MEDITATIONEN ZUR FASTENZEIT

Beiträge aus Oase des Friedens

MEDITATIONEN ZUR FASTENZEIT

PALMSONNTAG

Mit dem Palmsonntag beginnt die Heilige Woche des Leidens, Sterbens und Auferstehens Jesu. Das Evangelium, das bei der Palmprozession vorgetragen wird, zeigt Jesus als den verheißenen Messias, dessen Esel an einem Weinstock festgebunden ist und der als Friedenskönig auf einem Esel reiten wird.

IMPULS:

Jesus ist ein sanftmütiger König, der sich mit einem Eselfohlen begnügt. In seiner Gegenwart kann ich alle Eigenmacht, alle Aggressionen gegen Widersacher, Leistungsdruck und Überbesorgtheit von mir abgleiten lassen.

„Hosanna! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn! Gesegnet sei das Reich unseres Vaters David, das nun kommt. Hosanna in der Höhe!“ (Mk 11,9-10). Diese freudige Akklamation ist ein Segensruf, ein jubelndes Loblied: Es drückt die einmütige Überzeugung aus, dass Gott in Jesus sein Volk besucht hat und dass endlich der ersehnte Messias gekommen ist. Und alle sind dort in zunehmender Erwartung des Werkes, das Jesus vollbringen wird, wenn er in die Stadt eingezogen ist.
Doch was ist der Inhalt, der tiefste Widerhall dieses Jubelrufs? Die Antwort erhalten wir aus der gesamten Heiligen Schrift, die uns daran erinnert, dass der Messias die Segens-Verheißung Gottes zur Erfüllung bringt, die ursprüngliche Verheißung, die Gott dem Abraham, dem Vater aller Glaubenden, gemacht hatte: „Durch dich sollen alle Geschlechter der Erde Segen erlangen“ (Gen 12,2-3).

Papst Benedikt XVI., Predigt am Palmsonntag 2012

„Betet, meine lieben Kinder, betet, dass ihr im Gebet die Liebe Gottes begreift.“
(Medjugorje, 25.03.2016)

GRÜNDONNERSTAG

Mit dem Gründonnerstag beginnt die liturgische Feier der drei heiligen Tage des österlichen Erlösungsmysteriums. Beim Abschiedsmahl wäscht Jesus seinen Jüngern die Füße – in diesem Zeichen wird das Kommende schon gegenwärtig und als Weg der Liebe gedeutet, der „bis zur Vollendung geht“ (Joh 13,1).

FRAGE:

Der Tod am Kreuz ist die höchste Form der demütigen Liebe Jesu. Darum wählte er den Sklavendienst der Fußwaschung als Zeichen seines Sklaventodes. Zu wahrer Liebe und echter Freundschaft gehört es, dass sie demütig sind gegen ihre Freunde. Bin ich demütig gegenüber meinem Partner oder meinen Freunden? Nehme ich umgekehrt ihren Dienst dankbar an?

Das Miteinander von Geschenk und Beispiel, das wir im Fußwaschungs-Evangelium finden, ist charakteristisch für das Wesen des Christentums überhaupt. Christentum ist nicht eine Art Moralismus, ein bloßes ethisches System. Am Anfang steht nicht unser Tun, unsere moralische Tüchtigkeit. Christentum ist zuallererst Geschenk: Gott gibt sich uns – nicht etwas gibt er uns, sondern sich selbst. Und dies steht nicht nur am Anfang, im Augenblick der Bekehrung. Er bleibt immerfort der Schenkende. Er beschenkt uns immer wieder. Er ist uns immer voraus. Deshalb ist der zentrale Akt des Christseins Eucharistie: Dankbarkeit für das Beschenkt-Sein, Freude über das neue Leben, das er uns gibt.

Papst Benedikt XVI., Predigt in der Lateranbasilika am

20.3.2008

„Die Pfarre hat angefangen, sich zu bekehren. Deshalb möchte ich euch Botschaften geben, wie es sie noch nie und nirgendwo in der Geschichte seit dem Beginn der Welt gegeben hat. Danke, dass ihr meinem Ruf gefolgt seid!“
(Medjugorje, 4.April.1985)

KARFREITAG

In der Karfreitagsliturgie gedenkt die Kirche des Leidens und Sterbens Jesu. Durch seinen Tod hat der Erlöser den Tod des Menschen überwunden, durch seine Auferstehung aber hat er das Leben neu geschaffen.

