Gedanken zur Botschaft vom 25.11.2018 – Isabel Eiselsberg

Isabel Eiselsberg

Gedanken zur Botschaft vom 25.11.2018

Isabel Eiselsberg

Eine Zeit der Erwartung und des Schenkens

Mit wem könnten wir uns besser auf Weihnachten vorbereiten als mit Maria, der Mutter Jesu? Es gab und gibt keinen Menschen auf der Welt, der den Advent, also die Ankunft Christi, so intensiv herbeigesehnt hat wie sie. Maria durfte Jesus neun Monate in ihrem Schoß tragen. Sie konnte beobachten, wie ihr Bauch wuchs, und konnte seine Bewegungen spüren. Ihre Erwartung und Freude müssen riesig gewesen sein! Maria hat sicher den Wunsch, dass wir, ihre „lieben Kinder“, von der gleichen Erwartung und Freude erfüllt werden. Bitten wir den Heiligen Geist, dass er uns beim Lesen der neuesten Botschaft erleuchtet und uns zeigt, wie Maria uns helfen will, dass Jesus wahrhaftig in unseren Herzen geboren werden kann.

Dies ist die Zeit der Gnade und des Gebets, die Zeit der Erwartung und des Schenkens

Maria betont, dass wir in einer ganz besonderen Zeit, in einer Zeit der Gnade leben. Gnade bedeutet die wohlwollende Zuwendung Gottes. Er schenkt sie uns im Übermaß, wenn wir unsere Herzen für ihn öffnen! Mit diesem „göttlichen Rüstzeug“ haben wir die beste Voraussetzung für das Gebet und den Dialog mit Gott. Gerade in den Wochen vor Weihnachten besteht oft die Gefahr, dass dem Gebet zu wenig Raum gegeben wird, weil jeder so viel mit verschiedensten Vorbereitungen beschäftigt ist, sich endlos Gedanken macht, was man wem schenken könnte, und der Terminkalender so voll ist wie sonst nie. Ist nicht Gott der Herr auch über all diese Dinge? Wendet man sich gleich in der Früh im Gebet an ihn und bittet um seine Hilfe, dann verläuft der ganze Tag anders, viel stressfreier, als wenn man es nicht tut. Haben nicht viele von uns schon diese Erfahrung gemacht? Im Advent kann es zum Beispiel die Bitte sein, dass er hilft, das Wesentliche im Auge zu behalten und sich durch verschiedene Dinge nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Nur durch die Stille und das Gebet kann diese Zeit in echter, freudiger Erwartung gelebt werden. Dann heißt es nicht mehr „Oh Gott, nur noch ein paar Tage, dann ist Weihnachten (und ich habe noch so viel vorzubereiten)“, sondern dann heißt es „Ich kann es kaum erwarten, dass der Hl. Abend endlich kommt!“ Die Mutter Gottes spricht auch von einer Zeit des Schenkens. Wenn ich dem anderen etwas schenke, mache ich ihm Freude. Was für ein guter Vorsatz, nicht erst für Weihnachten, sondern schon für den Advent! Es lohnt sich darüber nachzudenken, wie jeder ganz persönlich seinen Nächsten beschenken kann. Ich möchte mir vornehmen, meinen Kindern besonders viel Zeit zu schenken und mit ihnen geduldig zu sein.

Gott gibt sich euch, damit wir ihn über alles lieben

Wenn man das Leben Jesu betrachtet, sieht man, wie weit jemand schenken kann. Gott schenkt sich uns. Er ver-schenkt sich, indem er als Kind zu uns auf die Erde kommt. Sein ganzes Leben war ein Geschenk für die anderen, und in seinem Tod am Kreuz erkennen wir die Vollendung seines Schenkens. In jeder Heiligen Messe können wir darüber staunen, wie groß das Geschenk Gottes an uns ist. Es ist jedes Mal er selbst! Gott erwartet keine Gegenleistung, er dürstet nur nach unserer Liebe.

Deshalb, liebe Kinder, öffnet eure Herzen und Familien, damit dieses Warten zum Gebet und zur Liebe werde und vor allem zum Schenken

Eine Tür ist leicht zu öffnen. Wir wissen, wie das geht. Doch wie ist das mit dem Herzen? Wie schaffen wir es zu lieben? Hier gibt es wieder ein ganz besonderes Geschenk von Gott an uns: die Heilige Beichte. Wenn wir den Schritt machen, uns mit unseren Schwächen und Sünden zu konfrontieren, sie bereuen und uns in die Arme unseres liebenden Schöpfers werfen, dann geschieht das Wunder der Herzens-Öffnung. Die Fähigkeit zu lieben wird größer, und der Friede zieht in unsere Herzen ein. Und er strahlt weiter in unsere Familien und dann in die ganze Welt. Der Text der „Visitenkarte“ der Hl. Mutter Teresa, die sie bei jeder Gelegenheit verteilte, bringt es auf den Punkt:
„Die Frucht der Stille ist das Gebet.
Die Frucht des Gebetes ist der Glaube.
Die Frucht des Glaubens ist die Liebe.
Die Frucht der Liebe ist das Dienen.
Die Frucht des Dienens ist der Friede.“

Vielleicht kann „Dienen“ auch mit „Schenken“ ersetzt werden.

Ich bin mit euch, liebe Kinder, und rege euch an, das Gute nicht aufzugeben, weil die Früchte weithin gesehen und gehört werden

Bei der Hochzeit zu Kanaa lesen wir gleich zu Beginn der Stelle: „Die Mutter Jesu war dabei“ (Joh 2,1). Maria war auch damals mit „ihren lieben Kindern“, und auf ihre Anregung hin wirkte Jesus sein erstes Wunder, indem er für das Brautpaar und alle Gäste aus Wasser den besten Wein machte. In der Gewissheit, dass die Gottesmutter auch heute ständig bei uns ist, können wir mutig und mit offenen Herzen auf die anderen zugehen und von Gott große Wunder erbitten. Lassen wir uns von nichts und niemandem davon abbringen, das Gute zu tun. Schenken wir zum Beispiel den anderen ein Lächeln, auch wenn wir uns nicht danach fühlen. Dadurch entstehen Früchte, die weithin, bis in die Herrlichkeit des Himmels reichen. Das ganze himmlische Jerusalem freut sich darüber!

Deshalb ist der Feind wütend und nutzt alles, um euch vom Gebet wegzubringen

Haben wir keine Angst vor Satan! Nehmen wir den Rosenkranz in unsere Hände und folgen wir mit großem Vertrauen dem Ruf der Gospa!