Betrachtung zur Botschaft vom 25 Februar 2018 – Mag. Marija Stelzer

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Gottes Gebote und Sakramente als Kraft auf dem Weg der Bekehrung

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Mitten in der Fastenzeit, der Zeit der Gnade und der liturgischen Besinnung auf das heilsbringende Leiden und den Tod Jesu, beschenkt uns unsere himmlische Mutter mit diesen ausgewählten und tiefgreifenden Worten. Als Mutter spricht sie zu uns ganz direkt und ohne Vorwarnung oder Einleitung. Wir, ihre Kinder, wissen, worum es geht, es ist doch Fastenzeit. Leitwort ist die Bekehrung zu Gott und seinen Geboten durch die Kraft des Heiligen Geistes, der in uns besonders stark wirkt durch die Sakramente der Kirche, die sichtbaren Zeichen der unsichtbaren und wirkenden Liebe Gottes für jeden Einzelnen von uns. Es ist besonders schön, wie die Gospa uns in einem Atemzug die Gebote und Sakramente vor Augen stellt, um uns in dieser Gnadenzeit auf den Weg der Bekehrung hinzuweisen. Es ist auch interessant, dass sie uns dieses Mal nicht ausdrücklich zum Fasten einlädt. Aber das ist uns auch schon selbstverständlich. Das Fasten und der Verzicht auf verschiedene Dinge, die uns von Gott ablenken und unser Herz gefangen halten, ist doch für viele von uns ein sehr vertrautes Thema. Das Fasten bei Brot und Wasser, ein einfaches Essen für die ganze Familie oder eine einmalige Sättigung mit einer Gemüsesuppe und einem Stück Brot wird von vielen Medjugorje-Pilgern praktiziert, zur Ehre Gottes und zur Vertiefung der Nächstenliebe.

Zu einem anderen Frühlings-Fasten regen die zahllosen modernen Gourmetzeitschriften an. Da wird viel vom „Fasten“ gesprochen, ja alles ist voll von kostbarsten und teuren Fastenrezepten zur Steigerung von Fitness und zur Wiederherstellung der schlanken Linie. Die Rezepte sind allerdings meist für eine oder maximal zwei Personen verfasst. Auch wenn dieses Fasten der Gesundheit dient, soll es doch getrennt vom religiösen Fasten betrachtet werden.

Aber selbst wenn das Fasten vom Glauben motiviert ist, kann es zur Routine werden, wenn wir es nicht mit dem Gebet verbinden und mit unserem Glauben vertiefen, eben durch das Einhalten der Gebote Gottes und durch ein bewusstes sakramentales Leben. Hier müssen wir eine Entscheidung treffen: Es liegt in unseren Händen, ob unsere Fastentage zu einem Fest der Seele werden mit dem Wunsch, unsere Liebe zu Gott und unsere Hingabe zu ihm zu vertiefen und uns dankbar und froh zu wissen, was auch immer kommen mag.

In unserer Zeit werden die Zehn Gebote kaum noch beim Namen genannt und vielen sind sie auch nicht mehr vollständig bekannt, dabei sollten der Dekalog und die Goldene Regel Wegweiser für jeden Christen sein. Die liturgischen Texte laden uns vor allem in dieser Zeit zum rechten Umgang mit Gott ein: Er soll an erster Stelle in unserem Leben sein, sagt uns die Gospa. So werden wir auch unserem Nächsten gerecht und barmherzig begegnen.

Wenn wir uns auf die Osterbeichte vorbereiten, so sind die Gebote die beste Stütze für unsere Gewissenserforschung – durch sie können wir unsere Beziehung zu Gott und den Menschen prüfen und uns mit ihrer Hilfe in sein Licht begeben und seine Barmherzigkeit erfahren.
Die Fastenzeit empfinde ich im Laufe des Kirchenjahres wie eine privilegierte Insel, auf die man sich zurückziehen kann, mindestens tageweise, nur mit dem Notwendigsten ausgestattet, um sich der Sonne Gottes, seiner Liebe hinzugeben und sich in ihr zu festigen. Auch mitten im Alltag ist dieser Rückzug möglich, denn all das geschieht im Verborgenen unseres Herzens, das nur der Vater sieht, und dort erfahren wir sein Erbarmen und einen Neubeginn.

Diese Geste des Angewiesen-Seins auf Gottes Erbarmen ist gleichzeitig auch ein Akt unseres Glaubensbekenntnisses an ihn und unserer Liebe zu ihm. Denn wenn wir unsere Sünden bekennen, kann Gott in unseren Herzen zu wirken beginnen und uns verwandeln. So haben alle unsere Vorhaben in der Fastenzeit einen Sinn, das heißt, dass wir, obwohl wir arme Sünder sind, mit göttlicher Kraft erfüllt werden. Wie oft ist es uns passiert, dass wir uns selbst über uns gewundert haben, wenn wir auf einmal in konkreten Situationen ganz anders geworden sind, ganz anders reagiert haben, dass wir friedvoller und glücklicher waren – dort, wo wir früher ungehalten gewesen und explodiert wären.

