Interview mit Erzbischof Aldo Cavalli

„Ich danke dem Herrn und der Jungfrau Maria, die mich durch den Heiligen Vater hierher schicken wollten“

 

In Medjugorje hat mit dem italienischen Erzbischof Aldo Cavalli am 11. Feber 2022, dem Gedenktag Unserer Lieben Frau von Lourdes, der neue Beauftragte des Papstes seinen Dienst aufgenommen.

Der bisherige Apostolische Nuntius in den Niederlanden war Ende November als Visitator für den Wallfahrtsort auf unbestimmte Zeit beauftragt worden. Sein Vorgänger, Kurienerzbischof Henryk Hoser, war vergangenen Sommer 78-jährig nach fünfjährigem Dienst in Medjugorje in seiner Heimat Polen infolge einer längeren schweren Erkrankung sowie einer Covid-19-Infektion verstorben.

Am 13. Februar feierte Erzbischof Cavalli eine heilige Messe mit den anwesenden Pilgern und brachte dabei seinen Dank zum Ausdruck: „Ich danke Ihnen allen, dass Sie gekommen sind. Danke an den Chor für die Vorbereitung dieser Feier. Danke, Herr Provinzial, Herr Pfarrer, allen, die das vorbereitet haben, vielen Dank, aber vor allem danke ich dem Herrn und der Jungfrau Maria, die mich durch den Heiligen Vater hierherschicken wollten. Als ich den Heiligen Vater vor ein paar Wochen sah, sagte er mir: „Du gehst nach Medjugorje. Sei dort!“ Und das war‘s! Ich bin sicher, dass der Herr Jesus mich in diesen letzten Jahren begleiten wird, wie er es mein ganzes Leben lang getan hat.“

In einem ausführlichen Interview mit dem Radiosender MIR Medjugorje sprach Erzbischof Cavalli über seine ersten Eindrücke vom Wallfahrtsort, seine langjährigen Erfahrungen mit Medjugorje-Pilgern und seine Pläne.

Lieber Herr Erzbischof, seien Sie herzlich willkommen!

Ich danke Ihnen, dass Sie mich zu diesem Gespräch eingeladen haben. Und ich danke dem Herrn und der Jungfrau Maria und dem Heiligen Vater, die mich hierher bestellt haben. Ich war noch nie hier. Aber viele Menschen aus meinem Land und aus meiner Pfarre kamen schon nach Medjugorje, und nach ihrer Rückkehr bemerkte ich immer etwas Besonderes: Sie kehrten voll guten Willens zurück, erfüllt mit Glauben, erfüllt mit dem Wunsch, gut zu leben, den Herrn zu empfangen, erfüllt mit Liebe für die Muttergottes und mit dem Wunsch, den Rosenkranz zu beten. Mir sind viele positive Dinge aufgefallen, aber ich war noch nie hier. Als mich der Papst in meinem Alter von 75 Jahren ernannte, war ich glücklich. Ich war froh, hierherzukommen. Ich kam gerne, sogar sehr gerne.

 

Was sind Ihre ersten Eindrücke nach Ihrer Ankunft in Medjugorje?

Ich wollte mit den Franziskanerpatres sprechen, die schon so lange hier sind und so viel Gutes getan haben und weiterhin tun. Sie waren die ersten, denen ich hier begegnet bin, und ich habe gesehen, dass sie diesen Ort lieben. Sie hören bereitwillig Beichte, predigen gerne, sie stehen der Gnade Gottes zur Verfügung, und das ist sehr positiv. Heute früh habe ich die Kirche gesehen, die Orte, an die die Menschen kommen, und ich frage mich: „Warum kommen so viele Menschen hierher?“ Und es gibt ein tiefes „darum“. Sie kommen nicht zum Spaß, nicht aus anderen Gründen. Sie kommen immer mit einer Motivation, das habe ich bemerkt: um dem Herrn zu begegnen, zu beten und in der Gesellschaft der Jungfrau Maria zu sein. Beides zusammen: die Begegnung mit dem Herrn, das Gebet, die Veränderung des Lebens und die Begleitung durch die Jungfrau Maria.

