Der Vatikan hat Medjugorje offiziell als Pilgerort bestätigt
Wir sind Papst Franziskus dankbar, dass er in seinem Herzen diesen kleinen
Ort großen Glaubens trägt! Pater Zvonimir Pavicic OFM, Pfarrer von Medjugorje
Am Vormittag des 19. September 2024 hat Kardinal Víctor Manuel Fernández, der Präfekt des Dikasteriums für die Glaubenslehre, bei einer Pressekonferenz im Vatikan das Dokument „Die Königin des Friedens“ – Note über die geistlichen Erfahrungen im Zusammenhang mit Medjugorje vorgestellt und das Urteil „Nihil obstat“ darüber verkündet, das bedeutet, dass nichts gegen den Glauben und die Frömmigkeit spricht, die sich in Medjugorje seit den ersten Marienerscheinungen 1981 entwickelt haben.
Erst im Mai dieses Jahres hat das Dikasterium für die Glaubenslehre umfangreiche „Normen für das Verfahren zur Beurteilung mutmaßlicher übernatürlicher Phänomene“ veröffentlicht. Von den sechs darin angeführten möglichen Beurteilungen eines Phänomens, die bis zu einem Verbot für die Gläubigen, daran festzuhalten, reichen können, bedeutet das „Nihil obstat“ eine Unbedenklichkeitserklärung der katholischen Kirche und ist somit die beste Beurteilung, nämlich „dass es Gläubigen gestattet ist, diesem Phänomen in kluger Weise ihre Zustimmung zu schenken“ und „Seelsorgern, ohne Zweifel oder Zögern zu handeln, um an der Seite des Volkes Gottes zu sein und die Gaben des Heiligen Geistes zu empfangen, die inmitten von diesen Ereignissen auftreten können.“ (Papst Benedikt XVI.)
Auch wenn die Kirche die Echtheit der Erscheinungen in dem herzegowinischen Wallfahrtsort noch nicht endgültig bestätigt, ist Medjugorje ab jetzt ein anerkannter Ort der Marienverehrung. „Die kirchlichen Autoritäten werden ermutigt, den pastoralen Wert dieses geistlichen Angebots zu würdigen und auch dessen Verbreitung zu fördern.“
Millionen von Gläubigen weltweit feierten diese Entscheidung der Glaubenskongregation. Im Wiener Stephansdom wurde das jährliche Friedensgebet, das heuer auf den 19. September fiel, zu einem großen Freuden- und Dankesfest.
„Wir sind der Königin des Friedens dankbar, die all das angefangen hat und alles leitet.“
In seiner Predigt während der Abendliturgie in Medjugorje, die Pater Zvonimir Pavičić OFM in Konzelebration mit 96 Priestern feierte, sagte der Pfarrer des Wallfahrtsortes:
„Heute sind wir dem lieben Gott ganz besonders dankbar für diese wundervolle Nachricht aus dem Vatikan, wir sind Papst Franziskus dankbar, dass er in seinem Herzen diesen kleinen Ort großen Glaubens trägt. Wir sind Gott dankbar, weil er uns immer wieder in seine Nähe ruft und uns nährt mit seinem Wort und dem Leib Christi, wir sind der Mutter Gottes dankbar, der Königin des Friedens, die all das angefangen hat und alles leitet. Wir sind auch denen dankbar, die vor uns kamen und die ganze Last und Gnade dieser Ereignisse trugen und nun im Himmel mit uns die Eucharistie feiern. Es ist die Eucharistie, die uns verbindet. Wir sind für jeden einzelnen Pilger dankbar, für jedes Zeugnis des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe. Und schließlich sind wir dankbar, dass uns Gott immer, wirklich immer seine Barmherzigkeit zeigt“, so Pater Zvonimir bezugnehmend auf das Tagesevangelium, das uns an diesem Tag eine Sünderin vorstellte, der Jesus vergibt.
