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Oase des Friedens
Zeleborgasse 22/4
1120 Wien.
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Ich bin zur Zeit als Arzt für die medizinische Erstversorgung der neu in Deutschland ankommenden Flüchtlinge zuständig.“, schreibt Dr. Raphael Lindemann von der Universität Mainz in einem Posting vom vergangenen Jänner. „Diese findet nahezu vor jedem weiteren Schritt statt. Also vor der Registrierung, der Versorgung mit gespendeter Kleidung, der Möglichkeit sich zu duschen, etwas zu essen, oder der Verteilung auf das restliche Bundesgebiet. Das heißt im Klartext, dass man hier einen Eindruck in Reinform über die tatsächliche Situation der ankommenden Flüchtlinge erhält. Dieser Eindruck ist pur und ungefiltert.
Die Menschen kommen in einem absolut desolaten und erbarmungswürdigen
Zustand hier an. Sicher wird es manchen erstaunen, dass es sich nicht zu 90% um junge, gesunde Männer handelt. Das hat das Wanken der Nachzugsregelung zum Schlechteren gewendet. Ich sehe pro Schicht etwa 300-500 Flüchtlinge. Mindestens 40% davon sind KINDER!
Letzte Nacht hatten wir unter vielen, vielen anderen Einzelschicksalen eine junge Schwangere im Lager, die keine Kindsbewegungen mehr gespürt hat. Sie sorgte sich, dass durch das lange Treiben im Mittelmeer – nachdem der Schleuserkutter gekentert war – nun auch ihr letztes Kind gestorben sei. Ihre zwei anderen Kinder sind bereits auf der Flucht im Meer ertrunken, weil sie keine Kraft mehr hatten.“
Die Politik macht in der Zwischenzeit die Grenzen für Kriegsflüchtlinge dicht. Für den slowakischen Ministerpräsidenten Robert Fico ist jeder Flüchtling, der die Grenze übertritt, ein illegaler Migrant. „Wir schützen die Slowakei“, steht auf seinen Wahlplakaten, vor „Migranten-Terroristen“, wie er selbst ergänzt. Die Slowakei erlebt derzeit einen wirtschaftlichen Aufschwung: Die Region Bratislava zählt zu den fünf reichsten der EU, die Wirtschaft wuchs im vergangenen Jahr um 3,6 Prozent, die Arbeitslosenzahl sank, und die Autoindustrie, das Zugpferd der slowakischen Wirtschaft, schloss ein Rekordjahr ab. Dennoch gewährte das Land im Jahr 2015 nur acht Menschen Asyl. Derzeit warten 149 irakische Christen, die ins Land eingeflogen wurden, auf ihren Asylbescheid.
Entscheidungen werden oft ohne ausreichendes Wissen und ohne direkten Kontakt mit den Beteiligten gefällt. Kommen sie von politischen, wirtschaftlichen oder religiösen Verantwortungsträgern, können sie Auswirkungen auf Tausende und Millionen Menschen haben. Die Geschichte ist voller Beispiele von solchen folgenschweren Fehlentscheidungen.
Immer wieder argumentieren Politiker mit der Liebe zum Nächsten, dem Landsmann. Wer ist aber unser Nächster? Jesus gibt auf die Frage des Gesetzeslehrers eine erschütternde Antwort: „Ein Mann ging von Jerusalem nach Jericho hinab und wurde von Räubern überfallen. Sie plünderten ihn aus und schlugen ihn nieder; dann gingen sie weg und ließen ihn halb tot liegen.“ Ein Priester und ein Levit sahen ihn und gingen weiter. „Dann kam ein Mann aus Samarien, der auf der Reise war. Als er ihn sah, hatte er Mitleid, ging zu ihm hin, goss Öl und Wein auf seine Wunden und verband sie. Dann hob er ihn auf sein Reittier, brachte ihn zu einer Herberge und sorgte für ihn.“ (vgl. Lk. 10,29-34).
Vor einigen Monaten kam ein junger syrischer Flüchtling in meine Ordination. Er lebt schon seit einiger Zeit in Wien und hat die Fürsorge unseres Sozialsystems am eigenen Leib erfahren. Als er sich verabschiedete, blickte er mich groß an und sagte: „Ich bin Paulus, nicht Kamiran. Ich wurde getauft, im 21. Bezirk in einer Pfarre.“ Seither kommt Paulus jeden Monat und bittet mich um die neue Ausgabe der OASE
„Nehmt das Kreuz, schaut auf Jesus und folgt ihm.“, sagt uns die Gospa in der Botschaft vom 25. Februar. In dieser OASE lädt uns Christian Zaruba aus unserem Redaktionsteam ein, mit ihm die Worte der Gottesmutter zu betrachten.
Der bekannte Dirigent Prof. Conrad Artmüller gibt Zeugnis von seinem Glaubensweg und seiner besonderen Beziehung zu Medjugorje.
In unserer Serie „In der Gebetsschule der Gospa“ erzählt eine junge Frau, wie sie durch Medjugorje zur Erneuerung ihres Glaubens gefunden und eine Gebetsgruppe gegründet hat.
Mary`s Meals beginnt in diesen Tagen mit der Bereitstellung von Mahlzeiten für 1000 Flüchtlingskinder im Libanon. Wir berichten aktuell davon.
Eine gesegnete Fastenzeit und ein frohes Osterfest wünscht Ihnen
Christian Stelzer