Ich nehme von hier die Einladung zum Rosenkranzgebet mit nach Tansania

Michael George Mabuga Msonganzila, Bischof von Musoma in Tansania, besuchte Anfang Oktober 2023 zum ersten Mal Međugorje, um sich, wie er sagte, auf sein 40-jähriges Priesterjubiläum vorzubereiten. Im Gespräch mit der OASE gestand er, dass er am Wallfahrtsort Međugorje einen Motor gefunden hat, der ihn in seinem Dienst unterstützt.

Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für dieses Interview genommen haben. Können Sie uns sagen, warum Sie, ein Bischof aus Tansania, nach Međugorje kommen? Wie haben Sie den Weg nach Međugorje gefunden?

Ich habe von Medjugorje schon vor meiner Priesterweihe gehört. Damals habe ich in einer Zeitung davon gelesen und ein Missionspriester in Tansania hat mir darüber berichtet. Ich wurde 1984 zum Priester geweiht, nächstes Jahr ist also mein 40-jähriges Priesterjubiläum. Dieser Missionspriester hatte mich schon in der Mittelschule unterrichtet und er war damals schon zweimal in Medjugorje. Später arbeitete ich mit ihm zusammen und er erzählte mir, was er in Medjugorje erlebt hat und über die Königin des Friedens und die Erscheinungen. Als ich plante, mein 40-jähriges Jubiläum zu feiern, dachte ich, es sei gut, hierher zu kommen, um mich auf die Feier vorzubereiten. Glücklicherweise studiert Pater Wiliam, ein Priester meiner Diözese, in Rom. Er fragte mich, ob ich bereit wäre, mit ihm und zwei italienischen Familien nach Medjugorje zu kommen. Ich dachte, das ist ein Segen, den ich nicht ablehnen kann. So kam ich hierher, um mich auf die Feier meines 40-jährigen Priesterjubiläums vorzubereiten und bin jetzt schon vier Tage hier. Ich habe gesehen, wie viele Menschen hierher pilgern, die liturgische Feiern, die von den verschiedenen Menschen geleitet werden, und die besonderen Orte, die ich hier besucht habe. Ich habe keinen Zweifel daran, dass Maria, die Mutter und Königin des Friedens, die Königin der Missionare, die Königin der Familien, hier am Werk ist und zur Liturgie und zu den Sakramenten führt. Ich selbst bin gekommen, um für meine Anliegen, für meine Diözese und für mein 40-jähriges Jubiläum zu beten. Die Engländer sagen, dass das Leben mit 40 beginnt, aber ich habe gesagt, dass mein Dienst als Priester mit dem Jahr 40 beginnt. Deshalb muss ich einen Motor finden, der mich unterstützen kann. Ich dachte, dass Medjugorje der richtige Ort dafür ist. Marija (Pavlovic-Lunetti, die Seherin), hat mir ein großes Geschenk gegeben, einen Rosenkranz, der für mich sehr wichtig ist, denn er hilft mir, eine ständige Verbindung zu Gott zu halten. Ich würde sagen, dass ich davon profitiere, den Rosenkranz in meiner Hand zu erhalten, den sie benützt hat. Es bedeutet, dass sie mich dazu gebracht hat, den Rosenkranz als mein tägliches Gebet für den Frieden und für die Familien zu beten.

Es gibt fünf grundlegende Botschaften, die auch „geistliche Steine“ genannt werden, sozusagen die Katechese von Medjugorje. Es sind Einladungen, die wir von der Gottesmutter bekommen. Sie bestehen darin, zu beten, zu fasten, die Bibel zu lesen, zu beichten und die Eucharistie zu feiern. Viele Medjugorje-Pilger fühlen sich dazu eingeladen. Vor allem das Sakrament der Beichte erleben sie als etwas ganz Besonderes.

Das ist wahr. Ich habe viele Menschen bei der Beichte gesehen. Die Menschen sind auch auf der Suche nach Segen. Es war sehr seltsam, aber als ich in meiner Soutane erschien, kamen viele Menschen zu mir, um sich segnen zu lassen. Mir wurde sogar gesagt, ich solle die Soutane ausziehen, sonst könnten wir nicht alle Orte besuchen, da die Pilger uns nicht gehen lassen.

Sie sagten vorhin, dass Sie das Gefühl haben, dass man die Gottesmutter hier bei der Arbeit spüren kann. Was meinen Sie damit?

Ja, bei den vielen Menschen, die hier sind, habe ich daran keinen Zweifel. Ich habe auch das Blaue Kreuz besucht. Zur Marienstatue auf dem Podbrdo konnte ich wegen meines Herzens nicht gehen, aber ich konnte sehen, wie die Leute hinaufstiegen. Es ist keine Illusion, es ist Realität. All diese Menschen können nicht den ganzen Weg aus verschiedenen Teilen der Welt hierher kommen und diesen Ort besuchen, ohne einen Grund zu haben. Für mich sind sie alle Zeichen des Wirkens Mariens.

Die Kirche von Međugorje ist täglich voll, auch jetzt im Oktober. Nicht überall in Europa ist es so. Wie ist die Situation in Tansania? Kommen viele Menschen in die Kirche?

Ja, das ist richtig. Das heißt aber nicht, dass es uns alle interessiert. Obwohl viele Menschen dort in die Kirche gehen, scheinen sich auch viele junge Menschen von der Kirche abzuwenden oder abzudriften. Sie werden von so vielen Hindernissen und Spannungen bedrängt. Es gibt ein großes Problem mit dem Drogenkonsum. Junge Burschen nehmen Drogen. Viele von ihnen haben ihre Hoffnung verloren, da sie keine Arbeit haben. Sie sind auch gegenüber älteren Menschen gewalttätig, weil sie denken, dass die ihnen die Positionen wegnehmen, die sie schon länger innehaben. Sie haben falsche Erwartungen. Wenige sind bereit, selbstständig zu sein und kreativ zu werden. Die meisten von ihnen erwarten, vom Staat beschäftigt zu werden. Das ist die Herausforderung. Viele derjenigen, die ich eingestellt habe, haben kein Diplom, keinen Abschluss. Hier liegt das Problem. Sie wollen gar keinen höheren Abschluss anstreben, weil sie denken, dass sie später ohnehin keine Anstellung finden werden, obwohl es verständlich ist, dass Bildung mit Beschäftigung einhergehen sollte.

So ist es gut, der jungen Generation den Geist des Gebets zu vermitteln, damit sie sich in die Hände von Maria und Jesus begeben. Er ist der Weg. Er kann viele Lösungen für die verschiedenen Probleme geben, denen wir begegnen. Das ist die Art von Hoffnung, die der jungen Generation fehlt, und deshalb beklagen sie sich ständig. Aber man sollten diese Beschwerden in Gebet umwandeln.

Werden Sie die Einladung zum Rosenkranzgebet aus Medjugorje nach Tansania mitnehmen?

Ja, ich bringe sie mit. Ich habe auch einige Bücher über Medjugorje gekauft, denn bis jetzt habe ich noch nicht so viel darüber gelesen. Ich möchte diese Bücher lesen und versuchen, die Menschen mit diesem Geist vertraut zu machen. Wir reisen morgen ab, und nach einigen Zwischenstopps werde ich am 30. Oktober wieder in Tansania sein. Ich habe meine Europareise hier in Medjugorje begonnen.

Vielen Dank für dieses Gespräch!