Anerkennung der geistlichen Früchte
Das von Papst Franziskus genehmigte Dokument des Dikasteriums für die Glaubenslehre anerkennt die vielen geistlichen Früchte, die mit Medjugorje verbunden sind. Das Dokument äußert sich nicht zur Übernatürlichkeit, also Echtheit der Erscheinungen, formuliert aber ein positives Urteil über die Botschaften, wenn auch mit einigen Klarstellungen.
„Es ist an der Zeit, eine lange und komplexe Geschichte rund um die geistlichen Phänomene von Medjugorje abzuschließen. In dieser Geschichte hat es unterschiedliche Meinungen von Bischöfen, Theologen, Kommissionen und Analysten gegeben“, beginnt das Dokument „Die Königin des Friedens“. Es ist ein von Papst Franziskus am 28. August genehmigter Text, der die Güte der geistlichen Früchte im Zusammenhang mit der Erfahrung in Medjugorje anerkennt und die Gläubigen ermächtigt, daran festzuhalten, da „viele positive Früchte aufgetreten sind und sich keine negativen oder riskanten Auswirkungen im Volk Gottes verbreitet haben“.
Die mit dem Phänomen Medjugorje verbundenen Orte werden von Pilgern aus der ganzen Welt besucht. „Positive Früchte zeigen sich vor allem in der Förderung einer gesunden Praxis des Glaubenslebens gemäß der Tradition der Kirche“, hält das Dokument aus dem Vatikan fest. Es gebe „zahlreiche Bekehrungen“ von Menschen, die den Glauben entdeckt oder wiederentdeckt hätten, die Rückkehr zur Beichte und zur sakramentalen Kommunion, zahlreiche Berufungen, „viele Versöhnungen zwischen Eheleuten und die Erneuerung des Ehe- und Familienlebens“.
Ort des Gebets, der Heilungen,
der karitativen Werke
Auch von „zahlreichen Heilungen“ werde berichtet. Die Pfarre des kleinen herzegowinischen Dorfes sei ein Ort der Anbetung, des Gebets, der geistlichen Seminare, der Exerzitien, der Jugendtreffen, und „es scheint, dass die Menschen vor allem nach Medjugorje kommen, um ihren Glauben zu erneuern und nicht wegen konkreter Anliegen“. Erwähnt wird, dass auch karitative Werke in Zusammenhang mit Medjugorje entstanden seien, die sich um Waisenkinder, Drogenabhängige und Behinderte kümmern, und es kämen auch Gruppen von orthodoxen Christen und Muslimen an den Wallfahrtsort.
Die Botschaften
Das Dokument des Dikasteriums geht dann auf die zentralen Aspekte der mutmaßlichen Botschaften der Gottesmutter Maria ein, beginnend mit dem des Friedens, der nicht nur als Abwesenheit von Krieg verstanden wird, sondern auch in einem spirituellen, familiären und sozialen Sinn, und zitiert die Botschaft vom 16.06.1983: „Ich bin hierher als Königin des Friedens gekommen, um allen zu sagen, dass der Friede notwendig ist für das Heil der Welt. Nur in Gott findet sich die wahre Freude, aus der der wahre Friede hervorgeht. Darum erbitte ich die Bekehrung.“ Es ist ein Friede, der die Frucht der gelebten Nächstenliebe ist, die auch die Liebe zu den Nichtkatholiken einschließe. Ein Aspekt, der am besten „im ökumenischen und interreligiösen Kontext von Bosnien verstanden wird, das von einem schrecklichen Krieg mit starken religiösen Komponenten geprägt war“……
Die Königin des Friedens“ – Note über die geistlichen Erfahrung im Zusammenhang mit Medjugorje
Dokument des Dikasteriums für die Glaubenslehre: Hier
Der Beitrag erschien in voller Länge in der Zeitschrift OASE DES FRIEDENS, Nr. 2024/8