichnen kann, dankte Pater Marinko Šakota dem Nuntius für sein Kommen und vor allem Papst Franziskus für die Ernennung des Apostolischen Visitators. Erzbischof Hoser dankte der Pfarrer von Medjugorje für die Annahme dieses Dienstes und für sein Kommen nach Medjugorje. Dann überreichte er ihm als Geschenk der Pfarre eine Bibel und einen Blumenstrauß.
An der Hl. Messe nahmen neben Tausenden von Pilgern auch 118 Konzelebranten teil, unter ihnen Diözesanbischof Guido Gallese aus Alessandria in Italien.