Gedanken zur Botschaft vom 25.09.2019 – Mag. Marija Stelzer

Mag. Marija Stelzer

Gedanken zu Botschaft von 25.09.2019

Mag. Marija Stelzer

Betet den Rosenkranz und betrachtet die Geheimnisse des Rosenkranzes

Liebe Kinder! Heute rufe ich euch auf, für meine Anliegen zu beten, sodass ich euch helfen kann.

Die Worte der Muttergottes vom 25. September sind wie eine Hinführung zum Marienmonat Oktober, der von Papst Franziskus auch zum „Außerordentlichen Monat der Weltmission“ ernannt wurde. Wir sind eingeladen, unser Gebetsleben besonders durch das Gebet des Rosenkranzes zu intensivieren. Wir sollen für die Anliegen der Muttergottes, der Gospa, beten, damit sie uns helfen kann. Im Laufe der Jahre hat sie uns mehrmals eingeladen, dafür zu beten. Heute aber erklärt sie uns auch den Grund, warum wir so beten sollen. Sie zeigt uns als Mutter die Dringlichkeit des Gebetes für unser ewiges Heil. Oft sind wir in unserem Beten von vielen Anliegen beladen, sei es für uns selber oder unsere Mitmenschen, mit vielen Wünschen und manchmal auch Forderungen, was der liebe Gott alles für uns tun sollte. Natürlich ist es legitim, so zu beten, denn auch Jesus selbst hat uns dazu ermutigt mit den Worten „Bittet, dann wird euch gegeben; sucht, dann werdet ihr finden; klopft an, dann wird euch geöffnet.“ (Mt 7,7). Indem wir beten und bitten, zeigen wir unseren Glauben und unser Vertrauen auf Gott und die Heilige Dreifaltigkeit in nicht geringerem Maß, als wenn wir loben, preisen und danken.

Manchmal ist unser Blick im Gebet aber auf unsere Anliegen beschränkt, die uns gefangen halten und behindern können, sodass wir Gottes Nähe und seine Liebe im Gebet nicht wirklich erfahren. Die Gottesmutter möchte uns wieder erinnern, dass der eigentliche Sinn unseres Betens die Begegnung mit Gott ist, die eine Auswirkung auf unser jetziges Leben und die Ewigkeit hat.

„Betet für meine Anliegen!“ ist eine Einladung zum Gebet, dass der Wille Gottes geschehe. Das ist das Gebet von Jesus und Ausdruck des maximalen Vertrauens in den Vater. Dieses Gebet beinhaltet alles, was wir für unser Leben und das ewige Heil brauchen. Deswegen sagt uns die Gospa, dass wir auf diese Weise beten sollen, damit sie uns helfen kann. Ohne unseren Willen und unser Gebet ist selbst der Himmel ohnmächtig, uns zu helfen. Die Gospa sagt uns, dass es um höhere Dinge geht, um unsere himmlische Seligkeit, die aber jetzt schon beginnen kann.

Meine lieben Kinder, betet den Rosenkranz und betrachtet die Geheimnisse des Rosenkranzes, denn auch ihr geht in eurem Leben durch Freuden und Leiden hindurch. Auf diese Weise verwandelt ihr die Geheimnisse in euer Leben, denn das Leben ist ein Geheimnis, bis ihr es in die Hände Gottes legt.

Die ganze Schöpfung, und vor allem unser Leben, ist das größte Geschenk Gottes an uns: unser Dasein. Auch wenn die Naturwissenschaften die Geheimnisse der Schöpfung heute enträtseln und die Entstehung des Kosmos entschlüsseln, so bleibt dennoch das Geheimnis Mensch und der Sinn seiner Existenz offen. Als Christen lädt uns die Gottesmutter ein, durch die Betrachtung des Lebens Jesu und das Gebet um das Licht des Heiligen Geistes uns Gott zuzuwenden. Jesus ist als Mensch in die Geschichte der Menschen gekommen und unserer menschlichen Spur in allem nachgegangen, sogar der Todesangst und Verlassenheit vom Vater. Er hat den Tod erfahren und wurde in allem dem Menschen gleich, außer der Sünde. Er hat unsere Sünden und deren Folgen, den Tod selbst, besiegt, indem er sich freiwillig für uns hingegeben hat. Auch wenn wir als Gläubige Visionen und Eingebungen hätten, das Geheimnis des Lebens bliebe für uns dennoch eine große Unbekannte. Die Frage der Existenz des Leidens und der Ungerechtigkeit in der Welt bliebe uns verhüllt. Jesus, der Mensch gewordene Sohn Gottes, ist unsere einzige wahre Antwort auf das Geheimnis menschlichen Lebens, nicht ein magischer Spruch, sondern eine konkrete Person, durch die wir erschaffen und erlöst sind, der unser Anfang und Ende ist. Darauf möchte uns die Muttergottes hinweisen und uns helfen, daran festzuhalten und uns nicht von anderen Heilsideologien, die uns reichlich angeboten werden, verwirren zu lassen.

