Betrachtung zur Botschaft vom 25. Juni 2020 -Mag. Monika Binder

Mag. Monika Binder

Gedanken zu Botschaft von 25.06.2020

Ich höre euer Flehen und eure Gebete

Liebe Kinder!

„Sehr geehrter Herr Ministerialrat, sehr geehrte Frau Direktorin, sehr geschätzte Frau Bürgermeisterin, verehrter Herr Konsul, .., geschätzte Damen und Herren!“ So oder ähnlich beginnen weltliche Ansprachen, wenn „Ehrengäste“ unter den Zuhörern sind. Und Festredner haben Sorge, ja niemanden zu vergessen oder zu übersehen oder gar einen Titel unter den Tisch zu kehren, denn da hat schon manch ein Redner einen Gast schwer beleidigt…

Ganz anders unsere Himmlische Mutter. Sie ist Himmelskönigin und redet uns seit 39 Jahren mit „liebe Kinder“ an. Und wir dürfen zu ihr „Mama, Mutter, Gospa“ sagen. Wir alle sind ihre Kinder, egal, wie alt oder jung wir sind, egal, mit welchen Titeln und Auszeichnungen wir uns schmücken, für sie sind wir alle gleich und alle geliebt! Das kommt mir in Medjugorje immer wieder zum Bewusstsein – wenn wir Jesus im Allerheiligsten Sakrament anbeten und vor IHM knien – wir sind alle Kinder Gottes und Kinder Mariens. Und das ist wunderbar und tröstlich. Im Alltag müssen wir ohnehin erwachsen, groß, souverän sein und Entscheidungen treffen; da ist kindliches Verhalten meist nicht gefragt. Wie gut, wenn wir uns im Gebet zurückziehen dürfen und uns bei der Mutter geborgen wissen. Sie begleitet uns und sorgt sich um uns. Sie hört unser Flehen und unsere Gebete, und sie bringt all unsere Anliegen fürbittend zu Jesus. Diese Zusage ist für mich sehr trostreich, denn meine Gedanken, Bitten, Wünsche kommen nicht ständig aus einem reinen Herzen – immer wieder schleicht sich die Sünde ein und behindert mich auf dem Weg zur Heiligkeit. Wie gut, zur Mutter kommen zu können, die ohne Vorwurf sieht und hört, was mich bewegt. Und SIE kann Fürbitte bei Jesus einlegen und tut es auch. SIE, die ganz Reine und Größte unter den Menschen, bringt die Anliegen von uns kleinen, sündhaften Geschöpfen vor Jesus, den Sohn Gottes – was für ein Geschenk!

Ich höre euer Flehen und eure Gebete und halte Fürsprache für euch vor meinem Sohn Jesus, der der Weg, die Wahrheit und das Leben ist.

Die Muttergottes erinnert uns auch nach 39 Jahren ihres Kommens, dass Jesus der Weg, die Wahrheit und das Leben ist. Und Maria ist die Wegweiserin, die uns zur Heiligkeit des Lebens führen will. Wir leben in einer Zeit der Verwirrung in so vielen Bereichen des Lebens. Scheinbar können wir alle wählen, was uns beliebt und was uns gerade Spaß macht. Wenn wir jedoch nicht im Licht des Herrn gehen, wenn wir unser Leben ohne Gott gestalten, hat alles keinen Sinn. Ohne die Verbindung mit Gott werden wir müde, unzufrieden, traurig und leer. „Es geht ohne Gott in die Dunkelheit, aber mit IHM gehen wir ins Licht; sind wir ohne Gott, macht die Angst sich breit…“, haben wir in meiner Jugendzeit gesungen…
Jesus ist das Leben. Ja, das wissen wir Christen. Dennoch haben wir diesen Gedanken nicht immer im Kopf. In dieser ungewöhnlichen Zeit der weltweiten Corona-Pandemie hat die Angst stark um sich gegriffen – wir wollen unser Leben nicht verlieren, wir müssen „Leben retten und Leben schützen“, hören wir seit Monaten. Und es ist richtig, dass wir mit dem Geschenk des Lebens nicht sorglos umgehen dürfen. Wir sollen und wollen unser Leben mit Jesus gehen, damit wir die Freude zu leben entdecken. Und diese Freude ist positiv ansteckend. Mit freudigen Menschen ist man gern beisammen, denn Freude strahlt aus und macht glücklich!

„Weil Jesus lebt, lebe ich auch morgen, weil Jesus lebt, fürcht‘ ich mich nicht“; auch dieses Lied begleitet mich seit meinen Jugendtagen, und es ist ein Geschenk zu wissen, dass es immer ein Morgen geben wird, selbst wenn wir sterben, denn dann beginnt das Leben bei Gott.

