Oase 07/2021

Oase des Friedens 07/2021

Vorwort

Dr. Christian Stelzer

Von überall kamen die Pilger zu Ehren des 40. Jahrestages der Erscheinungen der Königin des Friedens am 24. und 25. Juni nach Medjugorje. Fahnen aus Brasilien, Korea, Frankreich, Spanien, Rumänien, der Ukraine, aus Österreich und Kroatien wurden geschwungen.

Fußwallfahrer aus den umliegenden Ortschaften strömten nach Medjugorje, wobei ihre große Zahl immer wieder überraschte. Vor allem dem traditionellen Friedensmarsch von Humac nach Medjugorje am Morgen des 24. Juni hatten sich Tausende Pilger trotz großer Hitze angeschlossen.

Am Nachmittag des 25. Juni fand dann zum ersten Mal eine Prozession vom Erscheinungsberg zur Pfarrkirche des Hl. Apostels Jakobus statt, die den Pilgern auch in diesen Tagen als selbstverständliches Ziel ihrer Reise galt.
„Die Muttergottes führt uns in allem, was sie hier tut, zu Jesus, zur Eucharistie“, sagte Pater Marinko Šakota, der Pfarrer von Medjugorje, der die Prozession leitete und mit diesen kurzen Worten eigentlich das beschrieb, was sich in den vergangenen vier Jahrzehnten in Medjugorje ereignet hatte: die Neuentdeckung des Lebens aus den Sakramenten auf die Fürsprache der Königin des Friedens.
Der Apostolische Visitator für Medjugorje, Erzbischof Henryk Hoser, der krankheitsbedingt nicht an den Feierlichkeiten zum 40. Jahrestag der Erscheinungen in Medjugorje teilnehmen konnte, betonte in einem Interview mit P. Lukasz Gołac SAC am 24. Juni 2021 in Warschau: „Das Erste, was die Muttergottes in Medjugorje gesagt hat, ist der Aufruf zur Buße, zur Umkehr, zum Frieden und zur Entdeckung Jesu Christi in unserem Leben. Ein weiterer sehr wichtiger Aspekt, der in Medjugorje praktiziert wird, ist das Leben aus den Sakramenten. Unser tägliches Leben wird oft der Sakramente beraubt. Es ist, könnte man sagen, humanistisch und zu wenig religiös… Dieser Ort erinnert uns an die Bedeutung der Beziehung des Menschen zu Gott… Sie besteht in einem direkten gegenseitigen Kontakt zwischen Mensch und Gott, der sich im täglichen Gebet und in einer geeigneten Lebensweise ausdrückt. Wir müssen durch unsere christliche Kultur, unser Verhalten, unsere individuelle und soziale Moral Zeugnis ablegen. Dies wurde bereits in der apostolischen Zeit betont. Ich denke, dass diese Elemente in der Botschaft von Medjugorje sehr präsent sind, und dass die Menschen immer voller Freude in ihr tägliches Leben zurückkehren und im Herzen tragen, was sie während ihrer Pilgerfahrt von Gott erhalten haben.“

Bis heute hat Medjugorje keinen kirchlichen Titel, es ist eine einfache Pfarre, kein Heiligtum, auch wenn es bei den von Papst Franziskus initiierten weltweiten Marienandachten während des Monats Mai als solches bereits geführt wurde. Medjugorje hat nicht einmal den Titel eines Wallfahrtsortes, so Erzbischof Hoser. Aber es wurde von der Kirche de facto anerkannt, so der polnische Erzbischof: „Dank Papst Franziskus verfügen wir über Dekrete, die Medjugorje eine gewisse Rechtspersönlichkeit verliehen haben: Ein Apostolischer Visitator mit einer besonderen Rolle für die Pfarrei Medjugorje wurde ernannt, und danach wurde beschlossen, alle Dämme zu entfernen und nicht nur die Ankunft der Laien zuzulassen: Diözesen dürfen nun Pilgerfahrten organisieren und Bischöfe, Erzbischöfe und Kardinäle dürfen feierlich die Liturgie feiern.“, so Erzbischof Hoser über die Erlaubnis offizieller kirchlicher Wallfahrten nach Medjugorje durch Papst Franziskus am 12. Mai 2019.

Als „Missionshotspot für Europa“ und als Ort einer „zeitgemäßen Charismatik, die über die Sakramente geht“ hat Pater Karl Wallner, Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in Österreich, den Wallfahrtsort Medjugorje in einem Interview mit kathpress am 18. Juni 2021 bezeichnet.

