Willst Du mir gehören?



Die katholische Pastoraltheologin Bernadette Lang besuchte 2005 als 14-Jährige zum ersten Mal Medjugorje – eine Reise, die ihr Leben verändern sollte. Gemeinsam mit ihrer Schwester und einer Freundin gründete sie, nach Hause zurückgekehrt, eine Gebetsgruppe, aus der viele weitere entstehen sollten. Heute leitet Bernadette die HOME Akademie der Loretto Gemeinschaft in Salzburg. Vor fast tausend versammelten Menschen empfing sie am 15. August 2022 im Dom zu Salzburg die Ewige Jungfrauenweihe, die Weihbischof Hansjörg Hofer vornahm. Anlässlich der Präsentation ihres Buches „Skandalöse Liebe“ führte Christine Stelzer für die Leser der OASE das folgende Interview mit Bernadette Lang, das wir zusammen mit Leseproben aus ihrem Buch hier wiedergeben.

Liebe Bernadette, wir haben uns heute bei der Präsentation deines kürzlich erschienenen“ Buches „Skandalöse Liebe“ getroffen. Ich erinnere mich zurück an dein Zeugnis vor 8 Jahren, wo du uns von deiner Gotteserfahrung in Medjugorje erzählt hast. Unter tausenden von Jugendlichen aus der ganzen Welt hast du plötzlich gewusst, du bist gemeint.
Du führst heute das Leben einer geweihten Person in der Kirche. Könntest du uns noch einmal von deiner Erfahrung in Medjugorje erzählen  und ganz besonders, wie die Geschichte weiter gegangen ist?

Ich erinnere mich, als ich Gott das erste Mal ganz bewusst begegnet bin, war ich auf dem großen Platz hinter der Kirche beim Jugendfestival. Das war 2005 und ich war 14 Jahre alt. Unter den Tausenden von Menschen spürte ich ganz plötzlich einen sehr tiefen Frieden und eine extreme Liebe. So wie ein Wasserfall, der sanft und unentwegt auf mich herabfällt. Ich wusste zwei Dinge: Erstens: Gott existiert, er ist real und zweitens: er liebt mich bedingungslos. Ich kann und muss mir seine Liebe nicht verdienen, sie ist einfach da.

Als ich ein Jahr später wieder beim Jugendfestival in Medjugorje war, gab es nochmal einen besonderen Moment, der ein Sprungbrett für meine spätere Berufung werden sollte. Während der eucharistischen Anbetung, als ich zwischen den Tausenden Jugendlichen in wunderschöner Atmosphäre kniete, hörte ich plötzlich eine sanfte Stimme. Und eine Frage: „Willst du mir gehören?“

Ich wusste, dass es die Stimme Jesu war. Und ich wusste, dass es die Einladung zu einer ganzheitlichen Hingabe war. Wenn ich ja sagte, würde ich nicht heiraten. Das war mir klar. Ich konnte weder ja noch nein sagen. Erst Jahre später wurde die Sehnsucht so groß, sodass ich heute mit sehr großer Freude gottgeweihte Jungfrau sein darf.

Was hat dich dazu bewogen, dein Buch zu schreiben?

Das Buch war eine Einladung. Erst von einem Verlag, aber ich glaube, dass Jesus auch wollte, dass ich ein Buch schreibe. Schon seit meiner Kindheit wollte ich immer Bücher schreiben. Ursprünglich Fantasy-Romane. Jetzt aber habe ich die Geschichte Gottes aufgeschrieben, die er mit mir gemacht hat. Also ist es seine Geschichte. Warum das Buch „Skandalöse Liebe“ heißt, hat den Grund, dass Gott uns „skandalös“ liebt.

Im 1. Korintherbrief heißt es im ersten Kapitel, dass das Kreuz Jesu den Juden ein „Skandalon“ – ein Skandal war. Das ist es. Es ist die unerhörte Liebe eines leidenschaftlichen Gottes, der alles gibt, sein Leben – bis auf den letzten Tropfen Blut. Das ist sehr skandalös. Er liebt uns wie ein Bräutigam. Und wir sind seine Kirche – seine Braut.

Du lebst eine sehr missionarische Berufung. Was sind deine Wünsche, deine Hoffnungen für die Zukunft?

Dass jeder Mensch die Möglichkeit hat zu erfahren, wie sehr Gott uns liebt. Ich möchte die Menschen an ihre Zukunft erinnern und ihnen zurufen: Bitte vergesst nicht, dass etwas Unglaubliches auf uns wartet: nämlich ein Hochzeitsmahl. Gott träumt sehr groß von uns – und er kommt wieder. Als Bräutigam.