Heilung von Silvia Buso

Heilung von Silvia Buso

 

Ich glaubte, dass Gott Wunder wirken könne, aber nicht an mir

Am 25. Juni 2005 erfuhr die heute 21 jährige Italienerin Siliva Buso auf dem Erscheinungsberg in Medjugorje eine momentane Heilung von ihrer körperlichen Lähmung, die bis heute angehalten hat.

Ich heiße Silvia Buso, bin 21 Jahre alt, Einzelkind und komme aus Padua. In Verona studiere ich zur Zeit Physiotherapie. Im Alter von 16 Jahren wurde ich schwer krank und innerhalb einer Woche – es war im Oktober 2004 – wurde ich gelähmt. Ich musste in den Rollstuhl. Einige Monate später begannen schwere epileptische Anfälle, bis zu 18 Mal am Tag. Die Ärzte konnten keine genaue Diagnose finden, obwohl ich oftmals im Krankenhaus war.

Ich komme aus einer katholischen Familie. Gemeinsam mit den Eltern besuchte ich regelmäßig den Sonntagsgottesdienst. Für mich war das mehr aus Gewohnheit, als aus Überzeugung. Als ich im Rollstuhl gelandet bin, bat meine Mutter einen sehr frommen Priester und seine Gebetsgruppe, ob wir einmal in der Woche, jeweils am Freitag, mit ihnen beten dürfen. So fuhren wir einmal in der Woche zu ihnen, nahmen an der Hl. Messe teil und beteten zwei Stunden lang. Da ich nicht selbstständig zu Hause bleiben konnte, mussten mich meine Eltern immer mitnehmen. Anfangs waren diese Abende für mich sehr mühsam und ich dachte immer, dass sie unendlich lang dauerten.

An einem der Abende kam eine Dame mit einer wundertätigen Medaille zu mir und sagte: „Schau, diese Medaille wurde in Medjugorje von der Muttergottes gesegnet. Ich habe nur eine, aber ich schenke sie dir. Ich denke, du kannst sie im Moment besser brauchen als ich.“ Ich nahm die Medaille mit nach Hause, gab sie auf eine Kette und trug sie von nun an um meinen Hals. Das war kurz vor den Osterferien.

Nach den Ferien rief ich meinenSchuldirektor an, um ihn zu bitten, dass er mir die nötigen Unterlagen schicke, um mich für die Prüfungen vor dem Sommer vorzubereiten. Von März bis Mai lernte ich mit großem Enthusiasmus. Im Marienmonat Mai machte mir meine Mutter den Vorschlag, dass wir jeden Tag in die hl. Messe gehen und den Rosenkranz beten sollten. Ich akzeptierte das, obwohl es anfangs für mich nicht so einfach war. Doch nach einigen Wochen hatte ich selbst das Verlangen nach der hl. Messe und dem gemeinsamen Gebet, weil ich nur dort einen Frieden spüren konnte. Der Gedanke, dass ich kein normaler Mensch mehr sein und viele Dinge nicht mehr tun konnte, plagte mich zu dieser Zeit sehr und zerstörte täglich meinen Frieden.

Mitte Juni absolvierte ich erfolgreich meine Prüfungen. Am 20. Juni, als ich bei meiner Physiotherapeutin war, sagte sie mir, dass sie die darauffolgende Woche nicht da sein würde, da sie ihre Mutter nach Medjugorje begleiten möchte. Spontan fragte ich sie, ob sie mich nicht mitnehmen könnte. Sie antwortete mir, dass sie sich erkundigen würde, ob es noch einen freien Platz gibt. Drei Tage später saß ich bereits im Autobus nach Medjugorje. Mein Vater begleitete mich. Nach einer Nachtfahrt erreichten wir am frühen Morgen des 24. Juni 2005, dem 24. Jahrestag der Erscheinungen, Medjugorje. Schon am Vormittag besuchten wir die hl. Messe und einen Vortrag des Sehers Ivan Dragicevic. Bei seiner regelmäßigen Erscheinung sagte ihm die Gottesmutter, dass sie nochmals um zehn Uhr abends auf dem Erscheinungsberg erscheinen werde. Das erzählten mir einige aus meiner Pilgergruppe. Ich dachte, dass es für mich im Rollstuhl unmöglich sei, da mit zu kommen. Doch man schlug mir vor, ich könnte von einigen Burschen der Gemeinschaft Cenacolo hinaufgetragen werden, wenn ich das möchte. Ich lehnte das sofort ab, denn ich wollte nicht von Unbekannten getragen und noch bemitleidet werden. Als einige Männer aus meiner Gruppe das verstanden, boten sie mir an, mich gemeinsam mit meinem Vater hinaufzutragen.

