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Spiritualität der „fünf Steine“

Eine Katechese von P. Leon Pereira OP, Kaplan für die englischsprachigen Pilger

Die Spiritualität der „fünf Steine“

Die Hauptbotschaften der Gottesmutter können wir in fünf Punkte unterteilen.

Warum, glauben Sie, werden diese „fünf Steine“ genannt?
David, der Hirte, kämpft gegen Goliat, und was hat er dabei? Fünf Steine und eine Steinschleuder – um Goliat zu besiegen. (vgl. 1 Sam 17). Die fünf geistlichen Steine – es scheint, als würde das die Lösung für all unsere Probleme sein.

 

1. Gebet mit dem Herzen

Die Gottesmutter sagt: „Betet mit dem Herzen.“ Was bedeutet es, mit dem Herzen zu beten? Ich möchte, dass Sie sich das so vorstellen, wie wenn Menschen „Entschuldigung“ sagen. Was meinen sie, wenn sie „Entschuldigung“ sagen? In England sind wir eher Meister der „passiven Aggression“. Wenn mir jemand auf meinen Fuß steigt, sage ich zu ihm „sorry“ – „Entschuldigung“ und meine damit: „Gehen Sie sofort runter von meinem Fuß!“ Es heißt eigentlich überhaupt nicht „Entschuldigung“. Wenn Sie an einen Politiker denken, von dem gerade etwas aufgedeckt wurde – was antwortet er? „I am sorry“, und er meint damit: „Es tut mir leid, dass ich ertappt wurde.“ Verstehen Sie?

Wenn ein Kind „Entschuldigung“ sagt, was macht es? Es beginnt zu weinen. Kinder weinen, weil sie es wirklich so meinen. Das also ist es, was Gebet mit dem Herzen bedeutet. Sie müssen wirklich ernst meinen, was Sie beten!
Wenn Sie nur Worte sagen, beten Sie nicht aus dem Herzen heraus.

Ablenkungen in Gebete verwandeln

Lassen Sie sich ablenken, wenn Sie beten? Ablenkungen passieren, weil wir nicht mit dem Herzen beten. Stellen Sie sich folgendes Beispiel vor: Sie sind in der Kirche und versuchen zu beten. Die Messe beginnt bald, ein Mann kommt und kniet sich in der Bank vor Ihnen hin. Er betet seinen Rosenkranz – großartig. Aber sein Gebiss sitzt nicht fest. Daher macht es immer dieses klackernde Geräusch. Im nächsten Moment kommt eine junge Dame und setzt sich neben Sie. Es ist Sommer, und sie ist sehr leger bekleidet. Und Sie denken sich: „Man sieht zu viel von ihrer Haut – keiner braucht das sehen.“ Dann kommt Ihre Nachbarin bei der vorderen Kirchtüre herein. Sie denken sich: „Ach, diese Hexe! Wie kann sie es wagen?! Diese Heuchlerin wagt es, das Gotteshaus zu betreten!“ Dann sehen Sie den Priester, der einzieht, um die Messe zu feiern, und Sie denken sich: „Oh nein, es ist Pater Leon. Der spricht immer so viel.“ Zum Schluss denken Sie dann: „Oh nein, ich weiß nicht, ob ich die Haustüre zugesperrt habe. Ich glaube, ich habe den Herd angelassen.“

Wir müssen unsere Ablenkungen ins Gebet umwandeln. Zum Bsp. könnten wir sagen: „Herr, hilf diesem Mann, einen guten Zahnarzt zu finden.“ Was das junge Fräulein betrifft: „Herr, zeige ihr, wie sie sich anständig kleidet. Mach ihr klar, dass die Männer, denen sie auf diese Weise imponieren möchte, es nicht ernst mit ihr meinen, und dass ihre Freundinnen, derentwegen sie sich so anzieht, das Hirn voller Topfen haben.“ Was die Nachbarin, die Hexe, betrifft, sagen Sie: „Herr, hilf ihr, sich zu bekehren, bekehre auch mich. Verwandle uns, segne uns beide.“ „Hilf Pater Leon, einmal die Zeit einzuhalten.“ Und zum Schluss: „Jesus, schick deine Schutzengel, beschütze mein Haus.“ Vertrauen Sie auf die Macht des Gebetes. So haben Sie dann alle Ablenkungen in Gebete umgewandelt.

