Heilung von Colleen Willard
Heilung von Colleen Willard
„Danke, Jesus, dass du mir das Geschenk des Leidens gemacht hast, weil es mich näher zu dir bringt. Was kann ich dir noch geben…?“
Im September 2003 erfuhr die US-Amerikanerin Colleen Willard in Medjugorje eine außerordentliche körperliche Heilung. Sie litt an einem inoperablen Gehirntumor, multiplen gesundheitlichen Problemen und dauernden Schmerzen. Ihr Leben schien dem Ende entgegen zu gehen. Nach ihrer Rückkehr in die USA bestätigten die medizinischen Untersuchungen, dass sie geheilt war.
Colleens berührende Erzählung ist eine Ermutigung für uns alle, dass das Gebet von Gott gehört wird und dass Jesus in der Eucharistie neues Leben schenkt.
Als Ehegattin und Mutter von drei erwachsenen Söhnen war ich überzeugt, dass mein Leben planmäßig verlief. Unser ältester Sohn Brian hatte gerade das College beendet, Christopher begann sein Collage-Jahr und Kyle war in der ersten Klasse High-School. Wir lebten ein ganz normales Leben, als mir plötzlich alles, was mir vertraut schien, ganz unerwartet unter den Füßen wegzugleiten schien.
Ich empfand starke Rückenschmerzen, die immer ärger wurden, und in mein linkes Bein ausstrahlten. Es war ein Bandscheibenvorfall, der operiert werden musste. Der Eingriff verlief erfolgreich und auch die Rehabilitation machte gute Fortschritte. Sechs Wochen später erwachte ich jedoch an einem Morgen mit unerträglichen Schmerzen im ganzen Körper. Ich musste zurück ins Krankenhaus und wurde zehn Tage lang durchuntersucht. Schließlich teilte der Arzt meinem Gatten John und mir mit, dass ich einen Gehirntumor hätte. Als ich das hörte war mir zumute, als ob mich jemand mit einem Ziegel niedergeschlagen hätte.
In unserer Stadt gibt es viele sehr guten Krankenhäuser. So beschlossen wir, eine zweite und dritte Meinung einzuholen.
War das ein Zeichen?
Es gibt Augenblicke, in denen man sich fragt, ob Gott ein Zeichen gibt. Eines Abends brachte man in unserem lokalen Fernsehsender einen Bericht über Gehirnchirurgie und ich hörte dabei den Namen einer Ärztin. Schon am nächsten Tag hatte ich bei ihr einen Termin. Ich war überzeugt, dass sie mir den Tumor entfernen und ich danach mein gewohntes Leben weiterführen könnte.
Als ich dann von ihr die Worte hörte: „Es tut mir leid, Mrs. Willard, ich kann Sie nicht operieren“, war ich wie vernichtet. Ich fragte sie, weshalb das nicht möglich sei, und sie bemühte sich, mir anschaulich zu erklären: „Es wäre so, als ob man versuchen würde, Kaugummi von Toilettenpapier zu lösen.“ Dann erklärte sie mir, wo der Tumor lokalisiert war und warum es sogar zu gefährlich wäre, auch nur eine Biopsie zu entnehmen.
Als wir zu Hause ankamen und John mich im Wohnzimmer aus dem Rollstuhl in mein Krankenbett legte, breitete sich der Schmerz fast unerträglich in meinem ganzen Körper aus. Ich begriff, dass ich meine Selbstständigkeit verlieren und auf andere angewiesen sein würde.
Ein unvorhergesehener Krankenpfleger
Es war mir bewusst, dass John die Last meiner Krankheit ebenso spürte wie ich. Er sehnte sich danach, seine Frau wie früher zu sehen. Aber er konnte nichts dazu beitragen, als mich zu lieben und sich um mich zu sorgen, so gut es möglich war. Aber er musste noch arbeiten und wir überlegten, wie wir uns organisieren sollten.
Als John und ich darüber nachdachten, wer sich um mich kümmern könnte oder ob ich in ein Pflegeheim gehen sollte, kam unser 19jähriger Sohn Christopher in unser Wohnzimmer und sagte unerwartet: „Mama, Papa, ich werde die Schule unterbrechen und mich um Mama kümmern.“ Tränen schossen mir in die Augen, als ich das hörte. Alle Mütter wollen für ihre Kinder das beste, und jetzt sollte er sein Studium aufgeben für mich? Ich sagte: „Nein, Christopher, wir können das nicht machen. Wir werden uns etwas anderes überlegen.“ Er machte ein paar Schritte zu meinem Bett und sagte: „Mama, Papa, wozu hat man eine Familie?“
Bei diesen Worten begriff ich, dass eine Krankheit eine Familie entweder auseinanderreißt oder zusammenschweißt. Christopher wurde bald mein Ganztagspfleger.
