Oase 11/2020

Oase des Friedens 11/2020

Vorwort

Dr.Christian Stelzer
Liebe Leserinnen und Leser der OASE!

Das Coronavirus ist ein strenger Lehrmeister. Immerhin gilt es, Abstand halten und Maske tragen einer ganzen Weltbevölkerung beizubringen! Sorgen mache ich mir keine, dass wir es nicht schaffen könnten, haben wir doch in der Vergangenheit – wenn auch mit Widerständen – das Nichtrauchen in Restaurants und öffentlichen Räumen sowie das Einhalten der Promillegrenze und der Sicherheitsgurtenpflicht beim Autofahren erlernt.

Die Konsequenzen bei Nichtbefolgung der Corona-Spielregeln sind auf jeden Fall drastisch, wie wir mittlerweile immer deutlicher sehen können. So gibt es in Ländern mit liberalem Umgang mit der Pandemie wie in Schweden oder Belgien weitaus höhere Infektions- und Todesraten als im weltweiten Durchschnitt, wo diese derzeit bei 2,5 Prozent liegen – berechnet aus den Zahlen vom 31.10.2020 mit 1,19 Millionen Toten bei 45 Millionen Infizierten.

Der neuerliche Lockdown, den wir gerade in zahlreichen Ländern, unter anderem auch in Österreich, erleben, scheint auf den ersten Blick enttäuschend nach all den Bemühungen, die wir schon auf uns genommen haben. Es ist aber verständlich, dass eine Pandemie uns allen besondere Anstrengungen zu ihrer Überwindung abverlangt. „Repetitio est mater studiorum“ wurde uns schon im Lateinunterreicht eingebläut. Dass Wiederholung die Mutter des Lernens ist, trifft offenbar auch dann zu, wenn eine ganze Weltbevölkerung neue Verhaltensregeln einüben muss, um einer Seuche Herr zu werden.

Der Lockdown kann freilich auch als Chance gedeutet werden. Er schenkt uns Zeit, sofern wir uns nicht vom allabendlichen Nachrichtendrama in den Medien zu sehr gefangen nehmen lassen. „In dieser Zeit rufe ich euch auf, dass ihr zu Gott und zum Gebet zurückkehrt“, sagt uns die Gospa, die Königin des Friedens, in ihrer Botschaft vom 25. Oktober 2020 in Medjugorje. Um dann fortzufahren: „Ruft alle Heiligen um Hilfe an, damit sie euch Vorbild und Hilfe seien.“

Der November gilt in der katholischen Kirche als Monat der Besinnung und des Gedenkens an jene, die uns in die Ewigkeit vorangegangen sind, an unsere Lieben, die wir im Herzen tragen und die jetzt unsere Fürsprecher im Himmel sind, an unsere Namenspatrone und Lieblingsheiligen, deren Leben und Vorbild uns beeindrucken. Ich denke an Carlo Acutis, den italienischen Teenager, der vor einigen Wochen in Assisi seliggesprochen wurde und für den 15 Lebensjahre ausgereicht haben, um ans Ziel zu gelangen. Schon jetzt ist er ein Patron der Jugend!

Die Heiligen haben die Worte Jesu gelebt: „Bleibt in mir, dann bleibe ich in euch. Wie die Rebe aus sich keine Frucht bringen kann, sondern nur, wenn sie am Weinstock bleibt, so könnt auch ihr keine Frucht bringen, wenn ihr nicht in mir bleibt.“ (Joh 15,4). An ihnen erfüllt sich die Verheißung Jesu: „Dann wird euch der Vater alles geben, um was ihr ihn in meinem Namen bittet.“ (Joh 15, 15).
Eine Hilfe für mich während dieser Pandemie-Monate ist ein Bild der Heiligen Corona, einer frühchristlichen Märtyrerin, die im Jahr 177 in Damaskus für Christus gestorben ist. Wenn ich es von meinem Arbeitsplatz aus sehe, erinnere ich mich daran, sie um ihre Fürsprache zur Überwindung der Seuche anzurufen.

Zum 20. Mal bereits jährt sich in diesem November der Todestag von Pater Slavko Barbaric. Der Franziskaner war vielen Menschen Wegweiser und -begleiter in ihrem geistlichen Leben. Sein Tod auf dem Kreuzberg kam für uns alle überraschend. Mit ihrer Botschaft vom 25. November 2000, nur einen Tag nach Pater Slavkos „Heimgang“, tröstet uns die Gospa: „Ich möchte euch sagen, dass euer Bruder Slavko in den Himmel geboren wurde und für euch Fürsprache hält.“

Mit dem geistlichen Erbe, das Pater Slavko uns hinterlassen hat, befasst sich in dieser OASE das Gespräch mit Dr. Martin Lang, Professor am Institut für Altorientalistik der Universität Innsbruck. Die Betrachtung zur Botschaft vom 25. September 1990, verfasst für die Leser der OASE, gibt einen Einblick, wie konkret es Pater Slavko verstand, die Menschen zum Gebet zu führen.
Wir bringen in dieser OASE das beeindruckende Zeugnis von Pater Karl Wallner, Nationaldirektor der Missio Austria, beim 13. Medjugorje-Friedensgebet im Wiener Stephansdom am 22. September 2020.