„Betet den Rosenkranz mit dem Herzen.“

“Die Gottesmutter sagt noch etwas anderes: „Betet den Rosenkranz mit dem Herzen.“ Was ist der Rosenkranz? Die Dämonen bezeichnen ihn mit einem üblen Wort, das ich nicht verwenden kann. Sie sagen, dass sie ihn hassen. Aber die Dämonen sagen auch, dass ihn zum Glück die meisten Priester ohnehin nicht bewerben. Der Rosenkranz ist sehr wirksam gegen die Dämonen.

Nun, was ist der Rosenkranz? Dazu werde ich Ihnen eine kurze Geschichte erzählen. Als ich ein Kind war, gingen meine Eltern einmal aus und haben uns alleine gelassen. Als uns langweilig wurde, haben wir die alten Familienalben angesehen – die Fotografien in schwarz-weiß mit Eltern und Großeltern drauf und so.

Wir haben diese Bilder angesehen und uns gewundert: „Wie können wir auf all diesen Fotos nicht abgebildet sein? Das ist ja unsere Familie.“ Dann haben wir einen orangen Stift genommen und uns selbst in Strichmännchen dazu gezeichnet. Zum Beispiel bei der Taufe meiner Mutter ist meine Schwester klar zu erkennen mit einem breiten Grinsen am Gesicht. Und bei der Hochzeit meiner Eltern sind wir alle vier in der ersten Reihe dabei. Nun gut, also der Instinkt als solcher ist ganz gut.

Denken Sie an all die Renaissance Gemälde. Sie haben Jesus, die Muttergottes, den heiligen Joseph und zum Bsp. Cosimo de’ Medici und seine Frau auf einem Bild. Und dann fragen Sie sich: „Was tun die auf dem Bild?!“ Oder bei dem Fresko in Florenz in der St. Markus-Kirche „Kreuzigung und Heilige“: Sie sehen Jesus am Kreuz und die Gottesmutter am Fuße des Kreuzes – gemeinsam mit Katharina von Siena! Was tut die Heilige Katharina und der Heilige Dominikus, der gerade das Evangelium liest, in diesem Bild. Nun, was bedeutet das alles?

Der Rosenkranz – eine Art Zeitmaschine

Das ist es, was der Rosenkranz ist: Jesus und Maria sind meine Familie. Und ich hätte dabei gewesen sein sollen, als sie all diese Dinge erlebten. Also malen Sie sich selbst dazu. Der Rosenkranz ist eine Zeitmaschine. Wenn Sie das dritte freudenreiche Geheimnisse beten, IST es der Weihnachtstag. Wussten Sie das?! Wenn Sie das fünfte schmerzhafte Geheimnis beten, ist der Karfreitag und Sie sind dort mit dabei. Die Geheimnisse kommen zu uns durch den Rosenkranz, so mächtig ist er. Und er ist kraftvoll gegen die Dämonen.

Betet jeden Tag den Rosenkranz

Die Gottesmutter bittet uns, jeden Tag den ganzen Rosenkranz zu beten. Sie hat in Medjugorje langsam damit begonnen: Am Anfang 7 Vater Unser, 7 Gegrüßet seist du, Maria, 7 Ehre sei dem Vater – darum wird das auch heute immer noch nach der Heiligen Messe gebetet. Und dann sagte sie: „Jetzt will ich, dass ihr jeden Tag die fünf Gesätzchen des Rosenkranzes betet.“ Das taten die Bewohner von Medjugorje auch. Eine Zeit später sagte sie: „Ich möchte, dass ihr jeden Tag 15 Gesätzchen des Rosenkranzes betet.“ Es ist gar nicht so schwer. Für 15 Gesätzchen brauchen Sie 45 Minuten. Wie oft sind Sie 45 Minuten einfach nur so rumgesessen und haben in die Luft geschaut? Oder auf Ihr Smartphone? Es sind nur 45 Minuten und es ist wirklich kraftvoll.