Wir suchten weiter mit aller Kraft eine medizinische Antwort auf meine Krankheit und suchten viele Ärzte und Krankenhäuser auf. Aber am Ende des ersten Jahres verloren wir allmählich die Hoffnung, dass unser Leben wieder zur gewohnten Normalität zurückkehren würde.
Der verborgene innere Schatz
Am Beginn des zweiten Jahres meiner Erkrankung kam noch einmal Hoffnung auf medizinische Hilfe in mir auf, als wir am Silvesterabend unterwegs zur Mayo Clinic waren. Alle anderen läuteten das Neue Jahr ein, ich selbst wollte nur mein Leben wieder einläuten. Doch während unseres Besuches in der Klinik holte uns die Wirklichkeit mit voller Wucht ein, als uns die Neurochirurgen die gleiche Antwort gaben, die wir schon davor erhalten hatten: Nein, sie könnten mich nicht operieren. Außerdem entdeckten sie weitere Erkrankungen, sodass uns bewusst wurde, dass es nicht besser, sondern schlimmer werden würde.
Ich erkannte nicht, was Gott in und um mich wirken wollte. Ja, ich fragte mich, warum ich das alles erleiden musste – bis zu einem bestimmten Moment. Rückblickend kann ich heute sagen, dass dieser Augenblick wirklich der Beginn meiner Heilung war, die größten Heilung, die ich erleben konnte – die meines Herzens.
An einem Nachmittag wurde ich wieder von fast unerträglichen Schmerzen erfasst. Ich konnte mich nicht bewegen, sondern nur stöhnen, während mir Tränen über das Gesicht strömten. Ich war an meinem Tiefpunkt angelangt und wusste, dass alles, worüber ich mich in meinem Leben gefreut hatte, von mir genommen wurde und dass mein Leben zu Ende ging. Dieser Schmerz durchbohrte mich bis in mein Innerstes. Ich hatte das Gefühl, dass meine Seele mit jeder Träne und jedem Atemzug aus mir ausgegossen wurde.
Das Geschenk des Kreuzes
Als Christopher zu meinem Bett kam, sagte ich ihm: „Bitte geh und hole das Kreuz und gib es an das Fußende meines Bettes.“ Bevor er es vor mir an die Wand hing, bat ich ihn, es zu mir zu bringen. Ich wollte es nur halten, umarmen. In dem Moment, als ich Jesus am Kreuz in den Händen hielt, sah ich ihn wie niemals zuvor in meinem Leben. Ich weinte und sagte: „Jesus, ich weiß, dass du mir das alles nicht zur Strafe gegeben hast, ich weiß, dass du mich liebst und dass du nicht erlaubst, dass etwas geschieht, womit wir nicht zurande kommen! Ich habe nicht den Glauben und den Mut in mich selbst, aber ich vertrauen dir, dass du in mir etwas siehst, was ich nicht erkenne!“
Plötzlich erinnerte ich mich an ein Ereignis, als ich sieben Jahre alt war und mit dem Fahrrad gestürzt war. Meine Großmutter sah meine abgeschürften und blutenden Knie und sagte zu mir: „Colleen, opfere es für Jesus auf!“ Ich dachte damals, dass sie verrückt ist, weil mir das Knie so weh tat. Aber jetzt erinnerte mich der Herr an diesen Vorfall, um mir zu zeigen, was ich brauche.
Dann bat ich Christopher, die Bibel einfach zu öffnen und die Stelle zu lesen, auf die seine Augen gerade fallen. Es war aus einem Brief des Hl. Paulus, wo er davon spricht, das Kreuz bis zur Torheit auf sich zu nehmen und zu tragen. Ich dachte, dass keine Lügen in der Schrift stehen und dass es eine Freude geben müsse, das Kreuz zu tragen.
