Vorwort OASE 2025.05 von Dr. Christian Stelzer
Oase des Friedens 05/2025
Vorwort 05.2025
Vorwort
Dr. Christian Stelzer
Liebe Leserinnen und Leser der OASE!
Die Nachricht vom Tod von Papst Franziskus kam für mich, so wie für viele, überraschend, hatte doch der Papst noch tags zuvor den Tausenden Gläubigen auf dem Petersplatz die Freude bereitet, ihnen Frohe Ostern zu wünschen und der Stadt Rom und dem Erdkreis den traditionellen Segen Urbi et Orbi gespendet. Anschließend ließ er sich sich im offenen Papamobil über den Platz fahren.
Obwohl er von seiner schweren Krankheit sichtlich gezeichnet war, hatte man doch die Hoffnung, dass er sich noch einmal erholen würde. Dem war aber leider nicht so. So blieb an diesem Ostermontag nur der tröstliche Gedanke, dass die Leiden von Papst Franziskus, das ständige Ringen nach Luft schon bei geringer Anstrengung ein Ende gefunden haben und er vom Herrn heim gerufen worden ist gerade an jenem Tag, an dem in den Kirchen der ganzen Welt die Evangeliumsstelle von der Begegnung des Auferstandenen mit den Emmausjüngern berichtet wird (Lk 24,13-25)
Das Pontifikat von Papst Franziskus, sein Wirken war geprägt von symbolischen Gesten und Entscheidungen. Dies begann, als er nach seiner Wahl am 13. März 2013 in schlichter weißer Soutane und ohne weitere päpstlichen Insignien, vom Balkon des Petersdoms aus die wartenden Menschen mit einem einfachen und herzlichen „Buona sera“ grüßte. Ich war damals auf dem Weg nach Dalmally in Schottland zu einer Mary`s Meals Konferenz. Da es keinen Anschlussflug gab, musste ich in Amsterdam übernachten und hörte über den Lautsprecher im Shuttlebus zum Hotel die warme und heitere Stimme von Jorge Bergoglio, ein Name, den der Kommentator nur nach dem zweiten Anlauf fehlerfrei aussprechen konnte.
Ich erinnere mich, wie dann alle gewartet haben, dass Bergolio, der neue Papst, seine Wohnung im Apostolischen Palast bezieht, bis allmählich klar wurde, dass er im kleinen Appartment im vatikanischen Gästehaus Santa Marta bleiben würde, das er vor dem Konklave bezogen hatte.
Dann seine erste Reise, die ihn auf die Flüchtlingsinsel Lampedusa im Mittelmeer führte und seine Worte, mit denen er die Welt aufrütteln wollte: „Unsere Brüder und Schwestern suchten, schwierigen Situationen zu entkommen, um ein wenig Sicherheit und Frieden zu finden; sie suchten einen besseren Ort für sich und ihre Familien, doch sie fanden den Tod. (…) In dieser Welt der Globalisierung sind wir in die Globalisierung der Gleichgültigkeit geraten. Wir haben uns an das Leiden des anderen gewöhnt; es betrifft uns nicht, es interessiert uns nicht, es geht uns nichts an!“, analysiert der Papst eine tiefe Wunde unserer Gesellschaft.
Sein letzter Besuch führt Papst Franziskus am Nachmittag des Gründonnerstag ins römische Gefängnis Regina-Coeli, wo er mit 70 Häftlingen zusammentraf, ihnen Mut machte und ihnen sein Gebet auch für ihre Familien zusagte.
Warum er zu „den Armen“ gehe, fragte ihn einmal eine Journalistin. „Weil auch ich an ihrer Stelle sein könnte“ lautete die prompte Antwort des Papstes.
Seine Bescheidenheit wurde zu seinem Markenzeichen. Auf Auslandsreisen ließ er sich im Kleinwagen chauffieren, und beim Weltjugendtag in Rio trug er selbst seine Handtasche über die Flugzeug-Gangway.
„Wer ist Bergolio“ wurde er für ein Interview der Jesuitenzeitschriften von Antonio Spadaro gefragt. „Ich bin ein Sünder, den der Herr angeschaut hat“, antwortete Papst Franziskus nach kurzem Nachdenken.
Betreffend der Ereignisse von Medjugorje hat Papst Franziskus
im September 2024 das kirchliche „Nihil obstat“ gegeben und die guten Früchte offiziell anerkannt. Die Pfarre hat er durch die Ernennung eines apostolischen Visitators unter den Schutz eines Bischof gestellt, was weltweit einzigartig ist. Wir dürfen Papst Franziskus nur danken für sein umsichtiges und mutiges Wirken, durch das er Weichen für eine gute Zukunft gestellt hat.
In dieser OASE lädt uns P. Marinko Šakota ein, die Botschaft der Königin des Friedens vom 25. April mit ihm zu betrachten. In den Stürmen unserer Zeit ruft uns die Gottesmutter auf, zu Gott und zum Gebet zurückzukehren, damit es uns Wohl ergehe in unserem Herzen und auf der Erde, auf der wir leben.
Nach der Erscheinung am Vorabend des Palmsonntags gab Marija Pavlovic-Lunetti ein bewegendes Glaubenszeugnis, das wir in dieser OASE wiedergeben
Einen gesegneten Marienmonat Mai und viel Freude am Lesen wünscht Ihnen Christian Stelzer