 

2. Die Heilige Messe

Der zweite Stein ist die Heilige Messe. Die Gottesmutter sagt: „Gehe, so oft es geht, in die Heilige Messe und empfange Christus im Stand der Gnade.“ Heute in der Hl. Messe hat der Priester in der Predigt den Apostel Paulus (1 Kor 11, 29) zitiert: „Denn wer davon isst und trinkt, ohne zu bedenken, dass es der Leib des Herrn ist, der zieht sich das Gericht zu, indem er isst und trinkt.“ Anders ausgedrückt: Wenn Sie unwürdig die Kommunion empfangen, müssen Sie mit einem Urteil Gottes rechnen. Ich sage das jetzt nicht zu jenen Älteren unter Ihnen, die ohnehin die Kommunion mit Schuldgefühlen empfangen. Bitte, nein, nein, nein, haben Sie keine Schuldgefühle.

Ich sage das besonders zu manchen Jüngeren – zu jenen, die sich überhaupt keine Gedanken machen: Wenn wir die Heilige Kommunion empfangen, wenn unsere Seelen nicht in einem „Stand der Gnade“ sind, ist es schlecht! Es verhärtet uns im Stand der Sünde. Das kann bis zu einem Punkt führen, wo wir unsere Sünden gar nicht mehr erkennen können. Also seien Sie damit vorsichtig und empfangen Sie Christus im Stand der Gnade. Nun, was ist die Heilige Messe?

In der Messe geht es nicht um Sie!

Manchmal sagen Leute zu mir: „Herr Pfarrer, mir gibt die Messe nichts.“ Haben Sie das schon einmal gehört? Vielleicht haben Sie es auch selbst schon einmal gesagt. Nun gut, nehmen wir einmal an, ich sage: „Ich habe keine Lust mehr, den Geburtstag meiner Mutter zu feiern. Denn jedes Jahr zu ihrem Geburtstag kommen alle ihre Bingo-Freunde zu Besuch, bringen Kuchen mit und stellen dann fest, wie dick ich geworden bin. Ich habe es satt, den Geburtstag meiner Mutter zu feiern. Ich habe nichts davon. Also werde ich von heuer an ihren Geburtstag nicht mehr feiern.“ Was würden Sie mir sagen?

„Es geht nicht um dich!“ Genau! In der Messe geht es nicht um Sie! Es geht nicht darum, was Sie davon haben! Es geht darum, was Sie der Hl. Messe geben. Wenn Sie also sagen: „Ich habe nichts davon, wenn ich die Messe besuche.“ – Korrekt! Es geht nicht um Sie. Es geht darum, dass Sie sich selbst geben: Herz und Seele, Körper und Geist –und wem: Gott! Das ist, was die Hl. Messe ist. Und wenn Sie dorthin gehen, ohne einen Plan oder eine Vorstellung davon zu haben, was Sie tun – was sollte geschehen? Sie verschwenden Ihre Zeit! Gott wartet auf Sie! In der Messe geht es darum, was Sie geben. Und was gibt Gott dafür? Er gibt sich selbst!