DI Hans Binder, jahrzehntelanger Redakteur unseres Lesungsheftes “Leben mit dem Wort Gottes”, lädt uns ein, mit ihm die Worte der Königin des Friedens vom 25. Oktober 2020 zu betrachten.

Eine gesegnete Zeit und viel Freude am Lesen wünscht Ihnen

Christian Stelzer

Online Beiträge aus dieser Ausgabe

Botschaft der Königin des Friedens vom 25. Oktober 2020

Liebe Kinder!

In dieser Zeit rufe ich euch auf, dass ihr zu Gott und zum Gebet zurückkehrt. Ruft alle Heiligen um Hilfe an, damit sie euch Vorbild und Hilfe seien. Satan ist stark und kämpft darum, so viele Herzen wie möglich zu sich zu ziehen. Er will Krieg und Hass. Deshalb bin ich so lange bei euch, um euch auf den Weg des Heils zu führen, zu dem, der der Weg, die Wahrheit und das Leben ist. Meine lieben Kinder, kehrt zurück zur Liebe zu Gott, und er wird eure Stärke und Zuflucht sein. Danke, dass ihr meinem Ruf gefolgt seid!

Betrachtung zur Botschaft vom 25. Oktober 2020 -Johann Binder

Liebe Kinder!

In dieser Zeit rufe ich euch auf, dass ihr zu Gott und zum Gebet zurückkehrt. Ruft alle Heiligen um Hilfe an, damit sie euch Vorbild und Hilfe seien. Satan ist stark und kämpft darum, so viele Herzen wie möglich zu sich zu ziehen. Er will Krieg und Hass. Deshalb bin ich so lange bei euch, um euch auf den Weg des Heils zu führen, zu dem, der der Weg, die Wahrheit und das Leben ist. Meine lieben Kinder, kehrt zurück zur Liebe zu Gott, und er wird eure Stärke und Zuflucht sein. Danke, dass ihr meinem Ruf gefolgt seid!


Im August 1988 habe ich die Gnade erhalten, mein Leben neu zu überdenken und zu ordnen und ein christliches Leben an der Hand der Gospa von Medjugorje führen zu dürfen. Seit dieser Zeit betrachte ich speziell die monatlichen Botschaften und versuche, sie in mein tägliches Leben zu integrieren und zu leben. Sowohl die Möglichkeit, jederzeit nach Medjugorje fahren zu können, als auch die regelmäßigen Botschaften der Gospa habe ich bislang wohl als viel zu selbstverständlich angesehen. Nun muss ich gestehen, dass ich erst seit Beginn der weltweiten Coronakrise mehr Aufmerksamkeit auf die monatlichen Botschaften der Gospa gerichtet habe. Auch die Botschaft vom 25.10.2020 ist für mich eine wichtige Hilfe und auch ein Hinweis, worauf ich in meinem täglichen Leben speziell achten soll.

In dieser Zeit rufe ich euch auf, dass ihr zu Gott und zum Gebet zurückkehrt.

Wo bin ich eigentlich, wo stehen wir eigentlich, dass die Gospa uns aufruft, zu Gott und zum Gebet zurückzukehren? Sind wir etwa zu sehr auf die „neuesten weltlichen“ Geschehnisse fixiert? Warten wir womöglich, wie das sprichwörtliche „Kaninchen vor der Schlange“, auf die neuesten Fallzahlen und die kommenden Restriktionen? Sind wir „brave Befürworter“ oder „kritische Skeptiker“ der angeordneten Maßnahmen und Beschränkungen? Nimmt mich das „Coronathema“ vielleicht viel zu viel Zeit in Anspruch und verfolgt mich Tag und Nacht? „…ich rufe euch auf, dass ihr zu Gott und zum Gebet zurückkehrt.“ Das ist ein Aufruf für mich persönlich, endlich wieder zu Gott und zum Gebet zurückzukehren, und zwar nicht in Form von äußerlichen Handlungen oder Ritualen, sondern von ganzem Herzen. Denn nicht ich oder du können diese weltweite Krise zu einem guten Ende bringen, sondern ausschließlich Gott selbst. Dabei spielt es keine Rolle, welche persönliche Meinung wir haben – Gott allein kann helfen. Sein Wille geschehe, im Himmel und auf Erden.

Ruft alle Heiligen um Hilfe an, damit sie euch Vorbild und Hilfe seien.

