Betrachtung zur Botschaft vom 25. Februar 2021- Roland Patzleiner

Roland Patzleiner

Gedanken zu Botschaft von 25.02.2021

„Seid Zeugen der Hoffnung“

Liebe Leserinnen und Leser der OASE!

Es ist mir eine Freude, einige Gedanken und Worte mit euch in dieser Zeit von diesem Ort teilen zu können, wo seit fast 40 Jahren der Gnadenstrom Gottes von den Höhen des Kreuzberges Krizevac, wo wir des Opfers unseres Erlösers Jesus gedenken, und vom Erscheinungsberg, wo das Herz unserer lieben Muttergottes offensteht, in die Pfarrkirche Sankt Jakob von Medjugorje fließt und wo diese Gnaden insbesondere durch die Sakramente der heiligen Beichte und der Eucharistie geschenkt werden.

Gott hat mir erlaubt, auch heute bei euch zu sein, um euch zum Gebet und Fasten aufzurufen.
Es ist eine herausfordernde Zeit, eine Zeit, auf die uns die Mutter Gottes versucht hat vorzubereiten. Die Herausforderung gilt dem Glauben. Wer glaubt, der betet. Wer nicht glaubt, der betet nicht.

In dieser Botschaft des 25. Februar hat uns die „Gospa“ gesagt, dass Gott ihr erlaubt hat, bei uns zu sein, um uns zum Gebet und Fasten aufzurufen. Seit Beginn der Erscheinungen hat die Mutter Gottes die Welt zur Umkehr aufgerufen. Unermüdlich erinnert sie uns an die sogenannten „fünf Steine“, die Goliath in seinem Kampf verwendet hat: Gebet, heilige Messe, heilige Beichte, Bibel und Fasten.

Wir können beobachten, wie im Jahr 1981 Medjugorje, der vom Himmel auserwählte Ort, unter der Last und der Herrschaft des Kommunismus litt.
1981 war auch das Jahr, in dem man das vierzigjährige Bestehen des Kommunismus feierte. Es sei auch daran erinnert, dass im selben Jahr Pater Jozo Zovko, der Pfarrer von Medjugorje, vom kommunistischen Regime verhaftet worden ist. Anlass war seine Predigt über die 40 Jahre des Volkes Gottes in der Wüste, welche die Machthaber als Anfechtung des Regimes verstehen wollten.

Nach nicht einmal 10 Jahren kam dann der Fall des Kommunismus. Sicher waren die Gebete und die Bekehrungen vieler dank Medjugorje ausschlaggebend und wichtig. Jetzt, 40 Jahre später, sehen wir, dass die ganze Welt sich in einer ähnlichen Situation befindet wie Medjugorje im Jahre 1981. Die ganze Welt steht wie unter der Herrschaft einer lebensfeindlichen, gottlosen und unmoralischen Diktatur. Gott hat einen Plan. Aber er braucht unser Gebet und unsere Umkehr. Auch die Mutter Gottes gibt nicht auf: “Liebe Kinder! Gott hat mir erlaubt, auch heute bei euch zu sein, um euch zum Gebet und Fasten aufzurufen… Meine lieben Kinder, glaubt, und lebt den Glauben und mit dem Glauben diese Zeit der Gnade.“

Im Evangelium lesen wir: “Denn für Gott ist nichts unmöglich“ (Lk 1,27). Ich habe diese Worte in meinem Leben persönlich bei meiner Bekehrung erfahren. Es schien unmöglich, mich von meinen Überzeugungen und bösen Lebenseinstellungen abzubringen. Durch das Gebet und das Opfer meiner Eltern und vieler Menschen, die dem Ruf der Mutter Gottes gefolgt sind, habe ich mein Leben mit Gott durch Maria in Medjugorje gefunden. Auf menschlicher Ebene war es unmöglich. Wie viele Zeugnisse von Personen habe ich hier in Medjugorje gehört, die in den schlimmsten Lebenssituationen waren und nie gedacht hätten, aus ihnen herauszukommen! Ich denke, auch jetzt, in dieser Situation, gibt es menschlich gesehen keinen Ausweg. Kein Impfstoff und keine Einschränkungen können uns allein retten. Der wahre Impfstoff bleibt die Eucharistie und der Glaube, und die einzig wahren Einschränkungen sind die des Fastens und des Verzichts auf die Sünde.

Wir wissen genau, dass der Ursprung des Unheils aller Art die Abwendung von Gott und seiner Gnade ist. Die wahre Bedrohung ist nicht ein Virus, sondern die Auslöschung des Glaubens und die Verfinsterung des Gottesbildes. Diese Zeit der Probe, in der wir leben, ist zugleich eine Zeit der Gnade, unseren Glauben wahrhaftig zu praktizieren.

