Betrachtung zur Botschaft vom 25. Dezember 2021- Dr. Reinhard und Maria Pichler

Dr. Reinhard und Maria Pichler

Gedanken zu Botschaft von 25.12.2021

Bringt den Segen in eure Familien und bereichert jene, denen ihr begegnet

Heute bringe ich euch meinen Sohn Jesus, damit er euch Seinen Frieden gibt.

Warum spricht die Mutter Gottes immer neu ihr FIAT – auch heute noch? Dass sie uns JESUS bringen kann, ihn uns schenken kann! Was für ein Weihnachtsgeschenk!
Und Jesus, der Sohn Gottes, ist in diese, unsere Welt gekommen, zu dieser immer wieder neu in die Sünde verstrickten und verlorenen Menschheit, dass wir Menschen Frieden haben! Was für ein Weihnachtsgeschenk! Danach sehnt sich die Welt, denn dieser ersehnte Friede ist ständig in Gefahr – im Kleinen wie im Großen. Angefangen in unseren Herzen über die zwischenmenschlichen Beziehungen bis hin zur großen Weltpolitik

Ohne Frieden habt ihr keine Zukunft, keinen Segen!

Dass der Weihnachtsfriede ein so zerbrechliches Gut ist, sehen wir bei der Hl. Familie selbst, die, kaum dass die Hirten und die Hl. Drei Könige angebetet haben, schon fliehen mussten. Gott Vater selbst gibt der Heiligen Familie auf Erden kaum Zeit zum Durchatmen und Innehalten. Aber es steht eben viel auf dem Spiel – es geht um die Anbetung des kleinen Kindes in Bethlehem. Gott macht sich klein. Wer von den Großen und Wichtigen kann da wohl erkennen, dass dies der Retter der Welt sein soll? Der Friede kommt aber nicht durch Macht, sondern durch die Bereitschaft, dem anderen zu dienen, in welcher Form auch immer. Es kann das Gebet, die Anbetung sein, es kann die Freude sein, für andere da zu sein und ihnen ein aufmunterndes Wort zuzusprechen. Jedenfalls ist der Glaube die Basis für den inneren und äußeren Frieden, ohne den wir nicht leben können. Der Glaube ist in der heutigen Zeit lebens-not-wendend. Wie verirrt und verwirrt, verzweifelt und verzagt sind so viele unserer Zeitgenossen in dieser unsicheren Zeit ohne Glauben und damit ohne Hoffnung. Wir sind es, die mit der Kraft der Mutter Gottes und in ihrem Auftrag, wie wir es von der Weihnachtsbotschaft vernommen haben, zu echten Friedensbringern werden dürfen!

Kehrt zum Gebet zurück!

Das ist unsere bleibende Aufgabe, bis zu unserem letzten Atemzug: unaufhörliches Gebet für die Vielen, die das Licht der Welt noch nicht erblicken könnten. Gemeint ist dies in mehrfachem Sinne: für diejenigen, die in Finsternis und Todesschatten sind, für abgetriebene Kinder, für die Menschen, die noch auf der Suche nach dem Erlöser Jesus Christus sind, oft ohne es zu wissen. Unser Gebet ist ein Dienst, eine Aufgabe, eine Berufung. Jedenfalls ist Gebet – allein in der Stille und in der Gemeinschaft – existentiell.

Die Frucht des Gebets sind die Freude und der Glaube, ohne den ihr nicht leben könnt.

Unsere Gebetsfrüchte sind neben dem Frieden eine gute Zukunft, Segen, Freude und Glaube. Dies dürfen wir im Gebet und im Alltag uns immer wieder in Erinnerung rufen: Wenn wir Kanal für die Gnaden des Himmels werden, werden wir selbst ganz durchlässig für seine Gnade und sind selbst durchdrungen und können vielen anderen diese Gnaden weitergeben. Die Welt lechzt nach dem menschgewordenen Gottessohn – bewusst oder unbewusst! Sie schreit nach dem Erlöser und kann ihn nicht erkennen, wenn wir (die Kirche) die verirrte Menschheit nicht zur Krippe führen und anbetend in die Knie sinken. Unser Beispiel wird ein Beispiel für diejenigen werden, die noch immer in der Finsternis umherirren und noch auf die Erlösung warten. Wir wissen schon, dass wir Erlöste sind! Und das allein schon ist eine Gnade. Was für ein Weihnachtsgeschenk!