„Glaubt ihr Katholiken wirklich daran, dass diese Hostie Jesus ist?“

Einer meiner protestantischen Freunde fragte mich einmal: „Glaubt ihr Katholiken wirklich daran, dass diese Hostie Jesus ist?“ Glauben Sie das?! „Ja.“ Glauben Sie das wirklich?! „Ja!“ Gut so. Diese Hostie ist wirklich Jesus. Mein protestantischer Freund sagte: „Wenn ich es glauben würde, würde ich jetzt sofort zur Kirche laufen, auf die Knie fallen, auf den Knien zum Altar robben und ihn vor dem Tabernakel anbeten.“

Aber was sehe ich, wenn ich die Heilige Kommunion austeile? Ich sehe Katholiken, die die Hand nach vorne strecken, Jesus gedankenabwesend in ihren Mund stecken und dann unmotiviert zurückgehen. Und wenn sie bei einem Tabernakel vorbeigehen, machen sie nicht einmal eine Kniebeuge. Sie ignorieren ihn! Was soll ich daraus schließen? Soll ich dann glauben, dass Katholiken an die Gegenwart Jesu glauben? Worauf ist von solch einem Verhalten zu schließen? Es ist kein gutes Beispiel, wenn wir sagten: „Es ist wirklich Jesus.“

Die blutflüssige Frau hat die Kleider Jesu berührt und wurde geheilt. Sie alle aber geben Jesus in ihren Mund und schlucken ihn! Wenn Sie wirklich geheilt werden möchten – Hier ist wirklich Jesus. Es ist wirklich er. Es ist kein Symbol. Es ist tatsächlich er.

Wenn Sie die Heilige Kommunion empfangen, fliegen die Engel um Sie herum und beten Jesus in Ihnen an. So als ob Sie ein lebender Tabernakel wären, der Jesus in seinem Inneren trägt. Glauben Sie das? Es ist wahr. Die Muttergottes sagt, dass wir so oft wie möglich zur Hl. Messe gehen und Jesus würdig empfangen sollen. Sie sagt auch, dass wir nicht zur Messe gehen sollen, ohne uns darauf vorzubereiten. Suchen Sie die Stille, um sich auf die Hl. Messe vorzubereiten. Und die Muttergottes sagt auch, dass wir von der Hl. Messe nicht einfach weggehen sollen, ohne ein Dankgebet zu sprechen. Wir haben gerade Jesus empfangen.

 

3. Die heilige Bibel

Der dritte Stein ist die heilige Bibel. Die Gottesmutter sagt: Gebt die Bibel an einen sichtbaren Ort, sodass sie die ganze Familie lesen kann. Lasst sie jeden lesen. Lest eine kleine Passage daraus am Morgen. Lernt sie auswendig und setzt sie im Alltag um. Sie sagt auch: Lest insbesondere die Evangelien und lebt danach.

Nehmen wir an, ein junger Mann sagt zu einer jungen Frau: „Ich will nichts von dir wissen. Erzähle mir bloß nichts aus deinem Leben. Lass mich dich nur lieben.“ Welchen Rat würden Sie dieser jungen Frau geben? „Laufen Sie davon!“ Genau. Wie kann man jemanden lieben, den man eigentlich nicht kennt? Das ist nicht möglich.

Auf gleiche Weise gilt: Wie können wir Jesus kennen, wenn wir nicht die Bibel lesen? Wie können wir Jesus mehr lieben, wenn wir die Bibel nicht lesen? Es ist sein Buch. Es ist das Wort Gottes. Der Hl. Hieronymus sagt: „Die Unkenntnis der Schrift ist Unwissenheit über Jesus.“ Über allem: Lesen Sie die Evangelien! Oft passiert es mir hier in Medjugorje, dass Leute sagen: „Pater Leon, das habe ich noch nie zuvor gehört!“ Ich denke mir: Wie kann das sein, dass Sie es noch nie gehört haben?! Wenn Sie jeden Sonntag in die Hl. Messe gehen, haben Sie nach drei Jahren jede Stelle einmal gehört. Wahrscheinlich gehen sie nicht jeden Sonntag zur Hl. Messe.

Lesen Sie jeden Tag das Evangelium, lesen Sie die Bibel! Machen Sie sich mit der Hl. Schrift vertraut.