Oft bin ich erstaunt, wie schnell wir widersprüchlichen Aussagen aus den Medien Glauben schenken, ohne diese zu überprüfen. Und ich erinnere mich noch, wie Pater Jozo in seinen Ansprachen zu den Pilgern darüber „gedonnert“ und davor gemahnt hat, ohne Gott zu leben und die christlichen Wurzeln zu verleugnen.

Wir alle können sehen, wie sich Europa verändert hat: Anstatt Friede und Sicherheit herrschen in vielen Gesellschaftsschichten Unsicherheit und Unfriede. Die Muttergottes hat oft gesagt, dass Satan stark ist, und letztes Jahr im März hat sie klar gesprochen: „Kehrt zu meinem Sohn zurück, kehrt zum Gebet und zum Fasten zurück! Meine lieben Kinder, lasst zu, dass Gott zu eurem Herzen spricht, denn Satan herrscht und will eure Leben und die Erde, auf der ihr geht, zerstören.“ (25.3.2020)

Meines Erachtens ist es wichtig dass wir, Kinder der Gospa, den Mut haben, den Dingen den richtigen Namen zu geben. Wenn wir den Mut und die Gnade haben, die Bedeutung und Konsequenzen zu erkennen, wird uns das ein Ansporn sein, an das Wort Gottes und die Worte unserer lieben Mutter Gottes zu glauben und sie in die Praxis umzusetzen, ohne Ausreden und Argumente zu suchen, nicht zu beten und nicht das zu tun, wozu sie uns bittet.

„Seid Zeugen der Hoffnung, denn ich wiederhole euch, meine lieben Kinder, dass mit Gebet und Fasten auch Kriege abgewehrt werden können.“

Ich bin dem Herrn und der Mutter Gottes so dankbar, hier in Medjugorje zu sein und mit meinem Dienst zu beten und zu vertrauen. Auch hier in Medjugorje hat sich das Leben verändert. Ohne den Pilgerfluss ist alles anders. Es gibt große Probleme, aber das Gebet und die Opfer der Gläubigen geben uns die Gnade, was diese Situation betrifft, normal zu leben. Die Heiligen Messen sind sehr gut besucht. Die Berge werden voll Vertrauen bestiegen, und es gibt eine Gruppe von Gläubigen, die seit Juni vergangenen Jahres jeden Morgen um 5 Uhr früh auf den Erscheinungsberg geht. Viele Gebetsinitiativen und Opfer geben uns die Kraft, Tag für Tag im Gottvertrauen zu leben. Für Medjugorje ist es sicher eine Zeit der Reinigung und Vorbereitung für die künftige Erfüllung der Pläne der Mutter Gottes für die ganze Welt.

Letztes Jahr im Februar unternahm ich mit Pfarrer Marinko Sakota, Jelena Odak und Damir Bunoza eine Missionsreise nach Südkorea. Ich erinnere mich, wie ich mit Pater Marinko Tage vor der Reise über diese komische „Virussituation“ gesprochen habe. Dieses Gespräch ist für mich sehr aufschlussreich bis heute. Wir wussten nichts Genaueres, aber wir endeten mit dem Entschluss:
„Wir tun, was wir können. Der Rest liegt in Gottes Händen.“ Die Mission verlief einwandfrei ohne Probleme.

Dann im März letzten Jahres war meine letzte internationale Missionsreise, die mich auf die Insel Trinidad-Tobago führte. Diese Mission verlief zwar ohne Probleme, aber die Situation hatte sich zugespitzt, und die Umstände der Reise begannen unangenehm zu werden. Seitdem hatte ich nur einmal die Möglichkeit, einen „Heimaturlaub“ zu organisieren. Das war letzten Oktober. In dieser Situation spüre ich zugleich eine besondere Gnade, denn ich war eigentlich mein ganzes Leben, wie man sagt, immer auf der Achse, und jetzt, seit einem Jahr, bin ich auf einmal sesshaft. Es ist das für mich eine Gnade und ein Zeichen der Nähe der Mutter Gottes. Das Gebetsprogramm in der Pfarre Medjugorje war nur einmal, im vergangenen Jahr, für kurze Zeit für die Gläubigen nicht zugänglich. Seither verläuft alles wie immer. Es ist auch wirklich ein Geschenk, dass das Programm der Pfarre von so vielen Menschen über Internet verfolgt werden kann. Für meinen Vater Leo zum Beispiel ist das tägliche, fast dreistündige Gebetsprogramm der Pfarrei von Medjugorje wie eine Mission und eine Antwort auf den Ruf der Muttergottes zum Gebet. Zudem kann er jeden Morgen in seiner Pfarrei „Muri Gries“ die heilige Messe besuchen, denn eine „Online- Messe“ kann den Empfang der Heiligen Kommunion nicht ersetzen. Ich denke, wir sollten alle Gläubigen, die die Möglichkeit, aber auch Angst haben, die heilige Messe zu besuchen, dazu ermutigen.