 

Als meine Leute von hier zurückkamen, waren diese beiden Punkte von grundlegender Bedeutung. Jetzt folgt die Konsequenz: Was muss ich tun? Was machen die Franziskanerpatres so gut? Wir arbeiten auf die bestmögliche Weise mit der Gnade zusammen, um all diesen Menschen zu helfen, die kommen, um dem Herrn zu begegnen und in der Gesellschaft der Jungfrau Maria zu sein. Das ist unser Ziel! Gemeinsam mit den Franziskanern, dem Bischof von Mostar und mit vielen Laien, die hier arbeiten, wie auch Sie, gemeinsam den Menschen zu dienen, die hierherkommen wegen eines einzigen Ziels: dem Herrn an einem heiligen Ort zu begegnen – und dies ist ein heiliger Ort geworden -, dem Herrn zu begegnen in der Eucharistie, ihm im Evangelium zu begegnen, ihm in der Anbetung zu begegnen, ihm in der Beichte zu begegnen und in der Gesellschaft der seligen Jungfrau Maria zu verweilen. Darin müssen wir zusammenarbeiten und in nichts anderem. Arbeiten wir mit dem Heiligen Geist zusammen, um den Gläubigen dadurch zu dienen.

 

Sie sagten, dass Sie noch nie in Medjugorje gewesen sind, aber Sie hätten die Gelegenheit gehabt, Menschen zu treffen, die hierher gepilgert sind. Wie vertraut sind Sie mit dem Phänomen Medjugorje und all dem, was sich hier in den vergangenen 40 Jahren ereignet hat?

Schauen Sie, ich bin Italiener, und in meinem Land ist Medjugorje zu einem Bezugspunkt geworden, und wenn die Menschen einen Bezugspunkt haben, erkennen sie, dass sie dort demjenigen begegnen werden, dem sie begegnen wollen, und das sind der Herr und die Jungfrau Maria, und dabei kann sie niemand aufhalten, und das ist sehr positiv!

Die Menschen kamen und werden noch mehr kommen. Aber wir müssen diesen Ort, einen zutiefst spirituellen Ort, bewahren. Es ist selbstverständlich, dass es Unterkünfte geben soll, wenn Menschen kommen; das bedeutet, wenn Menschen hierherkommen, müssen sie auch untergebracht werden können. Man muss Strukturen errichten, wo sie essen können, wo sie Geschenke kaufen können, die mit ihrer Erfahrung zusammenhängen. Das sind normale menschliche Dinge, deren man bedarf, wenn Leute hierherkommen, das ist normal. Es ist immer so, dass Menschen an heiligen Orten bestimmte Strukturen brauchen. In Rom ist es genauso. Die Menschen kommen nach Rom, weil der Papst in Rom ist. Das ist das Wichtigste; aber es gibt in Rom viele schöne Dinge, Rom ist wunderschön, aber da ist der Papst. Und wenn die Menschen kommen, wo sollen sie wohnen? In Hotels, Instituten, auch die werden benötigt. Sie möchten auch Souvenirs kaufen, um sich später an die spirituelle Umgebung zu erinnern, in der sie waren, und dasselbe gilt auch für Medjugorje.

 

Sie haben den Großteil Ihres Lebens in der Diplomatie verbracht. Ende Januar haben Sie Ihren Dienst als Apostolischer Nuntius in den Niederlanden beendet. Nun hat Ihnen der Papst einen Dienst anvertraut, der vor allem einen pastoralen Charakter hat. Wie haben Sie die Nachricht Ihrer Ernennung zum Apostolischen Visitator für die Pfarre Medjugorje empfunden?

Sehen Sie, für mich ist, seit ich Priester bin, und sogar schon vorher, alles ein pastoraler Dienst. Die Trennung zwischen Diplomatie und Pastoral gibt es für uns, für mich, nicht. Denn es ist die Person, die eine pastorale Einstellung hat, nicht die Funktion, die Funktion kommt später. Wir haben eine pastorale Einstellung, sodass jede unserer Handlungen pastoral wird, und das ist sehr positiv. Botschafter begegnen sich, das sind Menschen, die ganze Länder repräsentieren und darin ihre Wichtigkeit haben. Wir begegnen ihnen als Apostolischer Nuntius, als Botschafter, aber auch als Priester. Und das wissen sie. Egal, in welchen Teil der Welt ich gesendet werde, wenn wir uns bei Cocktails, Abendessen, nationalen Feiern treffen, komme ich so gekleidet, wie ich jetzt bin. Und obwohl ich so esse und trinke und mit allen rede wie die anderen, fangen sie immer, einfach immer an, über den Herrn zu reden, über den Papst, die Kirche. Denn das sind spirituelle Themen, die wir alle in uns tragen. Und sie nutzen die Gelegenheit, dass da eine Person mit ihnen ist, die eine so unsichtbare und tiefe Welt repräsentiert. So entwickeln sich Gespräche, die immer tiefgehend und spirituell sind. Auch das ist Pastoral.

