Vorwort OASE 2025.01 von Dr. Christian Stelzer
Oase des Friedens 01/2025
Vorwort 01.2025
Vorwort
Dr. Christian Stelzer
Fragt man Österreicher, was sie von 2025 halten, dann blicken 33% Prozent mit Skepsis und 27% mit Sorge ins Neue Jahr. Einen „unterkühlten Optimismus“ nennen Meinungsforscher des Linzer IMAS-Instituts, das die jährlichen Befragungen seit 1972 durchführt, diese Stimmungslage. Die Freude trüben nach wie vor Teuerung, steigende Preise, Kriege und die politische Lage. Auch wenn im Rückblick das vergangene Jahr von knapp jedem Zweiten als ziemlich gut beschrieben wird, bleibt es dennoch weit hinter dem Jahr 2019, als 70 Prozent dieser Meinung waren.
Dass Österreich mit seinem stabilen Sozial- und Gesundheitssystem als 8.reichstes Land der Welt im Vergleich zu vielen anderen verhältnismäßig gut durch die Krisen der vergangenen Jahre gekommen ist, kann an dieser Stimmungslage wenig ändern. Und auch dass die Reisefreudigkeit bei den Österreichern 2024 bereits jene der Vor-Corona-Zeit übertroffen hat, ändert nichts an der Sorge vor der Zukunft.
Häufig hören wir, dass wir mehr Optimismus, Hoffnung und Zuversicht haben sollten. Aber haben wir nicht oft schon erlebt, dass Optimismus zum Zweckoptimismus und Hoffnung, wenn sie nicht konkret ist, schnell enttäuscht wird?
Mit der Zuversicht verhält es sich anders. Sie ist im Vertrauen, letztlich im Gottvertrauen begründet. Der Arzt, Philosoph, Theologe, Musiker und Friedensnobelpreisträger Albert Schweitzer sagt über die Zuversicht: „Du bist so jung wie deine Zuversicht, so alt wie deine Zweifel.“
Über die zuversichtliche Hoffnung schreibt der Apostel Paulus im Römerbrief:„Wir rühmen uns ebenso unserer Bedrängnis; denn wir wissen: Bedrängnis bewirkt Geduld, Geduld aber Bewährung, Bewährung Hoffnung. Die Hoffnung aber lässt nicht zugrunde gehen; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist.“ (Röm 5,3-5).
Und die Königin des Friedens erinnert uns in ihrer Botschaft vom 25.12.2020: „Meine lieben Kinder, erlaubt nicht, dass euer Glaube erlischt und die Hoffnung in eine bessere Zukunft, denn ihr seid auserwählt, bei jeder Gelegenheit Zeugen der Hoffnung zu sein. Deshalb bin ich mit Jesus hier, damit er euch mit seinem Frieden segnet.“
Wie findet unser Herz diese zuversichtliche Hoffnung? Vielleicht weist die Evangeliumsstelle von den Sterndeutern uns den Weg: „Als sie den Stern sahen, wurden sie von sehr großer Freude erfüllt. Sie gingen in das Haus und sahen das Kind und Maria, seine Mutter; da fielen sie nieder und huldigten ihm.“ Im Kind in der Krippe erkannten sie den neugeborenen König der Juden, obwohl sie Heiden waren. Dann holten sie ihre wertvollen Schätze als Gaben hervor, Gold, Weihrauch und Myrrhe. Und weil ihnen im Traum geboten wurde, zogen sie auf einem anderen, neuen Weg heim in ihr Land…
Gehen auch wir vor dem Kind in der Krippe auf die Knie und lassen wir uns von ihm beschenken! „Betet, betet, betet, damit Friede in jedem Herzen herrscht, und damit er vorherrsche vor allem Bösen und dem Unfrieden“, sagt uns die Königin des Friedens am 25.12.2024. Lassen wir uns ganz von diesem Frieden Gottes in der Anbetung des Jesuskindes erfüllen! Denn wenn die Liebe Gottes über uns ausgegossen ist, werden unsere Gedanken voll Zuversicht und wir bereit sein, neue Wege des Friedens zu gehen.
In dieser OASE lädt uns Pater Marinko Šakota ein, die Worte der Gospa, der Königin des Friedens, vom 25. Dezember 2024 mit ihm zu betrachten.
Wir bringen ein Interview mit Bischof DDr. Klaus Küng, der den Jahreswechsel, wie schon in den beiden Vorjahren, mit einer Pilgergruppe aus Wien am Wallfahrtsort Medjugorje verbrachte, die deutschsprachigen Gottesdienste leitete und am 1. Jänner eine Katechese für die Pilger hielt.
In dieser OASE finden Sie auch einen geistlichen Impuls von Marija Pavlovic-Lunetti vom 31. Dezember und ein beeindruckendes Zeugnis des Pilgerbegleiters Dr. Anton Gölles.
Viel Freude am Lesen und ein gesegnetes Neues Jahr wünscht Ihnen
Christian Stelzer