Die Mutter Gottes hat in den Anfängen der Erscheinungen aufgefordert, jeden Donnerstag die Stelle im Matthäusevangelium zu betrachten, in der es heißt: „Wer von euch kann mit all seiner Sorge sein Leben auch nur um eine kleine Zeitspanne verlängern?“ (Mt 6,27). In dieser Zeit können uns diese Worte, wenn wir sie mit Glauben lesen, helfen und uns Mut und Erleichterung schenken.

Das Wort Gottes gibt wahre Hoffnung und wahre Freude auch im Leid. Hoffen wir zusammen mit der lieben Mutter Gottes, der Königin des Friedens, dass durch unser Gebet, durch unsere Leiden, durch die Annahme der Krankheiten und der Einschränkungen dieser Zeit aus Liebe zu Gott in vielen Menschen der wahre Glaube wieder erwachen möge. Auch der Tod am Kreuz unseres Retters Jesus ist zum Segen und zum ewigen Heil der Menschheit geschehen.

Meine lieben Kinder, glaubt und lebt im Glauben und mit dem Glauben diese Zeit der Gnade; und mein Unbeflecktes Herz lässt keinen von euch in Unfrieden, wenn er bei mir Zuflucht sucht. Vor dem Allerhöchsten halte ich Fürsprache für euch und bete für den Frieden in euren Herzen und um Hoffnung für die Zukunft.

„Sucht, dann werdet ihr finden“, sagt uns Jesus (Lk 9,11). Suchen kostet Zeit und oft Anstrengung. Aber wenn uns die Mutter Gottes sagt, dass sie unseren Herzen Frieden schenkt und dass sie für uns um Hoffnung für die Zukunft betet, dann zahlt sich jede Anstrengung aus, auch die des Gebets und des Fastens und des Opfers.

Viele von euch wissen, dass ich nach meiner Bekehrung hier in Medjugorje die Gnade bekommen habe, Lieder zu schreiben. Ich bete jeden Tag für die Anliegen der Muttergottes, für ihre Pläne, in denen wir alle dabei sind. Ich bin sehr dankbar, dass ich seit letztem Jahr bis jetzt an drei neuen Musikprojekten arbeiten konnte, die in den nächsten Monaten verbreitet werden. Es sind Anbetungslieder, aufgenommen mit Sängern aus China und Israel, also in chinesischer und arabischer Sprache. Mögen diese Melodien in der ganzen Welt Frieden und Bekehrung bringen! In meinem Musikdienst hier in Medjugorje bei den Anbetungen bete ich, dass der Glaube an Jesus, der in der Eucharistie gegenwärtig ist, erwachen möge und erfahrbar werde. Wie sehr oft eine halbe Stunde vor dem Allerheiligsten, vor dem Tabernakel in einer Kirche das Herz verändert!

Mein innigster Wunsch ist, dass wir uns immer an die Worte Jesu erinnern und sie in unserem Leben bezeugen können, dass wir ihm begegnen in unseren Stürmen und seine Worte hören mögen:
“Habt Vertrauen, ich bin es; fürchtet euch nicht!“ (Mat 14,27).

Mögen der Heilige Geist und seine Braut, unsere liebe Mutter, die Königin des Friedens, uns leiten und erleuchten, um Licht in dieser dunklen Zeit zu sein – dass die Kräfte des Bösen geschwächt und zerstört werden mögen. Möge das teuflische Binom des Unwissens und der Angst, durch das er regiert, sich durch die Weisheit Gottes auflösen. Möge sich der Traum des heiligen Johannes Bosco bald erfüllen, in dem das Schiff der heiligen Kirche sich in einem fürchterlichen Kampf und Sturm befand und nur in dem Moment, in dem es sich den zwei Säulen, auf denen die Eucharistie und die Mutter Gottes waren, zuwandte, Schutz und Heil fand und sich die teuflische Armada, die es angegriffen und zu Tode bedroht hatte, selbst zerstörte.

Hoffen und beten wir, dass die Botschaften der Mutter Gottes von Medjugorje nicht weiter abgeschoben werden, und dass der Glaube an die wahre Gegenwart Jesu in der Eucharistie sich wieder in den Herzen von Ordensleuten und Gläubigen entflamme.

Das Unbefleckte Herz Mariens ist unser Zufluchtsort. Vereint in ihrem Herzen beten wir zusammen, fern und nah, um ihren in Fatima versprochenen Triumph. Kein Gebet geht verloren. Opfern wir alles auf, beten wir mit Vertrauen, denn unser Herr ist groß. Und unser Ziel ist die ewige Herrlichkeit, wo wir für immer und alles ihm danken werden.