In dieser Zeit erlebte ich, dass, je öfter ich die Worte sagte: „Herr, ich opfere das für dich auf“, sich etwas in mir veränderte. Es war, als würden sich mein Körper und Geist in irgend einer Weise trennen: Mein innerer Zustand wurde mir wichtiger als mein physischer. Ich sah viele verschiedene Momente, wo ich Jesus hätte lieben können, und es nicht getan habe, wen alles ich verletzt habe und von wem ich mich verletzt fühlte. Alles war wie ausgerollt vor Jesus und ich bat ihn um sein Erbarmen. Jeder Tag „Aufopfern für Jesus“ wurde wie ein Eckstein in meinem Herzen. Und mit jedem Tag kam die Freude in mir mehr zum Vorschein, die mich immer wieder veranlasste zu sagen: „Danke, Jesus, dass du mir das Geschenk des Leidens gemacht hast, weil es mich näher zu dir bringt. Was kann ich dir noch geben…?“
Eine Zinne des Gebetes
Drei Jahre waren vergangen und ich begann die Tiefe des Leidens zu verstehen, die der Herr für uns erlitten haben musste. Bei einem Besuch in der Mayo Clinic sagte man mir, dass, wenn der Tumor weiter wächst, in meinem Körper allmählich die Funktionen abschalten würden, oder, dass ich an einem plötzlichen Aneurysma sterben würde. Ich musste immer schwerere Medikamente einnehmen.
Noch immer opferte ich alles für Jesus auf. Gleichzeitig geschah mit meinem Körper, was die Ärzte vorhergesagt hatten. Ich begann Tonbandaufnahmen mit Botschaften für meine Kinder zu machen, und hatte nur noch ein großes Anliegen: Jemand sollte mein Hochzeitskleid zerschneiden und ein Taufkleid für meine Enkelkinder daraus machen, die ich selber nie mehr sehen würde.
Der Rosenkranz war jetzt 24 Stunden am Tag in meinen Händen und während ich betete, hörte ich in meinem Herzen, dass das größte Geschenk, dass ich zurück lassen konnte, das Gebet für meine Lieben war, weil es von Gott in alle Ewigkeit erhört würde. Ich dachte: „Herr, das ist es, was ich machen will, ich will für meine Familie und alle meine Lieben einen Berggipfel des Gebetes zurück lassen.
Bei der Frage, was ein „Berggipfel des Gebetes“ sein könnte, dachte ich an eine Pilgerfahrt, denn alles, was dabei geschieht, ist beten.
Der Wunsch
Am nächsten Tag kam eine Freundin aus Atlanta und erzählte uns von Pilgerfahrten nach Medjugorje. Mein Wunsch, mit ihr dorthin zu fahren, war sehr groß. Sie nahm ihre Medaille, die von der Gottesmutter und den Priestern gesegnet worden war, von ihrem Hals und gab sie mir.
In der darauffolgenden Nacht wurde ich vom Wunsch, eine Pilgerfahrt nach Medjugorje zu machen, ganz stark ergriffen. Als ich das meinem Gatten mitteilte, blickte er auf mein Morphium und dachte, dass ich zu viel davon genommen hätte. Aber ich fragt ihn wieder und er sagte, dass wir nicht genug Geld dafür hätten. Wir wurde informiert, dass wir auch ein ärztliches Attest für die Fluglinie brauchten. Das Fenster war aber geöffnet, und das Geld kam. Als wir bei der Ärztin um das Attest waren, sagte sie: „Es tut mir leid, Sie können nicht fliegen, Sie könnten es nicht mehr zurück schaffen.“
Wir verließen das Spital und ich konnte nicht begreifen, dass Gott ein Fenster öffnet und eine Tür verschließen sollte.
Der Name eines Priesters kam mir in den Sinn, der als heiligmäßiger und begnadeter Geistlicher galt. So bat ich Gott um ein Zeichen: P. Aniello Salicone sollte uns anrufen und uns sagen, dass wir nach Medjugorje fahren sollen.
Am nächsten Morgen läutete die Telephon. Ich hörte die Stimme von P. Aniello, der zu mir sagte: „Es ist Gottes Wille und der Wunsch der Gottesmutter, dass ihr nach Medjugorje fährt.“ Und er sagte noch: „Und wenn du fährst, wirst du ausruhen in den Bergen.“ Als ich das hörte dachte ich, dass mir der Herr auf diese Weise den Ort zeigt, an dem ich sterben sollte. Aber ich war damit einverstanden, da ich zur Freude gefunden hatte, von der der Hl. Paulus sprach.