Der Friede, den die Engel uns zu Weihnachten verkündigen, ist ein übernatürlicher Friede, ein himmlischer Friede. Es ist definitiv ein höherer Friede als der irdische. Es ist der innere Friede. Dieser Friede in unseren Herzen bleibt, wenn wir ganz in Gott verankert sind. Unsere vordringliche Aufgabe ist es, sich im Herzen Jesu und der Gottesmutter im Glauben fest zu verankern.

Den heutigen Segen, den wir euch geben, bringt ihn in eure Familien!

Stellen wir es uns vor, wie die Muttergottes auf uns zukommt – während wir die Botschaft lesen oder wenn wir das Jesuskind in der Krippe besuchen und anbeten. Stellen wir uns also vor, dass die Muttergottes und Jesus uns segnen. Diesen Segen dürfen wir jetzt empfangen. Wenn die Gospa vom „heutigen“ Segen spricht, wird es sicherlich auch einen „gestrigen“ oder „morgigen“ Segen geben. Sind wir uns bewusst, dass Jesus und Maria uns segnen? Dass sie sich um uns kümmern und sich darum sorgen, dass wir mit dem göttlichen Schutz umhüllt sind? Diesen Segen, den sie uns geben, sollen wir auch in unsere Familien bringen. Das ist in vielen katholischen Familien schon eine alltägliche Praxis. In der Früh, bevor die Kinder zur Schule gehen, und am Abend vor dem Schlafengehen segnen sich Kinder und Eltern gegenseitig mit dem Satz „Jesus segne dich, er behüte dich“. Meistens sind es die kleinsten Kinder, die dann die Weihwasserflasche nach dem Abendgebet aus der Schublade holen und die am wachsamsten sind, dass das „Segengeben“ ja nicht vergessen wird.

Bereichert all jene, denen ihr begegnet, damit sie die Gnade spüren, die ihr empfangt.

Wir werden gesegnet und sollen diesen Segen weitergeben, zuerst in unserer Familie – dann aber auch an all unsere Mitmenschen. Das hängt zum einen eng mit der Botschaft des Evangeliums „Liebe deinen Nächsten“ zusammen, zum anderen spiegelt diese Aufforderung die Sehnsucht unserer Königin des Friedens wider. Indem wir Segen weitergeben, schenken wir auch den himmlischen Frieden. Andere segnen muss nicht bedeuten, auf jemand zuzugehen und ihm ein Kreuzchen auf die Stirn zu machen. Segnen heißt auch, für jemand, den man auf der Straße sieht, für jemand, mit dem man ins Gespräch kommt, zu beten – mit dem Gebet „Jesus, segne sie/ihn“. Weiters heißt segnen, für andere zum Segen zu werden.

Wenn wir in die Schule der Muttergottes gehen, empfangen wir Gnaden, die sie uns erbittet. Sie ist die Gnadenvermittlerin. Unsere Mitmenschen sollen von der Sehnsucht nach dieser Liebe, die uns innerlich treibt, angesteckt werden. Es ist so schön, dass die Muttergottes sagt: „… damit sie die Gnade spüren“. Nicht jeder Mensch bekommt die Gnade, himmlische Dinge spüren zu können. So viele sind wie taub für die Stimme Gottes. Wenn die Gospa uns hier diesen Satz sagt, meint sie zugleich: „Jetzt ist die Zeit der Gnade, um die verhärteten und lauen Herzen zu berühren.“ Dafür braucht sie unsere Hilfe. Deshalb: Gehen wir in ihre Schule, um die Gnaden zu empfangen, die sie für uns bereitet hat! Beten wir, fasten wir, lieben wir! Beten wir für unsere Mitmenschen, dass sie von der Sehnsucht nach dem Gebet und der Liebe Mariens angesteckt werden.

Danke, dass ihr meinem Ruf gefolgt seid!