Sie bietet uns das „Einfache“ an: Jesu Leben zu betrachten. In dieser Botschaft spricht sie uns dreimal als „liebe Kinder“ an – wie mütterlich und weise das klingt! Was für ein Glück für uns, wenn wir uns mit diesem Namen angesprochen fühlen und uns kindlich ihrer Führung anvertrauen!
Nehmen wir immer wieder ihre Botschaften in die Hand und lesen wir einige davon! Dann horchen wir in uns hinein, wie es uns in der Situation, die wir gerade leben, dabei geht. Ich empfinde es wie ein wunderbares Vorwort zum Wort Gottes, eine Herzenswärme, die nur von einer Mutter kommen kann, in der das Wort Gottes Fleisch geworden ist.

Sollte der kindliche Glaube nicht auch der Höhepunkt jedes theologischen Denkens sein: „Wenn ihr nicht wie die Kinder werdet, könnt ihr nicht in das Himmelreich kommen.“ (vgl. Mt. 18,3) ? Was für ein Trost für alle, die daran glauben, und welche Qual für jene, die in ihrem Streben nach Ansehen und Macht nur auf sich selbst vertrauen!

Im Gebet das Leben Jesu zu betrachten soll die Mitte christlichen Lebens sein. So wird Jesus zum Maßstab unseres Denkens und Handelns, „bis wir unser Leben in die Hände Gottes geben“.

Damit meint unsere liebe Gospa unsere tägliche Hingabe an Gott bis hin zur Stunde unseres irdischen Todes als Eintritt in die vollkommene Offenbarung des Geheimnisses des Lebens in der Herrlichkeit des Himmels. Wenn wir uns mehr und mehr schon in diesem irdischen Dasein Gott anvertrauen durch die Hände Mariens, werden wir den Tag unseres endgültigen Übergangs zum Vater als ergebene Kinder anders erleben. Das ist meine feste Überzeugung und mein Glaube. Diese Erfahrung bezeugen die heiligen Menschen, die jedes Einschlafen als kurzes Sterben betrachten und sich bewusst täglich darin einüben, versöhnt einzuschlafen, als wäre es das letzte Mal.

So werdet ihr die Erfahrung des Glaubens haben wie Petrus, der Jesus begegnet ist, und dessen Herz der Heilige Geist erfüllt hat.

Wir lesen in den synoptischen Evangelien unter der Überschrift „Das Messiasbekenntnis des Petrus“ die Verse, wo Petrus auf die Frage Jesu: „Für wen haltet ihr mich?“ antwortet: bei Matthäus 16, 15-16: „Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes!“, bei Markus 8,29: „Du bist der Messias.“, und bei Lukas 9,20: „Für den Messias Gottes.“ Bei Matthäus 16, 17-18 lesen wir weiter: „Jesus sagte zu ihm: „Selig bist du, Simon Barjona; denn nicht Fleisch und Blut haben dir das offenbart, sondern mein Vater im Himmel. Ich aber sage dir: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen, und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen. Petrus, der entflammt und voller Eifer für Jesus war nach all dem, was er erlebt hatte, erhielt im Heiligen Geist die Gnade, all das zu bezeugen. Der Geist des Vaters war auf ihn gekommen und hat ihm das offenbart. Nur kurze Zeit danach konnte Jesus ihnen sagen, dass der Messias leiden und sterben und am dritten Tag auferstehen werde. Darauf unterwies sie Jesu über die Nachfolge und das Zeugnis für ihn, das in der Verleugnung von sich selbst und im Tragen des eigenen Kreuzes geschieht.

Auch ihr, liebe Kinder, seid berufen, Zeugnis abzulegen, indem ihr die Liebe lebt, mit der euch Gott von Tag zu Tag mit meiner Gegenwart umgibt.

Nach all dem, was sie mit ihm erlebt hatten, fragte Jesus seine Jünger, für wen sie ihn hielten. Auch die Gospa fragt uns in ihrer Botschaft, ob wir schon verstanden hätten, was ihre lange Anwesenheit für uns bedeutet, und was der liebe Gott durch sie der Welt sagen möchte. Was würden wir antworten, wenn uns die Menschen nach der Königin des Friedens fragten, die so lange zu uns kommt, zu uns spricht und uns begleitet? In ihrer Botschaft gibt uns die Gottesmutter selbst die Antwort, sie legt uns diese gleichsam in den Mund: Ihre Anwesenheit ist die Liebe Gottes, mit der er uns Tag für Tag umgibt.
Gott umhüllt uns mit seiner Liebe, und die Gegenwart der Gospa unter uns ist Zeichen dieser Liebe, mit der er uns von Tag zu Tag umgibt.

Als Schülerinnen und Schüler der Schule der Gottesmutter sollen wir selbst die Menschen um uns mit diesem Mantel der Liebe umhüllen, besonders in Momenten der Prüfung und des Leidens. Letztlich ist nur die Liebe das Zeichen, nach dem wir gefragt werden.

Wenn die Liebe Gottes in unseren Herzen, Familien und Gemeinschaften einzieht und die erste Stelle einnimmt, dann wird unser Zeugnis wahrhaftig und zur Ehre Gottes sein.