Meine lieben Kinder, kehrt zurück zum Gebet und öffnet eure Herzen in dieser Zeit der Gnade und geht den Weg der Bekehrung.

Die Mutter weiß, dass wir schwach und unbeständig sind, dass wir uns gerne ablenken lassen und vergessen, dass das Gebet für uns entscheidend ist. Es macht einen Unterschied, ob man einen Tag mit oder ohne Gebet beginnt. Es ist auch nicht egal, ob wir vor einer Begegnung mit Menschen beten oder nicht. Und es ist klug, Entscheidungen mit dem Gebet zu treffen. Darum sagt die Muttergottes: „Kehrt zurück zum Gebet und öffnet eure Herzen in dieser Zeit der Gnade.“ Dass wir in einer Gnadenzeit leben, ist mir so wenig bewusst; ich habe eher den Eindruck, in einer Zeit der Unruhe, der Katastrophen, des Unfriedens zu leben. Wie gut und wichtig, dass uns die Muttergottes, die den Blick von oben hat, vom Himmel aus erinnert, dass es eine Gnade für uns ist, jetzt leben zu dürfen! Jetzt ist die Zeit der Umkehr. Wir müssen zurückkehren zu Gott und von IHM lernen, was wir tun sollen. Maria weist uns durch ihre Botschaften den Weg. Wir brauchen sie „nur“ befolgen.

Maria will uns helfen, den Weg der Bekehrung zu gehen. So oft hat sie uns in den letzten 39 Jahren zum Gebet eingeladen, und wir merken, wenn wir gehorsam sind, führt dies zum Besten. Nie sind wir aufgerufen worden zu diskutieren, ob wir lieber beten wollen oder doch etwas anderes bevorzugen; nein, es ist klar und eindeutig: „Betet, betet, betet.“
Ich möchte gerne von meiner Schwiegermama berichten, die durch Medjugorje zu einer großen Beterin geworden ist und vom Eifer beseelt war, allen Menschen in ihrem Umkreis die Liebe Jesu mitzuteilen. Sie hat mehrere Gebetsgruppen gegründet und viele Leute eingeladen, die sich allein nicht hingesetzt hätten, um den Rosenkranz zu beten und die Botschaften der Muttergottes zu betrachten. Unsere liebe Mama ist vor genau vier Jahren verstorben, und so wie der Rosenkranz(ring) seit vielen Jahren in ihren Händen war, so hat sie sich bis zum Schluss daran festgehalten (ich werde nie vergessen, wie innig sie noch drei Tage vor dem Sterben gebetet und gefleht hat). Mama hat für uns und mit uns gebetet und uns, ihre Familie, zum Schluss einzeln gesegnet… Darum ist es für mich leicht vorstellbar, wie uns die Himmlische Mutter mit dem Gebet begleitet und uns segnet.

Ich bin bei euch, um euch zur Heiligkeit des Lebens zu führen, damit jeder von euch die Freude zu leben entdecke.

Die Freude zu leben ist bei vielen Menschen nicht vorhanden. Es erschüttert mich jedes Mal, wenn ich höre, dass sich in dieser Corona-Zeit viele Menschen das Leben genommen haben. Wie dunkel muss es in ihnen gewesen sein, wie aussichtslos haben sie ihre Lage eingeschätzt… Es gibt andererseits auch Beispiele von Menschen, die aus schrecklichsten Situationen zurück ans Licht finden. Von solchen habe ich erst kürzlich im Buch „Wo der Pfeffer wächst“ von Schwester Johanna Datzreiter gelesen: Ganz junge Menschen, die als Kindersoldaten für den Krieg in Liberia „verwendet“ wurden, konnten überleben und durch die Liebe der Missionarinnen einen neuen Weg beschreiten – ein junger Mann sagt: „Ich habe keine Hände mehr, aber ich kann Gott loben und IHM danken, dass ich noch am Leben bin.“

Ich liebe euch alle, meine lieben Kinder, und segne euch mit meinem mütterlichen Segen.

Das sagt uns unsere liebe Mutter neuerlich nach 39 Jahren ihres Erscheinens in Medjugorje. Und was antworten wir darauf?

Am Morgen des Jahrestages hat die Seherin Marija Pavlovic-Lunetti für die Gottesmutter 39 Rosen am Erscheinungsberg niedergelegt und so DANKE gesagt für 39 Jahre mütterliche Liebe, Begleitung, Fürbitte und Segen. Ich möchte der Gottesmutter mein Lieblings-Marienlied singen und auf diese Weise meinen Dank und meine Hingabe ausdrücken: „Maria, meine liebste Mutter, gib mir Dein Herz, so schön, so rein, so unbefleckt, so voll Liebe und Demut, damit ich wie Du Jesus empfangen kann und damit ich eile, IHN anderen zu bringen.“ Amen.