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Oase des Friedens
Zeleborgasse 22/4
1120 Wien.
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Worte können verzaubern. Sie vermögen aber auch zu verführen und zu täuschen.
Das erleben gerade die Briten, denen im Falle eines EU-Austritts versprochen wurde, dass die 350 Millionen Pfund, die von der Insel wöchentlich an die EU überwiesen werden, endlich für das eigene Gesundheitssystem zur Verfügung stünden. „Das kann ich nicht garantieren“, distanzierte sich der Brexit-Befürworter Nigel Farage kurz nach Bekanntwerden des Wahlergebnisses von seinem eigenen Versprechen. „Das habe ich nie behauptet“, erklärte zwei Tage danach Duncan Smith, einer der Führer der Vote-Leave-Kampagne. Es sei ja ohnehin genügend Geld für das Gesundheitssystem da. Alles also ein Missverständnis der Wähler? Wohl kaum, denn der Leiter der Brexit-Kampagne und ehemalige Londoner Bürgermeister, Boris Johnson, hatte sich dieses zentrale Versprechen sogar auf den Wahlbus schreiben lassen.
Welchen Worten können wir also vertrauen in einer Zeit der babylonischen Sprachverwirrung? Diese Frage ist für jeden von uns existentiell. Von der Stimme, der wir nachfolgen, hängen unsere Zukunft und unser Leben ab. Die Psalmen lehren es uns und Jesus, der Gute Hirte, sagt es so einfach und unübertrefflich: „Meine Schafe hören auf meine Stimme; ich kenne sie und sie folgen mir.“ Um dann mit der Verheißung anzuschließen: „Ich gebe ihnen ewiges Leben. Sie werden niemals zugrunde gehen und niemand wird sie meiner Hand entreißen.“ Und dann fortzusetzen: „… niemand kann sie der Hand meines Vaters entreißen. Ich und der Vater sind eins.“ (Joh 10, 27 -30). Jesus wurde für seine Rede nicht bejubelt, sondern er sollte dafür gesteinigt werden.
Die Wahrheit wurde nicht erkannt. Wie sollen dann wir Lüge von Wahrheit unterscheiden, was dürfen wir glauben, woran können wir festhalten?
In einigen Monaten wird in Österreich die Bundespräsidentenwahl wiederholt. Selten war unser so gesegnetes Land von einer solchen Spaltung bedroht wie vor dem 22. Mai, obwohl allen bekannt ist, dass die Kompetenzen des Bundespräsidenten sehr eingeschränkt sind. Und selbst Katholiken lagen sich in den Haaren, obwohl gar kein katholischer Kandidat an der Wahl teilnahm – beide waren längst aus ihren jeweiligen christlichen Kirchen ausgetreten, warben aber dennoch intensiv mit religiösen Begriffen um fromme Wählerstimmen. Kernanliegen religiöser Wähler wie jenes des Lebensschutzes fallen bekannterweise nicht in den Kompetenzbereich des Bundespräsidenten. Seine Aufgabe ist es, eine weitsichtige politische Balance zwischen den jeweiligen Staatsgewalten herzustellen, den Ausgleich zwischen unterschiedlichen gesellschaftlichen Positionen zu suchen, Minderheiten in den politischen Prozess einzubeziehen und das demokratische System zu beachten. Ich würde dazufügen: jeglichen Radikalisierungstendenzen in die eine oder andere politische Richtung Einhalt zu gebieten, die Schwachen der Gesellschaft, zu denen die Migranten gehören, zu beachten, die Zusammenarbeit mit den anderen europäischen Ländern zu suchen und der großen Verantwortung Österreichs in der internationalen Staatengemeinschaft gerecht zu werden – mit einem Wort, den Weg des friedvollen Zusammenlebens in Europa fortzusetzen und am Friedensmodell Europa festzuhalten, auch wenn es noch nicht perfekt ist. Es gibt keine perfekten Radikallösungen, sondern nur das tägliche Bemühen mit Geduld und Ausdauer – daran erinnert uns die Schule des Glaubens nur zu gut.
Bitten wir die Gospa um ihre Fürsprache. Sie ist es, die uns zu beschützen vermag.
In dieser OASE berichten wir über den 35. Jahrestag der Erscheinungen der Gottesmutter in Medjugorje. Mag. Marija Stelzer lädt uns ein, mit ihr die Worte der Gospa zu betrachten.
Wir geben ein bewegendes Zeugnis von Milona von Habsburg über ihren Weg an der Hand der Gospa wieder, das sie beim diesjährigen Pfingstkongress der Loretto-Gemeinschaft in Salzburg abgelegt hat.
An verschiedenen Orten wurde in Österreich der Jahrestag der Erscheinungen feierlich begangen. Wir berichten davon in dieser OASE.
Wieder bedroht eine Dürre das südostafrikanische Land Malawi mit einer Hungersnot. Wir bitten um Ihre Unterstützung.
Viele Freude am Lesen
und einen schönen ersten Sommermonat wünscht Ihnen
Christian Stelzer