Vorwort OASE 2024.10 von Dr. Christian Stelzer

Oase des Friedens 10/2024

Vorwort 10.2024

 

Vorwort

Dr. Christian Stelzer

Nur wenige Stunden vor dem Beginn des heurigen Friedensgebets im Wiener Stephansdom verkündete der Präfekt des Dikasteriums für die Glaubenslehre, Kardinal Víctor Manuel Fernández, bei einer Pressekonferenz im Vatikan das „Nihil obstat“ für Medjugorje: Es gibt nichts, was  gegen den Glauben und die Frömmigkeit spricht, die sich in Medjugorje seit den ersten Marienerscheinungen 1981 entwickelt haben. Also eine Art Unbedenklichkeitserklärung für Medjugorje. Es ist ein von Papst Franziskus am 28. August d.J. genehmigter Text, der die Güte der geistlichen Früchte im Zusammenhang mit der Erfahrung in Medjugorje anerkennt und die Gläubigen ermächtigt, daran festzuhalten, da „viele positive Früchte aufgetreten sind und sich keine negativen oder riskanten Auswirkungen im Volk Gottes verbreitet haben“. Und auch wenn die Kirche die Echtheit der Erscheinungen noch nicht endgültig bestätigt, so ist Medjugorje ab jetzt ein anerkannter Ort der Marienverehrung.

„Es ist an der Zeit, eine lange und komplexe Geschichte rund um die geistlichen Phänomene von Medjugorje abzuschließen. In dieser Geschichte hat es unterschiedliche Meinungen von Bischöfen, Theologen, Kommissionen und Analysten gegeben“, beginnt das Dokument. Und weiter heißt es im Text: „Die kirchlichen Autoritäten sind ermutigt, den pastoralen Wert dieses geistlichen Angebots zu würdigen und auch dessen Verbreitung zu fördern.“

Welche Freude erfüllte diesen Tag! Pater Marinko Šakota, der ehemalige Pfarrer von Medjugorje, der jetzt in der kroatischen Mission in St. Gallen tätig ist, war aus der Schweiz nach Wien gekommen, um am Friedensgebet teilzunehmen. Am Abend davor musste ich ihn am Telefon mit der Frage überraschen, ob er nicht als Hauptzelebrant anstelle unseres erkrankten Kardinals Christoph Schönborn die Heilige Messe im Dom leiten möchte. Es war alles sehr kurzfristig, aber als er zusagte, wagte ich noch eine zweite Frage, nämlich, ob er nicht auch anschließend die Eucharistische Anbetung gestalten würde. „Natürlich“, antwortete er prompt. Wahrscheinlich hatte er meine Unsicherheit gespürt. „Ich mache das jeden Tag in meiner Pfarre, Rosenkranz, heilige Messe und Anbetung.“

Mir fiel ein Stein vom Herzen. Am nächsten Tag, nur einige Stunden nach der Verkündigung des „Nihil obstat“, gab Pater Marinko im vollen Dom ein persönliches Zeugnis von seinen Erfahrungen mit Medjugorje. Er war 13 Jahre alt, als die Erscheinungen begonnen haben und ist gleichsam mit ihnen erwachsen geworden. Seine Berufung zum Priestertum und Ordensleben ist untrennbar mit ihnen verbunden. Er war Zeuge von Ablehnung und Verfolgung der Ereignisse, sah, wie spätere Mitbrüder inhaftiert wurden und Verbote erhielten, für die sie nie eine Erklärung bekamen. Jahrzehnte von Sorgen, Mühen und Lasten fielen in jenem Moment, in dem er zu sprechen begann, von seinen Schultern und ergossen sich in Tränen der Freude. Ab jetzt wird es möglich sein, ohne Angst nach Medjugorje zu kommen, um die Königin des Friedens um ihre Fürsprache zu bitten! Das „Nihil obstat“ für Medjugorje, das Papst Franziskus so am Herzen gelegen war, bedeutet eine neue Einladung und einen neuen Anfang für uns alle und öffnet weit die Türen zu „dieser Zeit der Gnade“, von der die Königin des Friedens, die Gospa, schon so viele Jahre lang spricht.

In dieser OASE bringen wir wichtige Ausschnitte des vatikanischen Dokuments „Die Königin des Friedens“ – Note über die geistlichen Erfahrungen im Zusammenhang mit Medjugorje, das vom Dikasterium für die Glaubenslehre auf  der Grundlage der Ergebnisse der internationalen Expertenkommission unter der Leitung von Kardinal Camillo Ruini am 19. September vorgestellt wurde.

Wir berichten über das Friedensgebet im Wiener Stephansdom, das am selben Tag zum bereits 17. Mal stattfand.

Zur Betrachtung der Botschaft der Königin des Friedens vom 25. September 2024, die zum ersten Mal den Nachsatz „Mit kirchlicher Erlaubnis“ trägt, lädt uns diesmal Mag. Marija Stelzer ein.     

Viel Freude beim Lesen und einen gesegneten Rosenkranzmonat Oktober wünscht Ihnen

Christian Stelzer