WIE GEHT BETEN? | Oase 07/2024

Oase des Friedens 07/2024

WIE GEHT BETEN?

Vorwort

Dr. Christian Stelzer

Wie geht beten, hat mich einmal ein Bekannter gefragt. Er ist ein wohlhabender Unternehmer und wollte mit seiner Familie den Abend mit Gebet ausklingen lassen. Sein Interesse am Beten hat mich sehr gefreut. Aber welche einfache Anleitung konnte ich ihm geben, wenn er noch kaum Erfahrungen mit dem Gebet gemacht hatte?

Vielleicht sieht die Muttergottes auch uns manchmal fern von Gott und dem Gebet, wenn sie in ihren Botschaften sagt: „Meine lieben Kinder, ihr seid noch fern. Deshalb bekehrt euch von neuem. (25.5.24), „Kehrt zum Gebet in der Familie zurück.“ (25.6.24) „Bekehrt euch und kleidet euch in Bußgewänder und in persönliches tiefes Gebet und sucht in Demut vom Allerhöchsten den Frieden.“ (25.2.23)

Trotz der 43 Jahre, welche die Königin des Friedens in Medjugorje erscheint, um uns beten zu lehren, erfahren wir uns doch immer wieder wie am Anfang, bekehrungsbedürftig, auf der Suche nach dem Frieden, den uns der Allerhöchste schenken will.

Als Jesus einmal an einem Ort betete, sagte ein Jünger, als er das Gebet beendet hatte, zu ihm: Herr, lehre uns beten (Lk 11,1). Schon mit dem ersten Wort des Gebetes, das Jesus seinen Jüngern und uns allen geschenkt hat, zeigt er uns, an wen wir uns wenden sollen: an unseren „Vater“: „Euer Vater weiß, was ihr braucht, noch ehe ihr ihn bittet. So sollt ihr beten: Unser Vater im Himmel, / dein Name werde geheiligt, dein Reich komme, / dein Wille geschehe / wie im Himmel, so auf der Erde. Gib uns heute das Brot, das wir brauchen. Und erlass uns unsere Schulden, / wie auch wir sie unseren Schuldnern erlassen haben. Und führe uns nicht in Versuchung, / sondern rette uns vor dem Bösen. (Mt 6, 8-13)

Das Vaterunser ist mit seinen sieben Bitten das zentrale Gebet der Christenheit, in dessen Mitte sich die Bitte um das Brot erhebt, es ist das Gebet mit Jesus zum Vater im Heiligen Geist. Besonders die Bitte um das tägliche Brot hat für viele Medjugorje-Pilger durch Mary`s Meals eine neue Bedeutung gewonnen. Die Ernährungsinitiative setzt sich dafür ein, dass einmal jedes Schulkind, das heute wegen Hunger dem Unterricht fern bleibt, eine nahrhafte Mahlzeit in der Schule erhält.

Vom Gebet, in dem Jesus uns lehrt, dass es einen himmlischen Vater gibt, der alle Menschen verbindet und liebt, war der Hl. Franziskus so ergriffen, dass er seine Gefährten unterwies, mehrmals täglich das Vaterunser zu meditieren. In der Nacht sollten die Brüder das Gebet Jesu 24-mal beten, im ersten Tageslicht fünfmal, nach Sonnenaufgang, mitten am Vormittag, unter der Mittagssonne und mitten am Nachmittag je siebenmal, bei Sonnenuntergang zwölfmal und im letzten Tageslicht abschließend wieder siebenmal.

Vielleicht verstehen wir jetzt besser, warum die Pfarrangehörigen von Medjugorje nach der Abendliturgie sieben Vaterunser, Ave Maria und Ehre sei dem Vater gemeinsam mit dem Glaubensbekenntnis als jahrhundertealte Tradition einer Franziskanerpfarre beten.

Medjugorje war im Juni ein Zentrum des Gebetes. Die Königin des Friedens selbst hat am 15. Juni durch die Seherin Marija Pavlovic-Lunetti die Pfarrangehörigen und Pilger eingeladen, sich ab Sonntag, dem 16. Juni, für neun Tage jeden Abend um 22 Uhr auf dem Erscheinungsberg zu versammeln, um den Rosenkranz für den Frieden in der Welt zu beten. Um 23:30 Uhr ist die Gospa dann jeden Abend erschienen. Sie erwarte uns morgen in noch größerer Zahl, sagte die Seherin nach der Erscheinung am ersten Abend der Novene. Tausende Menschen antworteten in den folgenden Tagen auf den Ruf der Königin des Friedens. Als am letzten Abend der Novene die Seher Marija und Ivan Dragicevic der Muttergottes die Novene übergaben, lächelt sie nach Aussagen der Seher: „Sie war glücklich, sie hat uns allen für die Opfer und Gebete gedankt und sie sagte: ‚Macht weiter‘.

Danken wir der Gospa für die 43 Jahre, die sie in besonderer Weise bei uns ist. Machen wir uns von neuem auf, ihrem Sohn an ihrer Hand nachzufolgen. Bitten wir sie um ihre Fürsprache für den Frieden in der Welt, in unseren Gemeinschaften und Familien und in unserem Herzen!

In dieser OASE berichten wir über den 43. Jahrestag der Erscheinungen in Medjugorje und über die besondere Novene, mit der sich die Menschen darauf vorbereitet haben. Pater Francesco Kohlmeyer lädt uns ein, mit ihm die Botschaft vom 25. Juni d.J. zu betrachten.

Viel Freude am Lesen wünscht Ihnen Christian Stelzer