Der November ist der Monat der Heiligen. Sie sind heilig, weil sie Gott und seinen Willen gesucht haben und den Willen Gottes allem anderen (irdischen Dingen) vorgezogen haben. Wie die Heiligen möchte ich meinen Blick auf Christus richten und ihn bitten, dass er seine Barmherzigkeit über uns und über die ganze Welt ausgießt. Wie schön wird es sein, wenn wir gemeinsam mit allen Heiligen einmal in das himmlische Lob Gottes einstimmen werden! Besonders denke ich in diesem Monat an P. Slavko Barbaric, der vor 20 Jahren, am 24. November 2000, „in den Himmel geboren“ wurde, wie die Gospa in einer Botschaft sagte. Oftmals durfte ich P. Slavko bei Hl. Messen oder bei Heilungsgebeten erleben. Ich betrachte dies als ein großes Geschenk und muss oft daran denken, wie er an der Hand der Gospa zuerst den Willen Gottes gesucht hat, egal, welche irdischen Probleme, Hindernisse und Sorgen sich aufgetan haben. Lieber P. Slavko, halte Fürsprache für uns alle!

Satan ist stark und kämpft darum, so viele Herzen wie möglich zu sich zu ziehen. Er will Krieg und Hass.

Satan (Diabolus) ist der Verleumder, der Entzweier, der Verwirrer – und wir müssen erkennen, dass er immer raffiniertere Mittel anwendet. Hat man früher den Satan als Menschenmörder, Gottleugner oder Christenverfolger relativ deutlich erkannt, so müssen wir jetzt erkennen, dass Satan nunmehr auch auf perfide Weise Angst, Misstrauen, Spaltung, Verwirrung, Vereinsamung, Aufruhr und oftmals auch Verzweiflung in der ganzen Welt verursacht. Wir wollen beten, dass die Pläne des Satans, die Krieg und Hass anzetteln, vereitelt werden mögen. Wir können dem Bösen nicht entgegentreten – wir als schwache Menschen würden jedenfalls verlieren. Wir wollen uns daher an Gott wenden und zum Gebet zurückkehren.

Deshalb bin ich so lange bei euch, um euch auf den Weg des Heils zu führen, zu dem, der der Weg, die Wahrheit und das Leben ist.

Warum also ist die Gospa solange bei uns? Um uns vor dem Bösen, dem Satan, der stark ist, zu schützen! Damit wir uns zu ihr hin flüchten, damit wir unter ihrem Schutz und Schirm geborgen sind. Ich wage nicht daran zu denken, was passieren würde, wenn wir die Fürsprache der Heiligen verlieren, die Gospa uns nicht mehr helfen und Gott sich von uns abwenden würde. Eine vergleichsweise kleine Krise hat genügt, um uns zu zeigen, wie zerbrechlich unsere menschliche Welt ist, wenn sie sich nicht auf Gott gründet.

Die Gospa ist so lange bei uns, um uns auf den Weg des Heils zu führen! Mehr denn je können wir sehen, dass wir ohne Gottes Hilfe dem Bösen hilflos ausgeliefert sind. In der reichen westlichen Welt beobachten wir eine Gefährdung des Wirtschafts- und Sozialsystems sowie des zwischenmenschlichen Zusammenhalts, während in den ärmeren Ländern der Welt laut UNO-Berichten Hungerkatastrophen nie dagewesenen Ausmaßes zu befürchten sind. Wir werden umhergewirbelt wie Zweige im Wind (vgl. Botschaft vom 25.5.1988), wenn wir uns nicht fest an die Gospa binden, welche uns auf den Weg des Heils führt. An ihrer Hand wollen wir den Blick auf Christus werfen, der unsere einzige Rettung ist für alle Ewigkeit.

Meine lieben Kinder, kehrt zurück zur Liebe zu Gott, und er wird eure Stärke und Zuflucht sein.

Genau das ist die Lösung und auch der Auftrag! Zu Gottes Liebe zurückkehren! Mag es noch so stürmen oder schneien! Mag scheinbar alles aus dem Ruder laufen! Gott ist unser Vater, wir sind seine Kinder. Er wird uns nicht dem Verderben aussetzen; im Gegenteil, er bereitet unsere Rettung und unser ewiges Heil vor. Auch wenn wir vieles, was in der Welt geschieht, nicht begreifen können – wichtig ist, dass wir zu Gottes Liebe zurückkehren, denn er allein ist unsere Stärke und unsere Zuflucht.

Damit verbinde ich auch einen persönlichen Wunsch: Gott möge uns gewähren, dass wir wieder zur Oase des Friedens, nach Medjugorje, kommen dürfen – etwas, was zumindest mir früher allzu selbstverständlich vorgekommen ist –, um an diesem Ort der besonderen Gnaden sein zu können, um Frieden und Segen von der Gospa zu erhalten.

Da Gott unsere Stärke und Zuflucht ist, können wir auch davon ausgehen, dass die „Oase in der Wüste“, welche Gott seiner Jungfrau bereitet hat, auch für uns eine Zufluchtsstätte ist, derer wir dringend bedürfen. Das Unbefleckte Herz Mariens wird siegen, davon bin ich überzeugt, und ich freue mich schon, wenn ich wieder an diesen gesegneten Ort kommen darf!

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