 

4. Fasten

Der 4. Stein heißt Fasten. Die Gottesmutter sagt: „Fastet mittwochs und freitags. Am besten bei Brot und Wasser.“
Warum sollen wir mittwochs und freitags fasten? Mittwoch ist der Tag, an dem Judas sagt: „Was gebt ihr mir, wenn ich ihn euch ausliefere?“ Es ist der Tag des Verrates. Und am Freitag erinnern wir uns an den Karfreitag – der Tag des Leidens Christi.

Die ersten Christen fasteten von Beginn an am Mittwoch und Freitag. Heute noch fasten alle östlichen Katholiken und orthodoxe Christen freitags. Nur wir westlichen Katholiken haben uns davon entfernt. Der Karfreitag und der Aschermittwoch sind die einzigen zwei offiziellen Fasttage im Jahr. Und wir sagen, man kann das Essen ja etwas reduzieren, oder eine Mahlzeit gemeinsam essen, also zusätzlich noch eine dritte Mahlzeit als Fasten-Mahlzeit hinzufügen. Das nennen wir Fasten.

Nun, warum sollten wir fasten? Jesus sagt: „Es werden aber Tage kommen, da wird ihnen der Bräutigam genommen sein; in jenen Tagen werden sie fasten.“ (Lk 5,35). Er sagt nicht: „Meine Jünger werden niemals das Wort Fasten verwenden müssen.“ Er sagt: „Meine Jünger werden fasten.“

Im Markusevangelium sagt er auch: „Manche Art von Dämonen können nur durch Gebet und Fasten ausgetrieben werden.“ Welche Art von Dämonen sind das? Für gewöhnlich die Süchte: Alkohol, Spielsucht, Drogen, Pornografie. Um diese Art von Dämonen los zu werden, um von ihnen befreit zu werden, brauchen Sie auch das Fasten. Viele von Ihnen beten hier für ein wirklich wichtiges Anliegen. Wenn Sie es wirklich wollen: Fasten Sie! Und sie werden Kraft in Ihrem Leben erfahren.

Die Gottesmutter lädt Sie zum Fasten ein, sie zwingt Sie nicht dazu. Aber sie sagt, dass keiner eine Ausrede hat – nur die Kranken. Und auch bei den Kranken sagt sie, dass der, der Alkoholiker ist, keinen Alkohol trinken soll, und der, der Raucher ist, keine Zigaretten rauchen soll. Sie meint: Bringen Sie ein Opfer.

Erinnern Sie sich daran, was die Gottesmutter vor 100 Jahren in Fatima sagte? Viele Seelen kommen in die Hölle, weil keiner für sie betet und sich für sie aufopfert, damit sie sich bekehren. Das Fasten ist sehr wirksam und wichtig. Beten Sie um die Gnade, fasten zu können. Es ist wirklich wichtig, auch wenn es schwer fällt. Leider kann ich es nicht besser erklären. Aber ich lade Sie ein und ermutige Sie zu fasten. Ich hoffe, Sie werden fasten. Es ist so wichtig und so voll Macht.

 

5. Die Beichte

Der letzte der fünf Steine ist die Beichte. Die Gottesmutter sagt: Geht zur Beichte, zumindest einmal im Monat. Machen Sie also eine komplette, aufrichtige und demütige Beichte. Ich stelle mir die Beichte so vor, wie das Wäschewaschen. Wie oft waschen Sie Ihre Kleidung? Alle sieben Jahre? Alle 25 Jahre?

Die heilige Mutter Kirche schreibt in ihrer Grundsatzlehre vor – die Älteren von Ihnen, die noch Katechismus-Unterricht erhalten haben, werden es vielleicht wissen, und diese Grundsätze sind das Minimum, um katholisch zu sein: dazu gehört, dass Sie zumindest einmal im Jahr beichten sollen. Wenn Sie nicht einmal im Jahr beichten, sind Sie also per Definition kein praktizierender Katholik. Und das sage nicht ich, sondern die heilige Mutter Kirche.