Um 20 Uhr waren wir bereits auf dem Erscheinungsberg. Das Gebet auf dem Berg war für mich mein erstes Gebet mit dem Herzen. In diesen zwei Stunden betete ich sehr intensiv, aber nicht für meine Heilung, da ich sie für unmöglich hielt. Ich bat für die anderen Menschen, die krank sind, aber von Gott entfernt leben. Ich glaubte, dass Gott Wunder wirken könne, aber nicht an mir, sondern an den anderen Menschen, die frommer, besser und heiliger sind als ich. Diese Zeit vor der Erscheinung verging für mich wie im Flug. Während der Erscheinung sah ich dann ein sehr starkes und wunderschönes Licht an meiner linken Seite. Ich erschrak davor, da ich zum ersten Mal in Medjugorje war und gleich bei einer Erscheinung dabei sein durfte. Ich wollte mich ablenken und nicht zu diesem Licht schauen. Aber es war so schön, dass ich hinblicken musste. Es war sehr intensiv, blendete mich aber nicht. Nach der Erscheinung war das Licht wieder verschwunden und ich hörte nur noch meinen Namen, so als ob ich von allen Seiten gerufen würde. Nach kurzer Zeit nahm mich mein Vater mit den Männern wieder hoch und wir begannen, den Berg hinunter zu gehen. Doch schon nach einigen Metern hatte ich das Gefühl, dass ich ohnmächtig wurde, und fiel nach hinten, mit dem Rücken auf die Steine, ohne mir dabei weh zu tun. Ich hatte das Gefühl, als würde ich auf einer weichen, sehr bequemen Matratze liegen. Dabei hörte ich eine sehr süße Stimme, die mich beruhigte, und fühlte mich in diesem Moment sehr geliebt. Inzwischen kamen einige Ärzte zu mir, die meinen Puls und meinen Atem kaum noch feststellen konnten. Zu meinem Vater sagten sie, dass es ein großer Fehler gewesen war, mich hier hinaufzuschleppen, da ich ohnehin schon sehr geschwächt war. Einige Minuten danach konnte ich die Augen öffnen und sah meinen Vater weinend vor mir. In dem Moment spürte ich zum ersten Mal nach neun Monaten meine Beine

wieder. Ich sagte zu meinem Vater: „Papa, schau, ich bin gesund. Ich kann wieder gehen.“ So ging ich den Berg hinunter, als ob das selbstverständlich wäre. Als wir nahe bei der Straße waren und ich zu registrieren begann, was mit mir geschehen war, begann ich heftig zu weinen. Mein Vater war so berührt, dass auch er Hilfe brauchte. Denn was an mir geschehen war, das war für uns vollkommen unerwartet. Einige Freunde aus der Gruppe wollten mich trösten und sagten: „Du brauchst nicht weinen. In drei Tagen sind wir zurück in Italien. Da kannst Du wieder deine Therapie machen. Aber schau, jetzt geht es dir doch etwas besser.“ Dabei schoben sie mir den Rollstuhl zu, damit ich mich hinein setzen konnte. Ich lehnte das aber heftig ab, denn ich wusste, dass ich gesund geworden war.

Am nächsten Morgen ging ich um 4.30 Uhr auf den Kreuzberg. Ich war sogar die Erste unserer Gruppe und führte die Anderen an.

Die epileptischen Anfälle dauerten noch bis Mitte Februar 2006 an und waren sehr häufig. Mehrmals täglich lag ich am Boden. Als dann im Jahr 2006 P. Ljubo Kurtovic aus Medjugorje in Turin ein Gebetstreffen hielt, wurde ich eingeladen, über meine Heilung zu sprechen. Ich war sehr ängstlich und wollte eigentlich nicht wirklich davon erzählen. Dennoch ging ich hin und tat es. Bei dieser Gelegenheit erteilte mir P. Ljubo einen persönlichen Segen. Nach einigen Tagen hörten die epileptischen Anfälle auf. Die Medikamente nahm ich noch ein Jahr weiter. Bis heute sind die epileptischen Anfälle nicht mehr zurück gekommen.