 

Exzellenz, was bedeutet die Fortsetzung des Dienstes des Apostolischen Visitators für Sie in Medjugorje?

Sehen Sie, der Papst repräsentiert die Weltkirche und sendet deshalb einen Gesandten, und der Gesandte vertritt mit dem Papst die universelle Kirche. Das bedeutet, dass die Weltkirche aufmerksam diesem Phänomen gegenüber ist, sehr aufmerksam. Ich habe im Pfarrhaus ein Bild gesehen, ein wunderschönes Bild, es befindet sich im Büro des Apostolischen Visitators. Es zeigt Medjugorje und die Kirche, die ein Symbol in der ganzen Welt ist. Es zeigt auch Maria, es zeigt also die ganze Welt in der Nähe von Maria und die Strahlen, die aus Medjugorje in die ganze Welt strahlen. So sollten wir werden: die Strahlen des Herrn, die Strahlen der Jungfrau Maria in der ganzen Welt. Und der Papst repräsentiert die ganze geistige Welt, das Kommen des Sohnes Gottes unter uns. Das ist die Bedeutung des Apostolischen Visitators: die ganze Kirche, die auf Medjugorje schaut. Und Medjugorje soll von der ganzen Welt und in der ganzen Welt gesehen werden.

Die Mittel, die ich hier gesehen habe, sind deshalb sehr wichtig, um die ganze Welt zu erreichen. Diese Mittel sind heute normal. Nutzen Sie sie auf die bestmögliche Weise und mit der bestmöglichen Technik, um die ganze Welt zu erreichen. Das ist eine sehr positive Sache.

 

Nach der Ernennung zum Apostolischen Visitator sind Sie dem Heiligen Vater begegnet. Wir wissen, dass Papst Franziskus Medjugorje und alles, was hier geschieht, am Herzen liegt. Wie sieht der Papst Medjugorje und was hat er gesagt?

Sehen Sie, der Papst hat mich sehr gut empfangen. Er hat mir ein paar Worte zu Medjugorje gesagt: „Gehen Sie dorthin, bleiben Sie dort und bleiben Sie ruhig, still und ausgeglichen, und begleiten Sie die Menschen. Das reicht.“ Und der Rest des Gespräches mit dem Papst drehte sich wie immer darum, wie wir das Evangelium heute in unserer Gesellschaft verbreiten können, einer Gesellschaft, die ihre Kultur hat, die sich verändert. Diese Veränderungen dürfen wir nicht verurteilen, nicht kritisieren oder richten, wir müssen darin sein, weil es auch unsere Kultur ist. Wie können wir innerhalb dieser Kultur das Evangelium verkünden? Wie hat es der Herr getan, der in eine Kultur hineingekommen ist und das Evangelium innerhalb dieser Kultur verkündet hat: mit der Sprache und der Art und Weise des Benehmens, wie es dieser Kultur – der Herr war Jude – zu eigen ist. In der westlichen Welt war die Kultur einmal christlich, auf verschiedene Arten: Protestanten, Anglikaner, was auch immer sie wollen, aber die Ethik war christlich. Europa war christlich. Wir haben einen unglaublichen Kulturwandel. Ist er böse? Keinesfalls. Die Menschen leben einfach nur in einer anderen Kultur und sind sehr verfügbar. Die Niederlande sind ein Zeichen dieser anderen Kultur, ein starkes Land, wobei stark bedeutet, dass die Menschen aktiv und arbeitsam sind und Innovationen haben. In der Nuntiatur habe ich jedes Jahr Jugendliche, Jugendgruppen, junge Studenten aus aller Welt empfangen. Alle niederländischen Universitäten sind nämlich zweisprachig, so wie ihr hier, die ihr für die ganze Welt übersetzt. Dort wird auf allen Universitäten Flämisch und Englisch gesprochen. Das heißt, Jugendliche aus der ganzen Welt kamen in Gruppen zu fünfzehn Personen in die Nuntiatur. Was wussten sie über Jesus? So gut wie gar nichts. In dieser Kultur ist Jesus einer von vielen. Und über Gott? Das ist etwas völlig Unklares. Und über die Kirche? Von ihr kannten sie den Vatikan und den Papst, weil der Papst der Papst ist und er an viele Orte geht. Sie wollten wissen, warum der Papst diplomatische Vertretungen hat. Eine historische Sache. Ich begann ihnen zu erklären, sehr vorsichtig. Von wem aus? Von Jesus Christus. Wenn wir nicht von ihm ausgehen, kann nichts erklärt werden. Sie waren sehr aufmerksam! Ich erklärte ihnen Dinge von Jesus Christus an bis heute. Und wie viele Fragen folgten dann später! Wie viel Interesse zeigten sie! Niemand war gegen die Kirche. Keiner! Aber sie kannten uns nicht, weil unsere Botschaft kaum zu dieser Kultur durchdrang. Was ist also zu tun? Sie zu empfangen, mit ihnen leben, das ist sehr wichtig. Mit ihnen zu leben und mit ihnen zu sein.