Bald war alles für unsere Abreise bereit. Bei der Verabschiedung blickte ich auf meine Kinder, als würde ich sie zum letzten Mal sehen. Ich hatte das Gefühl, dass die Reise das letzte Geschenk war, das ich ihnen machen konnte – „einen Berggipfel des Gebetes“ für alle meine Lieben, die ich zurück lassen würde.
Die wirkliche Hoffnung – in Gott
Obwohl die Reise für mich sehr anstrengend war, hatte ich bei meiner Ankunft in diesem Dorf sogleich das Gefühl, als ob „Gott in der Luft“ wäre. Es waren hier so viele Menschen aus verschiedenen Ländern, aber was mich am meisten erstaunte, war der Anblick der langen Schlangen von Wartenden vor den vielen Beichtstühlen – das große Erbarmen unseres Herrn!
Am ersten Tag hatten wir die Möglichkeit, die Seherin Vicka zu den Pilgern sprechen zu hören. Es waren viele Menschen vor dem Haus ihrer Mutter und von meinem Rollstuhl aus konnte ich Vicka nicht sehen. Nur den Dolmetsch konnte ich hören, wie er das wunderbare Ereignis jener Erscheinung weitergab, als die Gottesmutter Jakov und sie in den Himmel, das Fegefeuer und die Hölle geführt hatte. Als sie dieses Erlebnis berichtete, füllte sich mein Herz noch mehr mit Liebe zur Gottesmutter, stärker, als ich es je empfunden hatte. Ich sprach in meinem Herzen das Gebet: „Wenn ich nur die Hand berühren könnte, die deine Hand hielt, dann wäre es, als ob ich dich halten würde.“
Auf einmal sagte der Übersetzer: „Momento, momento“. Ich blickte auf und sah Vicka auf mich zukommen, so wie eine altbekannte Freundin. Als sie mich umarmte, hörte ich sie sagen: „Gelobt sei der Herr!“ Ich teilte ihr mein Gebet zur Gottesmutter mit, und sie legte ihre Hände auf den Kopf und betete. In diesem Moment wurde alles still um mich und ich spürte nur die Gegenwart von Gott dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist, als ob er sagen würde: „Ich nehme dich jetzt zu mir.“ Ich wäre in diesem Moment glücklich gewesen, mitzugehen. Es war mir bewusst, dass eine intensive Hitze durch meinen ganzen Körper strömte, aber das war unwichtig verglichen mit der Gegenwart Gottes, die ich erlebte. Kurz danach wurde ich von einigen Mitpilgern die Stufen hinuntergehoben und ich begegnete Jakov. Es war mir bewusst, dass die Gottesmutter beide Kinder, denen sie Hände gehalten hatte, zu mir gesandt hatte.
Neues Leben… Jesus in der Heiligen Eucharistie
Nach der kurzen Begegnung mit Jakov gingen wir in die Pfarrkirche zur heiligen Messe. Die intensive Hitze in meinem Kopf war noch da, aber das war zweitranging verglichen zu dem, was in meinem Herzen geschah.
Die heilige Messe begann und unmittelbar vor der Wandlung hörte ich in mir eine wunderbare Stimme sagen: „Willst du jetzt dein ganzes Herz und deine ganze Seele meinem Sohn geben?“ Ich sagte: „Ja, ich will“ „Und willst du dein ganzes Herz und deine ganze Seele dem Vater geben?“ Ich antwortete: „Ja, ich will.“ Dann sagte sie: „Und willst du dein ganzes Herz und deine Seele meinem Bräutigam, dem Hl. Geist, geben?“ Wieder antwortete ich: „Ja, ich will.“ Dann sagte die Stimme: „Jetzt bist du ganz meine Tochter.“
Ich verstand, dass sie wollte, dass ich alles, wirklich alles, Gott übergeben sollte.
Dann öffnete ich die Augen und sah einen Priester mit der Hl. Eucharistie vor mir stehen. Als sie auf meine Zunge gelegt wurde, konnte ich nichts um mich mehr hören. Gottes Gegenwart, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes, war ganz in mir. Die Hitze verschwand aus meinem Kopf und mit ihr alle Schmerzen, aber das war sekundär zur Erfahrung von Gottes Nähe. Tränen grenzenloser Freude strömten über meine Wangen. Ich drehte mich zu John und sagte: „Ich habe keine Schmerzen mehr.“ Ich konnte meine Zehen fühlen, die vorher empfindungslos waren, und ich konnte meine Hände und Beine frei bewegen, wie es mir vorher nicht mehr möglich war. Später am Abend ging ich zum ersten Mal ohne Rollstuhl umher. Es war mir sogar möglich, bei der Anbetung des Herrn zu knien und am nächsten Tag den Erscheinungsberg ohne Atemnot zu besteigen.