 

Wie soll ich beichten?

Die Beichte ist ganz leicht. Denken Sie an drei Worte: „Bekenne deine Sünden!“ Und wenn Sie jedes Wort davon berücksichtigen, haben Sie Ihre Sünden gebeichtet. Das erste Wort ist: Bekenne! Es muss ein tatsächliches Bekenntnis sein. Sagen Sie nicht: „Vielleicht habe ich das getan oder jenes.“ Dann antworte ich Ihnen: „Vielleicht spreche ich Sie los, vielleicht auch nicht.“ Haben Sie es getan oder nicht?

Dann beichten Sie IHRE Sünden. Es müssen Ihre Sünden sein, nicht die von jemand anderem. Sagen Sie nicht: „Pater Leon, mein Mann macht mich so wütend, meine Kinder sind so schlimm. Mein Sohn nimmt Drogen. Meine Tochter erzieht ihre Kinder falsch. Ich mag den Pfarrer in meiner Pfarrgemeinde nicht, er ist so altmodisch.“ Ich denke mir dann: „Ich spreche Ihre Familie und Ihren Pfarrer gerne los. Aber Sie werden in die Hölle gehen.“ Also bekennen Sie Ihre Sünden und nicht die Sünden von anderen Leuten.

Zum Schluss: Beichten Sie Ihre SÜNDEN. Erzählen Sie nicht, dass Sie sich schlecht fühlen, weil Sie Ihrem drogenabhängigen Bruder kein Geld gegeben haben. Sie haben das Richtige getan! Verwechseln Sie nicht schlechte Gefühle mit Sünde! Manche Leute sündigen, ohne dass sie sich schlecht fühlen. Manche Leute fühlen sich schlecht, ohne dass sie sündigen. Beichten Sie Ihre eigentlichen Sünden. Beichte ist keine Psychotherapie. Sagen Sie nur Ihre Sünden. Einfach. Direkt. Aufrichtig. Widerstehen Sie der Versuchung, Geschichten zu erzählen. Sagen Sie nur, was Ihre Sünden sind. Punkt.

Beichte ist nicht nur Vergebung der Sünden ist. In der Beichte gibt Gott Ihnen Gnade, die Gnade, dass Sie sich ändern können. Wenn es einen Bankomat gäbe, wo gratis Geld heraus käme, und Sie nehmen könnten, so viel Sie tragen können, wie oft würden Sie wohl hingehen, um Geld zu holen? Alle sieben Jahre? Alle 25 Jahre? Sie würden bestimmt jeden Tag hingehen und auch Ihre Familie und Freunde mitnehmen und sich in einer Schlage anstellen und Ihre leeren Rucksäcke voll füllen. Wir würden so etwas tun für eine dumme Sache wie Geld, das wir nicht ins ewige Leben mitnehmen können.

Wieviel mehr noch sollten wir uns um Gottes Gnade bemühen, die einen Schatz im Himmel darstellt, den uns niemand stehlen kann? In der Beichte gibt uns Gott Gnade – so viel wir tragen können. So viel, dass wir ehrlich bereuen können – von Liebe bewegt. So viel Gnade gibt Ihnen Gott! So viel Sie tragen können.

Durch die Beichte werden wir auch verwandelt. Die Gottesmutter sagt: „Geht zur Beichte – zumindest einmal im Monat.“ Sie sagt auch, der Westen hat die Beichte vergessen, und die Beichte ist so etwas wie eine Medizin für die Kirche des Westens.

 

Zusammenfassung

Das sind also die „fünf Steine“. Durch sie hat die Gottesmutter versprochen, unsere Familien zu bekehren. Und das ist es, was die Muttergottes von uns verlangt, wenn sie sagt: Lebt meine Botschaften.
Die Zeit ist kurz. Es ist eine Zeit der Gnade. Vergeuden wir sie nicht.