Ich sprach mit dem Papst über einen sehr wichtigen Brief aus dem ersten Jahrhundert, um das Jahr 100/110, dem Brief an Diognet. Wie leben die Christen? Wer sind die Christen? Sie haben damals darüber geschrieben, in der Zeit unmittelbar nach der apostolischen Zeit: Wir leben wie die anderen. Wir kleiden uns wie die anderen, wir essen wie die anderen, wir arbeiten wie die anderen, wir bezahlen Steuern wie die anderen, wir heiraten wie die anderen, aber wir leben als Christen. Das ist es, was wir tun müssen. Mit allen zu leben, nicht kritisieren, nicht verurteilen, aber als Christen leben. Es wird gesagt: Das Leben Jesu Christi wird, wie er es tat, durch Ansteckung übertragen. Wir müssen unsere Einstellung ändern, nicht die Methoden. Methoden schaffen nicht das christliche Leben. Die Einstellung prägt das christliche Leben.

Und das bedeutet, etwas im Inneren verändern, sodass man die Menschen so sieht, wie der Herr sie sieht: sie lieben und ihnen dienen und ohne Angst mit ihnen als Christen leben.

 

Obwohl der Dienst des Apostolischen Visitators in erster Linie pastoraler Natur ist, äußerte sich Erzbischof Hoser positiv über das Phänomen Medjugorje, die Seher, die Marienverehrung, wobei er besonders den Christozentrismus und die Feier der Sakramente betonte. Wie vertraut sind Sie mit der Arbeit Ihres Vorgängers, des verstorbenen Erzbischofs Hoser?

Ich bin ihm nie begegnet, aber ich habe eins von ihm verstanden: Er liebte Medjugorje! Das ist die richtige Haltung, Medjugorje zu lieben und glücklich zu sein, dass man hier ist. Das ist das, was ich von ihm erkannt habe. Er hat Medjugorje geliebt und war froh, hier zu leben. Er hatte eine große Verehrung zur Jungfrau Maria, eine sehr große, und er hatte eine große Liebe zur Kirche. Er war in schweren Zeiten zwanzig Jahre lang in Ruanda, und ich verstehe ihn gut, weil ich fünf Jahre in Burundi war, das in der Nähe von Ruanda liegt, und diese Situation gut kenne. Er war Arzt und hat viel Gutes auf diesem Gebiet getan. Er war Bischof in Warschau und wurde, so wie ich, als betagter Mann hierher gesandt und hat Medjugorje lieben gelernt. Im Pfarrhaus habe ich gesagt: „Lasst das Bild von Erzbischof Hoser hier!“ Das ist eine schöne Geschichte eines Mannes, der sein Leben hier hingegeben hat und praktisch hier gestorben ist. Sie muss bewahrt werden. Die Franziskaner zeigten mir im Pfarrhaus, wie viele Menschen in der Vergangenheit, vor nicht allzu langer Zeit, als Märtyrer starben, wie viele Menschen getötet wurden. Es gibt eine Geschichte, und wir dürfen nie vergessen, dass wir die Frucht dieser Geschichte sind. Ich komme auch hierher, nachdem Bischof Hoser 3, 4, 5 Jahre lang gut gearbeitet hat, in dem Sinne, dass er sein Leben für Medjugorje gegeben hat.

 

Anfang August wird auch dieses Jahr hier in Medjugorje das Jugendfest stattfinden, das zehntausende junge Menschen aus der ganzen Welt hier zusammenführt. Die Jugendlichen betonen, dass sie besonders berührt sind, von der Anbetung, den Hl. Messen, bei denen mehr als 500 Priester aus der ganzen Welt konzelebrieren. In den letzten Jahren waren mit den Jugendlichen hier in Medjugorje beim Jugendfest auch verschiedene kirchliche Würdenträger und sie haben den Jugendlichen ihre Botschaft übermittelt. Wird es beim diesjährigen Jugendfest genauso sein?

