Interview mit P. Markus Fleischmann

Gebet um den Frieden und Weihe Österreichs

 

Mehr als 1000 österreichische Pilger besuchten um den 26. Oktober 2022 den Wallfahrtsort Medjugorje, um für den Frieden  zu beten und Österreich am Nationalfeiertag dem Schutz Mariens anzuvertrauen.

Die Sorgen um die Zukunft Maria anvertrauen

Interview mit P. Markus Fleischmann COp

 

Lieber Pater Markus, können Sie uns schildern, wie die Stimmung zum österreichischen Nationalfeiertag in Medjugorje war?

Wir sind zum Nationalfeiertag mit jungen Leuten, die sonst auch immer beim Jugendfestival dabei sind und den Wunsch hatten, den Wallfahrtsort zu erleben, wenn es ruhiger ist, nach Medjugorje gefahren. Es sind dann viele Busse aus Österreich gekommen und wir haben am 26. Oktober nach der deutschsprachigen Heiligen Messe bei der Marienstatue vor der Kirche Österreich der Gottesmutter geweiht.

Es war wirklich erstaunlich, wie viele Leute die Herbstferien genützt haben und nach Medjugorje gekommen sind. Viele haben ganz bewusst die Gelegenheit genützt, ihre Heimat, Österreich, der Muttergottes zu weihen, und das auch aus Überzeugung, weil sie sich Sorgen machen um die Zukunft und was noch kommen wird und ihre Hoffnung an Maria, schlussendlich an den Himmel richten. Diesen Eindruck hatte ich ganz stark, auch von den Beichten her. Die Menschen sorgen sich dabei nicht so sehr um die Strompreise oder um Finanzielles, sondern darum, wie es weitergeht, die Sorge innerhalb der Kirche, der Verlust des Glaubens, natürlich auch um den Weltfrieden, eine geistige Sorge. Und da haben manche auch aus der letzten Botschaft herausgelesen, dass, wenn wir so weiter unterwegs sind, wir als Gesamtheit keine rosige Zukunft haben.

Könnte man sagen, dass Medjugorje für viele wie ein Anker, ein sicherer Hafen des Glaubens gerade jetzt ist?

Für uns Priester ist es ja auch Ort des Segens, weil wir dort wieder Priester sein dürfen, wir dürfen unseren priesterlichen Dienst tun, die Messfeier, wenn wir unterwegs sind, werden wir angesprochen, ob wir Gegenstände segnen können, ob wir Person segnen und für sie beten können und vor allem natürlich der Dienst im Beichtstuhl, der in Anspruch genommen wird und wo der Priester seinen priesterlichen Dienst so richtig wieder tun kann.

Bei den Gottesdiensten habe ich immer wieder von den Hauptzelebranten gehört, wie gesagt wurde, wie schön es ist, mit so vielen Konzelebranten die heilige Messe zu feiern. In dieser Hinsicht ist es auch für die Priester ein Gnadenort, von dem sie sehr gestärkt zurück kommen.

Gab es auch Pilger aus Österreich, die zum ersten Mal nach Medjugorje gekommen sind, oder ist es eher eine größere Gemeinschaft, die immer wieder nach Medjugorje fährt?

Natürlich trifft man viele alte Bekannte in Medjugorje, aber auch immer wieder Neue, die dazu stoßen und zum ersten Mal kommen. Und von jenen, mit denen ich sprechen konnte, habe ich gehört, dass es ein Gnadenort ist und dass sie wieder kommen möchten.

Wurde in diesen Tagen auch besonders für die Ukraine gebetet?

Es gab zwar kein spezielles Gebet, aber die Ukraine ist natürlich in den Fürbitten immer wieder erwähnt worden. Auch das Anliegen um den Frieden in der Welt haben wir in die Gebete auf dem Erscheinungsberg und Kreuzberg immer wieder hinein gelegt.

Bischof Stanislaw Schyrokoradjuk aus Odessa hat Österreich als ein Vorbild bezeichnet, weil hier viele Menschen davon überzeugt sind, dass es die wiedererlangte Freiheit nach dem 2. Weltkrieg dem Rosenkranzgebet verdankt.

Ja. Am 26. Oktober war Abt Columban Luser vom Stift Göttweig Hauptzelebrant bei der deutschsprachigen hl. Messe in Medjugorje und er hat erwähnt, dass es nicht von ungefähr gekommen ist, dass Österreich nach dem 2. Weltkrieg frei geworden ist und dass das Rosenkranzgebet dahintergestanden ist, das auch von Politikern mitgebetet wurde.

Maria sagt, dass durch das Gebet Kriege verhindert werden können. Und ich denke, dass wir darauf unser Bewusstsein noch stärker richten sollen, vor allem auch das Gebet in der Gemeinschaft, in der Kirche. Und da gibt es ja in Österreich ja schon einige Initiativen, die sich darum bemühen.