Ruhen am Berg
Als wir die Erscheinungsstelle erreichten, achtete ich nicht auf die Menschen, die mich vielleicht sahen: ich hatte das starke Bedürfnis, mich im Gebet vor Gott hinzulegen und auszustrecken, vor ihm, von dem ich wusste, dass er mich sah und dem ich für alles dankte, auch für das Geschenk des Kreuzes, das ich als das wertvollteste empfand, was mir jemals zugestoßen war, weil es mich näher zu Jesus gebracht hatte.
Erst später zeigte mir eine Mitpilgerin ein Foto, das sie gemacht hatte: Ich ruhte nach dem Gebet in den Armen meines Gatten. Dabei erinnerte ich mich an die Worte von P. Aniello: „Du wirst in den Bergen ausruhen.“
Beim Abstieg fragte P. Carmello, unser geistlicher Begleiter, John und mich, ob wir unser Eheversprechen erneuern wollten. Beim Blauen Kreuz sprachen wir dann die Worte: „In Krankheit und Gesundheit, bis der Tod uns scheidet, in der Liebe Gottes, im Leben und in unserer Ehe…“
Ich hatte gedacht, dass ich nach Medjugorje fahren würde um zu sterben, doch Gott hatte einen anderen Plan.
Ein Wiedersehen voller Freude
Als wir nach Hause zurückkehrten, sah Christoph mich ohne Hilfe in der Ankunftshalle des Flughafens stehen. Mit Tränen in den Augen umarmte er mich und sagte: „Mama, ich glaube an Gott und an Wunder.“ Als auch Brian und Kyle sahen, wie ich stehen, gehen, sprechen, essen und ohne zu würgen hinuterschlucken konnte, weinten wir alle vor Freude.
Später bekamen wir die medizinischen Resultate, die zeigten, dass alles geheilt war.
Die heilende Kraft der Hl. Eucharistie
Als wir P. Aniello besuchten, ging er zum Allerheiligsten und fragte den Herrn: „Warum hast du Medjugorje als Ort der Heilung von Colleen ausgewählt?“ Der Herr war still. Er ging ein zweites Mal zum Tabernakel. Als er zum dritten Mal fragte, erhielt er die Antwort: „Ich habe Medjugorje für Colleen`s Heilung ausgewählt, weil ich die Anwesenheit meiner Mutter in der Welt bekannt machen will und meine heilende Gegenwart in der Eucharistie.“
Da verstand ich, dass wir zwar immer wieder in der hl. Messe sagen: „Herr, ich bin nicht würdig, dich zu empfangen, aber sprich nur ein Wort und meine Seele ist gesund.“, aber diesen Worten in der Tiefe unseres Herzens keinen Glauben schenken. Nie hätte ich gedacht, dass der Wunsch, aus meinem Hochzeitskleid ein Taufkleid für meine Enkelkinder schneidern zu lassen, mich dahin führen würde, eine Pilgerfahrt zu machen, eine Pilgerreise, bei der wir Gottes Herrlichkeit sehen würden – das Geschenk des Leidens und der Freude und, zu seiner Ehre, das Geschenk meiner körperlichen Heilung.
Am Sonntag der Barmherzigkeit erlebte ich dann etwas, was ich mir nicht erträumte hätte, es noch erleben zu können: Ich sah ein wunderschönes Mädchen, gekleidet in ein langes elfenbeinfarbenes Taufkleid, getragen in den Armen seiner liebenden Eltern – meinem Sohn Christopher und seiner Gattin Jessica. Belle, mein erstes Enkelkind, schaute wie ein Engel aus und ich wusste, dass sie gerade vom Himmel, von meinem Vater, kam, den ich hoffe, eines Tages sehen zu dürfen.
Aniello teilte mir noch etwas mit: „Jesus sagte mir, dass du Einladungen erhalten wirst darüber Zeugnis zu geben, was Gott an dir getan hat. Alle, die dein Zeugnis hören, sind auch von Gott erwählt, weil er ihre Seele näher zu ihm ziehen will.“ Wenn Du das jetzt liest, bist Du einer davon!
Gepriesen sei der Herr!
Christoper, Brian, Colleen, Vicka und John – Dankeswallfahrt ein Jahr nach Colleens Heilung.