Hier gibt es Organisationsteams, die ihre Arbeit zu verrichten wissen. Wir haben über dieses Jugendtreffen im August bereits gesprochen, und ich erinnere mich, dass vor zwei Jahren, als es noch kein Covid gab, mehr als 50.000 junge Menschen eine ganze Woche lang hier waren. Und ich frage mich: „Warum sind sie gekommen?“ Sie haben gebetet, viele haben gefastet, die Vorträge gehört und Tag und Nacht an der Anbetung teilgenommen. Warum geschieht dies? Das sind Jugendliche aus der ganzen Welt! Warum kommen sie hierher? Wen erwarten sie zu treffen? Zweifellos den Herrn Jesus und zweifellos die Jungfrau Maria. Und wir? Wie können wir mit Jesus und der Jungfrau Maria zusammenarbeiten, um diesen jungen Menschen zu helfen, Jesus und der Jungfrau Maria zu begegnen? Der Pfarrer von Ars verstand eine tiefe Wirklichkeit: Tausende von Menschen kamen zu ihm zur Beichte, er hörte 15, 18 Stunden lang täglich Beichte und er hat es immer ruhig und in Frieden getan; er hörte allen zu, er nahm alle freundlich auf. Er erkannte, dass derjenige, der all diese Menschen rief, nicht er war, das war Jesus, der Herr. Aber er war das Mittel, in dem all diese Personen Jesus, dem Herrn, begegnet sind. All diese Menschen und er als Mittel. Er erkannte, dass er ein wertvolles Mittel war, ein sehr wertvolles, sowohl spirituell als auch menschlich. Er hat immer alle mit Liebe empfangen. So müssen auch wir es tun. Wer ruft also diese Jugendlichen? Das sind nicht wir. Wer ruft sie? Das ist Jesus, der Herr, der sich der Jungfrau Maria bedient. Das ist sehr wichtig. Und was sind wir? Wir sind die Mittel. Wir müssen die Fähigkeit haben, offen, akzeptierend und fröhlich zu sein, auf eine Weise, dass wir wertvolle und nützliche Mittel für andere sind, damit sie dem Herrn Jesus begegnen.

 

Was sind Ihre Pläne und was werden Ihre ersten Schritte sein?

Das ist ganz einfach. Auch ich habe nicht damit gerechnet, hierher gesandt zu werden. Wenn sie mich gesandt haben – der Herr, die Jungfrau Maria, der Papst, die Kirche -, dann gibt es einen Grund dafür, den ich aber nicht kenne. Das Erste ist, zusammenarbeiten, zusammenzuarbeiten mit den Franziskanerpatres, die hier sind und viel arbeiten, zusammenzuarbeiten mit dem Bischof von Mostar, der der Bischof dieses ganzen Teils der Kirche ist. Zusammenzuarbeiten mit den Laien, die hier gut arbeiten. Das ist das Erste, was ich tun muss. Aber zusammenzuarbeiten bedeutet, ich muss mit ihnen arbeiten. Denn gemeinsam, vereint, lässt sich Vieles und Gutes bewirken. Das ist die erste Sache, die ich tun werde. Außerdem werde ich beten, beten, beten, weil wir ohne das Gebet leer sind, wir sind leer. Mein Vater, der nur lesen und schreiben konnte, hat mir nie etwas gesagt. Aber als ich Priester geworden bin, sagte er zu mir: „Weißt du, warum Priester heute nicht so gut sind? Weil sie nicht beten!“ Durch seine Demut und Armut habe ich erkannt: Unsere Stärke ist das Gebet, denn wir repräsentieren Jesus, den Herrn. Unser Ausgangspunkt, unser Fundament ist Jesus, der Herr. Ohne das Gebet werden wir leer. Deshalb müssen wir beten. Und dann das tun, was man tun muss, ohne Angst vor irgendetwas.

 

Lieber Herr Erzbischof, vielen Dank für dieses Gespräch! Ich hoffe, dass es der Beginn einer schönen Zusammenarbeit mit Ihnen sein wird. Mögen die Gebete aller Pfarrmitglieder von Medjugorje und unserer Pilger Ihre Kraft sein.

Danke! Vielen Dank! Danke euch allen, danke für all das, was ihr für die ganze Welt tut. Ihr erreicht viele Menschen, die wir nicht erreichen. Ihr erreicht sie auf diese Weise, viele hören euch zu. Ich danke euch sehr, danke für eure Fähigkeiten, denn ich glaube, dass ihr gut arbeitet; das, was ich gesehen habe, macht ihr sehr professionell, und so sollte man auch arbeiten. Danke euch, und mögen der Herr und die Jungfrau Maria euch segnen.

Danke!