Oase 04/2022

Oase des Friedens 04/2022

Vorwort

Dr. Christian Stelzer

„Die Stadt Mariens“, wie Mariupol in der Ostukraine auf Deutsch heißen würde, ist Schätzungen zufolge bereits zu 80 Prozent zerstört. Auch vor Zielen wie dem Kinderkrankenhaus und dem Stadttheater der ehemals 440.000 Einwohner zählenden Stadt machen die russischen Aggressoren nicht Halt. „Es ist klar, dass die Belagerer sich nicht für die Stadt interessieren, sie wollen sie auslöschen, in Asche verwandeln“, so die Verantwortlichen der Stadtverwaltung von Mariupol.

Die sinnlose Aggression, beinahe vor unserer Haustür, schockiert uns zutiefst. Obwohl Russland seine Militärmacht seit Jahren ausbaut, wollten wir uns derartige Unmenschlichkeiten auf europäischem Boden nicht mehr vorstellen.

Dennoch scheint es, dass die Aggressoren ihr Ziel nicht erreichen würden. Eine nie dagewesene Welle der Solidarität mit der Ukraine eint Europa, während Russland diplomatisch völlig isoliert und wirtschaftlich schwer angeschlagen ist.

Doch niemand wagt derzeit zu sagen, wie es weitergehen wird. In diesem Moment der Gefahr weiht Papst Franziskus am 25. März 2022, dem Hochfest Verkündigung des Herrn, Russland und die Ukraine sowie die Kirche und die ganze Menschheit dem Unbefleckten Herzen Mariens. „Gemeinsam mit den Bischöfen und den Gläubigen in der ganzen Welt möchte ich alles, was wir gerade erleben, feierlich zum Unbefleckten Herzen Mariens tragen“, so Papst Franziskus zu Beginn des Weiheaktes. „Ich möchte die Weihe der Kirche und der ganzen Menschheit an sie erneuern und ihr in besonderer Weise das ukrainische und russische Volk weihen, die sie in kindlicher Zuneigung als ihre Mutter verehren.“ Wenn wir wollen, dass sich die Welt verändert, dann „muss sich zuerst unser Herz ändern“, erklärt Papst Franziskus und verweist auf die Gottesmutter Maria und „ihr Unbeflecktes Herz“.
Die Weihe sei keine „magische Formel“, sondern ein geistlicher Akt, fuhr Franziskus fort. „Mit diesem Gestus vertrauen sich die Kinder ganz ihrer Mutter an; in der Bedrängnis dieses grausamen und sinnlosen Krieges, der die Welt bedroht, kommen sie zu ihrer Mutter und legen ihr all ihre Ängste und Leiden ans Herz und übereignen sich ihr.“

Kardinal Christoph Schönborn lädt alle Gläubigen ein, sich der Weihe anzuschließen. „Seit eh und je haben Menschen Maria um Hilfe gebeten, wenn die Not groß war. Viele pilgern nach Mariazell und bringen ihre Sorgen zur Gnadenmutter. Wer versteht menschliches Leid besser als eine Mutter? Wem vertrauen wir unseren Kummer an, wenn nicht der Mutter? Papst Franziskus wird nicht müde, sich mit allen Mitteln für das Ende des sinnlosen Mordens in der Ukraine einzusetzen. Er telefoniert mit dem ukrainischen Präsidenten und besucht den russischen Botschafter. Bisher haben alle Bemühungen keinen Erfolg gehabt. Der Krieg geht weiter.
Mit der Weihe setzt Papst Franziskus im Petersdom ein starkes Zeichen. Er weiß wohl: Wenn menschlich gesehen die Situation ausweglos ist, kann nur mehr der Himmel helfen“, so Kardinal Schönborn.

Die Botschaft der Königin des Friedens an Marija Pavlovic-Lunetti am selben Abend in Medjugorje ist wie eine Bestätigung der Weihe:
„Liebe Kinder! Ich höre euer Flehen und eure Gebete für den Frieden. Satan kämpft seit Jahren für Krieg. Deshalb hat Gott mich unter euch gesandt, um euch auf dem Weg der Heiligkeit zu führen, denn die Menschheit steht am Scheideweg. Ich rufe euch auf, zu Gott und den Geboten Gottes zurückzukehren“, so die Gottesmutter.

In dieser OASE lädt uns Dr. Ignaz Hochholzer ein, die ernsten Worte der Gottesmutter vom 25. März 2022 mit ihm zu betrachten.

Wir berichten über die 27. Internationale Geistliche Erneuerung für Organisatoren von Pilgergruppen, Leiter von Friedenszentren, Medjugorje-Gebetsgruppen und karitativen Vereinigungen in Medjugorje.

Mit dem von ihm verfassten Text der Weihe an das Unbefleckte Herz Mariens hat Papst Franziskus uns ein besonderes Gebet geschenkt, das wir in dieser OASE vollständig wiedergeben.

Möge Ostern, der Sieg der Liebe über Vernichtung und Tod, uns und allen Menschen neuen Glauben, feste Hoffnung und wahre Liebe schenken!
Beten wir gemeinsam für dieses Anliegen!

Ihr Christian Stelzer

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