FRAGE:

Ich habe allen Grund zuversichtlich zu sein, trotz mancher Widerwärtigkeit in meinem Leben. Christus hat durch seine Kreuzigung und Auferstehung vorgelebt, dass Gottes Gnade in die tiefsten Abgründe hinabreicht. Vertraue ich auf seine Gnade? Schöpfe ich Zuversicht?

Was verbleibt vor unseren Augen? Es bleibt ein Gekreuzigter, ein Kreuz, das die endgültige Niederlage dessen anzuzeigen scheint, der denen Licht gebracht hatte, die in Dunkel gehüllt waren, der von der Kraft der Vergebung und der Barmherzigkeit gesprochen hatte… Schauen wir genauer auf diesen zwischen Erde und Himmel gekreuzigten Menschen, werden wir entdecken, dass das Kreuz nicht das Siegeszeichen des Todes, der Sünde und des Bösen ist, sondern das leuchtende Zeichen der Liebe, ja der Weite der Liebe Gottes, Zeichen dessen, was wir nie hätten erbitten, erdenken oder erhoffen können: Gott hat sich zu uns herabgeneigt, er hat sich erniedrigt bis hinein in den dunkelsten Winkel unseres Daseins, um uns die Hand zu reichen und uns an sich zu ziehen, uns bis zu sich selbst hinaufzutragen.

Papst Benedikt XVI., Kreuzweg,
22.04.2011

„Betrachtet das Leiden Jesu und vereinigt euch in eurem Leben mit Jesus.
(Medjugorje, 20.Feb.1986)

HOCHFEST DER AUFERSTEHUNG DES HERRN

Der Engel aber sagte zu den Frauen: Fürchtet euch nicht! Ich weiß, ihr sucht Jesus, den Gekreuzigten. Er ist nicht hier; denn er ist auferstanden, wie er gesagt hat. (Mt 285-6)

FRAGE:

„Fürchtet euch nicht!“ – Wie ein Rahmen legen sich die Worte um das gesamte Evangelium. Schon der Engel Gabriel sprach Maria mit den Worten an „Fürchte dich nicht…“ Furchtlosigkeit ist eines der Wesensmerkmale der Nachfolge Christi. Wie geht es mir damit? Welche Ängste könnte ich mit der Freude der Auferstehung überwinden?

„Als unser Paschalamm ist Christus geopfert worden!“ (1 Kor 5,7)
Das jüdische Pascha, das Gedächtnis der Befreiung aus der Knechtschaft Ägyptens, sah in jedem Jahr den Ritus der Opferung der Lämmer vor, ein Lamm pro Familie. In seinem Leiden und Sterben offenbart sich Jesus als das Lamm Gottes, das am Kreuz „geopfert“ wird, um die Sünden der Welt hinwegzunehmen. Er wurde genau in der Stunde getötet, in der gewöhnlich die Lämmer im Tempel von Jerusalem geopfert wurden. Den Sinn dieses Opfers hatte er selbst während des Letzten Abendmahls vorweggenommen.
Von dieser neuen Bedeutung des Paschafestes her versteht man auch die Interpretation des „ungesäuerten Brotes“, die der heilige Paulus gibt. Der Apostel bezieht sich auf den alten jüdischen Brauch, nach dem zum Paschafest jeder auch noch so kleine Rest gesäuerten Brotes aus dem Haus zu entfernen war. Das war einerseits eine Erinnerung daran, was den Vorfahren bei der Flucht aus Ägypten passiert war: Als sie eilig das Land verließen, hatten sie nur ungesäuerte Brotfladen mitgenommen. Zugleich war aber das „ungesäuerte Brot“ ein Symbol der Reinigung: das Alte wegschaffen, um dem Neuen Platz zu machen.
Da Christus sich als das wahre Lamm für uns geopfert hat, können und müssen auch wir „neuer Teig“ sein, „ungesäuertes Brot“, das von allen Überbleibseln des alten Ferments der Sünde befreit ist: keine Bosheit und Schlechtigkeit mehr in unserem Herzen!

Papst Benedikt, Predigt im Petersdom am
12.April.2012

„Seid Zeugen des Friedens und der Liebe in dieser friedlosen Welt.“
(Medjugorje, 25.5.2017)

„Diese Fastenzeit sei für euch ein besonderer Ansporn.“

aus Oase des Friedens Feb. 2016

Die Fastenzeit, die mit dem Empfang des Aschenkreuzes als Zeichen der Buße, Umkehr und Erneuerung beginnt, führt uns auf dem gemeinsamen österlichen Weg der Kirche und mündet am Hochfest Ostern in die Feier der Auferstehung Jesu.