So wird auch unser Zugang zu den Sakramenten anders werden. Unsere Mentalität wird sich ändern, von einer rechthaberischen in eine dankbare und gottesfürchtige. Wir werden erfahren, wie die sakramentale Gnade auf uns wirkt und unser Leben verwandelt. In dieser Gnade werden wir auch erkennen, ob unsere Lebenssituation es zulässt, dass wir zur Kommunion gehen sollen, und zugleich werden wir einen Ansporn spüren, das Sakrament der Versöhnung zu suchen. Das Gefühl der Geborgenheit in Gott wird in uns geweckt werden und die innere Gewissheit wird uns erfüllen, dass wir, auch als sündhaftes Kind Gottes, Mitglied seiner Gemeinde und Teil des Leibes Christi sind.

So wird auch unser Zugang zu den einmaligen Sakramenten wieder gestärkt, und wir werden die Taufe, Firmung, Weihe und Ehe vertieft leben und dadurch unser Glaubenszeugnis ablegen, je nach unserem Lebensstand.

Betrachtet die Geschöpfe Gottes, die er euch in Schönheit und Demut gegeben hat.

Die Schönheit der Geschöpfe kann uns verwirren und in Versuchung führen. Adam und Eva wurden versucht und sind in der Versuchung gefallen, Jesus wurde als Mensch versucht und ist aus der Versuchung gestärkt herausgekommen.

Die Muttergottes lädt uns ein, die Schöpfung zu betrachten, als Geschenk wahrzunehmen und sich an ihr zu freuen und glücklich zu sein in der Schönheit der Natur. Sie wurde für uns Menschen erschaffen. Wenn wir aber sehen, wie Umweltkatastrophen auf uns zukommen und die Natur verrückt spielt, dann dürfen wir dennoch auf Gottes Liebe vertrauen.

In diesem Zusammenhang sagt uns die Gospa:

“….meine lieben Kinder, liebt Gott über alles, und er wird euch auf dem Weg des Heiles führen.“

Darin finden wir das Geheimnis, wie wir uns bei Versuchungen verhalten sollen: Wir schauen auf Jesus. Weder die Versuchung der Macht noch die Gier nach Besitz konnten ihn verblenden, da er allein dem himmlischen Vater vertraut hat und für den Versucher unantastbar wurde.

Wenn an erster Stelle vor all unseren Beziehungen zu den Geschöpfen unsere Beziehung zu Gott steht, wird er uns vor allen Übergriffen schützen, sowohl gegenüber Menschen als auch gegenüber der Natur.

Als Christen sind wir aufgerufen, Stützen für unsere Schwestern und Brüder in der Kraft der Liebe Gottes zu sein, jener Liebe, die sich, ans Kreuz geschlagen, für uns hingab.

So ist auch die Fürsorge für unsere Mitmenschen göttlicher Natur. Die Theologen sagen: Unser Gott ist Dreifaltigkeit, daher Gemeinschaft, und wir Menschen sind in diese Gemeinschaft Gottes eingegliedert als seine geliebten Geschöpfe. Dadurch ist jede Geste der Nächstenliebe göttlich. Es ist nicht gleich, ob ich mich als Christ bekenne oder nicht, wenn ich etwas Gutes aus dem Glauben heraus tue. Denn wenn ich mich als Christ aus falsch verstandener „Bescheidenheit“ verleugne, schade ich meiner Beziehung zu Gott. Durch einen rechtschaffenen Umgang mit den anderen lege ich Zeugnis ab für meinen Gott und verherrliche ihn – so ist es „würdig und recht“! Was bedeutet meine Gerechtigkeit, wenn ich im Herzen weiß, dass ich aus seiner Kraft liebe und handle, mich aber nicht zu ihm bekenne und mich als Humanisten ausgebe?

Ähnlich verhält es sich im Umgang mit der Natur: Ist es nicht ein Unterschied, ob ich aus Liebe zum Schöpfer mich dafür einsetze, dass die Natur in ihrer Schönheit bewahrt bleibt, oder ob ich mich als Umweltaktivist engagiere?

Wenn Gott an erster Stelle im Leben steht, ordnet sich alles andere von selbst, mein Tun wird von seiner Liebe und Barmherzigkeit erfüllt, und mein Blick wird sich auf das ganze Leben ausweiten und mich vor Einseitigkeiten und falschem Radikalismus schützen.

Hören wir die Stimme unserer himmlischen Mutter und geben wir Gott den ersten Platz in unserem Leben, denn er führt uns auf den Weg des Heiles und wird damit aus unserem manchmal chaotischen Leben eine Harmonie und ein Loblied für unseren Erlöser hervorbringen!

Maria, du Königin des Friedens und unsere Miterlöserin, danke für deine mütterliche Hand, die uns immer mehr zu Jesus und ins Geheimnis seiner Erlösung führt!

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