Gedanken zur Botschaft vom 25.01.2020 – Dr. Ignaz Hochholzer

Dr. Ignaz Hochholzer

Gedanken zu Botschaft von 25.01.2020

Dr. Ignaz Hochholzer

 

Betet, bis ihr die Heiligkeit der Vergebung spürt

Betet, bis ihr in eurem Herzen die Heiligkeit der Vergebung verspürt.

Unser Heiliger Vater Papst Franziskus hat einen Tag nach der Botschaft der Gospa vom 25. Jänner 2020 beim sonntäglichen Mittagsgebet am Petersplatz in Rom über die „Sünde des Hochmuts“ gesprochen. Es ist eine Sünde des Hochmuts, sagt der Papst, zu meinen, dass der Glaube an Christus nur von der persönlichen Anstrengung abhängig wäre. Vielmehr gilt: Wer sich bekehren will, muss vertrauen können. Bekehrung kann sich niemals auf sich selbst und die eigene Kraft stützen.

Darum ruft uns die Gottesmutter so eindringlich auf: „Noch mehr beten!“ Was sonst als das Gebet könnte in uns die Sünde des Hochmuts – die Ursünde schlechthin – überwinden helfen und den Weg für die Bekehrung freimachen? Erst wenn wir in uns die Heiligkeit der Vergebung verspüren können, wird der Weg zur Bekehrung frei.

Dieses Verkosten der Heiligkeit kann uns nur Gott selbst schenken. Niemals können wir es in uns bewirken durch psychologische Übungen, mentale Anstrengung oder andere Techniken.

Es ist eine Freude, wie unser Heiliger Vater und die Gottesmutter mit einer Stimme uns den Weg weisen. Der Papst sagt, dass Gott uns mit dem Kommen Jesu als Licht der Welt seine Nähe und Freundschaft zeigt. Sie sind uns umsonst, als freies Geschenk Gottes gegeben! Wir müssen allerdings dieses Geschenk annehmen und hüten. Dazu verweist uns die Gottesmutter zum Gebet: „Noch mehr!“
Dazu braucht es die Demut, die vielleicht unserer Zeit nicht immer sehr nahe ist, weil wir glauben, alles ist machbar und auf die Schnelle erreichbar. So hat schon der Diener Gottes Papst Johannes Paul I. so sehr die Demut als unabdingbare Tugend hervorgehoben und nur das Wort „Demut“ (humilitas) in sein Wappen aufgenommen. Einmal soll Johannes Paul I. gesagt haben: „Gott liebt die Demut so sehr, dass er manche Sünde zulässt.“ Denn ganz ohne Sünde würden wir vielleicht stolz, was der Herr sehr ablehnt und der Heiligkeit ganz und gar im Weg steht.

Es muss Heiligkeit in den Familien geben.

Heiligkeit kann und darf keine Sonntagstugend in herausragenden Momenten unseres Lebens sein, sondern Heiligkeit muss sich im täglichen Leben zeigen, so besonders auch im Zusammenleben, in unseren Beziehungen privat und beruflich. Die Familie ist der herausragende Ort, wo sich Heiligkeit bewähren muss. Zu Recht sprechen wir von der Familie als Hauskirche. Wer die Kirche erneuern will, muss die Familie erneuern. Nur aus ihr kann die Kirche erstarken, nur aus ihr können geistliche Berufe kommen. Nur in der Familie als Keimzelle der Gesellschaft gibt es auch Fortschritt in Staat und Politik.

Für die Welt gibt es keine Zukunft ohne Liebe und Heiligkeit.

So erkennen wir, welch große Bedeutung in der Heiligkeit der Familie liegt. Es gibt keine Zukunft, wenn Streit, Zank und Bosheit in der Familie sind. Wenn die Liebe fehlt, erlischt alles Leben.

Nur die Liebe kann auch unsere Mutter Erde retten. P. Slavko Barbaric OFM von Medjugorje hat immer einen Müllsack mitgehabt, wenn er den Erscheinungsberg oder Kreuzberg bestiegen hat. Er hat die Tschickstummel, die Plastikflaschen und vieles andere eingesammelt, was andere bedenkenlos und lieblos überall weggeworfen haben. P. Slavko hat das weniger gepredigt als getan. Darin zeigt sich Liebe und Heiligkeit, darin tut sich eine neue Welt mit neuer Zukunft auf.

Weil ihr euch in Heiligkeit und Freude Gott, dem Schöpfer, der euch mit unermesslicher Liebe liebt, hingebt, so schickt Er mich zu euch.

Wir können sicher sein: Aus Heiligkeit kommt Freude! Ihr wisst, alle Heiligen sind frohe Menschen. Es kann gar nicht anders sein, denn wer Gott liebt, erfährt von Gott unendliche Freude, die sich sogar in schweren Situationen und bei Verlusten nicht auslöschen lässt.

Gott, unser Schöpfer, liebt uns unermesslich, macht uns die Gottesmutter erneut aufmerksam – darum schickt Er sie zu uns! So sollen wir jedes Wort von ihr als Sein Wort annehmen und befolgen. Geben wir doch die Trübnis auf und öffnen wir uns der Liebe und Freude, die nur im Herrn zu erfahren ist! Der Weg dazu sind Gebet, Demut, Sich-Beschenken-Lassen.

Danke, dass ihr meinem Ruf gefolgt seid!

So wollen wir die Gottesmutter nicht enttäuschen, sondern ihrem Ruf tatsächlich folgen, wofür sie sich am Ende jeder Botschaft bei uns bedankt.