Das Fasten als religiös begründete Einschränkung bzw. Enthaltung von Nahrungsaufnahme soll uns als Hilfe dienen, um zu einer größeren inneren Freiheit zu gelangen, in der wir uns neu an die Worte Jesu erinnern und sie in uns Gestalt annehmen lassen.

Die Ereignisse von Medjugorje aktualisieren die Einladung der Kirche zu Gebet, Fasten, Umkehr und Versöhnung auf einfache und eindringliche Weise.

Als am sechsten Erscheinungstag, dem 29. Juni 1981, der kleine Daniel Setko von seinen Eltern mit der Bitte um Heilung nach Medjugorje gebracht wurde, sagte die „Gospa“ (kroatisch für Gottesmutter), dass die Eltern beten, fasten und einen starken Glauben haben sollen. Auf wunderbare Weise erfuhr das Kind kurz danach Heilung.

Die Einladung zum Fasten ist in den Botschaften von Medjugorje von Anfang an untrennbar mit jener zum Gebet verbunden: Gebet gibt dem Fasten die Ausrichtung auf Gott hin, und Fasten gibt dem Beten innere Kraft und Ernsthaftigkeit.

In ihrer Botschaft vom 3. Februar 1986 sagte die Gospa:

„Liebe Kinder! Diese Fastenzeit ist für euch ein besonderer Ansporn, euch zu ändern. Fangt in diesem Moment an! Schaltet das Fernsehgerät ab und verzichtet auf verschiedene Dinge, die für euch unnütz sind! Liebe Kinder, ich rufe euch auf, dass sich jeder Einzelne bekehrt. Diese Zeit ist für euch da.“

Wie soll gefastet werden?

Die Gospa sagt uns ganz eindeutig: „Ich möchte, dass die Menschen in diesen Tagen mit mir beten, und das in möglichst großer Anzahl, dass sie mittwochs und freitags streng fasten, dass sie jeden Tag wenigstens den Rosenkranz beten.“ (Medjugorje, 14. August 1984).

Weshalb soll gefastet werden?

Der berühmte Theologe Karl Rahner schreibt über Privatoffenbarungen, dass sie ihrem Wesen nach ein Imperativ sind, wie in einer bestimmten geschichtlichen Situation von der Christenheit gehandelt werden soll. So deuten auch Marienerscheinungen immer darauf hin, dass es eine besondere Not gibt, in der die Mutter ihren Kindern zu Hilfe kommt. Am 25. Juni 1991 sagte die Gospa: „In dieser Zeit ist der Friede auf besondere Weise bedroht, und ich erbitte von euch, dass ihr das Fasten und das Gebet in euren Familien erneuert. Liebe Kinder, ich wünsche, dass ihr den Ernst der Situation begreift und dass ihr begreift, dass viel von dem, was geschehen wird, von eurem Gebet abhängt. Aber ihr betet wenig!“

Gottes Plan

Viele Menschen blicken sorgenerfüllt oder resigniert in die Zukunft. Was wird der morgige Tag einer konfliktbeladenen Welt bringen? Wie wird der Klimawandel sich auswirken und welche Konsequenzen werden die Flüchtlingsströme für unser reiches Europa nach sich ziehen? Gibt es einen Plan Gottes für unsere Welt und können wir uns darauf einlassen und ihm vertrauen?

Die Gottesmutter sagt: „Vor allem fastet, denn durch das Fasten werdet ihr erreichen, dass der gesamte Plan, den Gott hier in Medjugorje vorhat, verwirklicht wird, und ihr werdet mir Freude bereiten.“ (Medjugorje, 26. September 1984).

Welche positive und zukunftsfrohe Perspektive der Glaube eröffnet, wenn wir uns auf ihn einlassen! Und dann sagt die Gospa ganz konkret:

„Heute lade ich euch von neuem zum Gebet ein, damit ihr euch durch Gebet, Fasten und kleine Opfer auf das Kommen Jesu vorbereitet.“ (Medjugorje, 25. November 1996). „Entsagt dem, was euch hindert, Jesus näher zu sein.“ (Medjugorje, 25. März 1998).

Möge uns diese Fastenzeit ein Ansporn sein, dass wir uns auf das Wort Jesu und seine besondere Gegenwart in den Sakramenten einlassen. Nehmen wir die Botschaften der Gospa zur Hand und lassen wir uns von ihr gemeinsam durch diese besondere Zeit der Gnade zu Jesus führen.