Er persönlich glaube, „dass die Muttergottes durch Medjugorje eine Botschaft geben will“, eine Antwort auf heutige „seelische Ablenkungen und Zerstreutheit in der Kirche in verschiedensten Fragestellungen“, so Pater Karl Wallner.

„Mein Herz ist froh“, sagte die Muttergottes am 25. Juni in der Botschaft an Marija Pavlovic-Lunetti, „weil ich in all diesen Jahren eure Liebe und Offenheit für meinen Ruf sehe. Heute rufe ich euch alle auf: Betet mit mir für Frieden und Freiheit.“

Die vorliegende OASE will diese Freude des 40. Jahrestages der Erscheinungen wiedergeben.

Pater Ignaz Domej lädt uns ein, mit ihm die Worte der Gospa, der Gottesmutter, zu betrachten.

Wir bringen ein Interview, das wir mit Marija Pavlovic-Lunetti am 26. Juni führen konnten.

Den Beginn der Erscheinungen ruft uns Pater Jozo Zovko in einem beeindruckenden Zeugnis in Erinnerung.

Viel Freude am Lesen wünscht Ihnen

Christian Stelzer

Online Beiträge aus dieser Ausgabe

Botschaft der Königin des Friedens vom 25. Juni 2021

Liebe Kinder!

Mein Herz ist froh, weil ich in all diesen Jahren eure Liebe und Offenheit für meinen Ruf sehe. Heute rufe ich euch alle auf: Betet mit mir für Frieden und Freiheit, denn Satan ist stark und möchte mit seinen Täuschungen möglichst viele Herzen von meinem mütterlichen Herzen fortführen. Deshalb entscheidet euch für Gott, damit es euch wohl ergehe auf der Erde, die Gott euch gegeben hat.

Danke, dass ihr meinem Ruf gefolgt seid!

Betrachtung zur Botschaft vom 25. Juni 2021- Dr. Ignaz Hochholzer

40 Jahre Medjugorje
Botschaft der Mutter Gottes vom 25.Juni 2021

„Liebe Kinder! Mein Herz ist froh, weil ich in all diesen Jahren eure Liebe und Offenheit für meinen Ruf sehe. Heute rufe ich euch alle auf: Betet mit mir für Frieden und Freiheit, denn Satan ist stark und möchte mit seinen Täuschungen möglichst viele Herzen von meinem mütterlichen Herzen fortführen. Deshalb entscheidet euch für Gott, damit es euch wohl ergehe auf der Erde, die Gott euch gegeben hat. Danke, dass ihr meinem Ruf gefolgt seid!“

Mit Spannung haben wir die Botschaft am 25.Juni 2021, dem vierzigsten Jahrestag der Erscheinungen von Medjugorje, erwartet. Nach vierzig Jahren Wüstenwanderung hat das Volk Israel das gelobte Land Kanaan erreicht. Heute fragen wir uns, was haben wir erreicht nach vierzig Jahren Führung durch die Gottesmutter, die viel geliebte Gospa? Wir wollen uns aber nicht quälen mit Selbstvorwürfen, dass wir nur unzureichend dem unermüdlichen Aufruf der Gottesmutter zu Gebet, Fasten, Beichte, Hl.Messe und Anbetung gefolgt sind. Ja, wir schätzen die Anwesenheit der Gottesmutter unter uns zu wenig und schwätzen zu viel. Wir wollen Medjugorje auf keinen Fall teilen in einen Beginn und dann die Fortsetzung. Nein, Medjugorje ist eins und immer gleich. Woran es mangelt, ist einzig unsere überzeugende Antwort. Da liegt der Mangel aber dennoch lobt uns die Gottesmutter nach vierzig so besonderen Jahren, wenn sie sagt: .

Liebe Kinder! Mein Herz ist froh, weil ich in all diesen Jahren eure Liebe und Offenheit für meinen Ruf sehe.

Wenn die Mutter Gottes froh ist, dann sollen wir es auch sein. Und tatsächlich ist da ein Pilgerstrom aus aller Welt, so viele haben Gebet, Fasten, Beichte und Messe neu entdeckt, da ist kein Kontinent und kein Land ausgenommen. Und so viele haben geistliches Leben, heilige Familien und geistlichen Beruf neu für sich entdeckt. Es ist für uns alle ein Ruf zur Schule des Lebens in Friede und Freiheit. Deshalb lädt uns die Gottesmutter zum vierzigsten Jahrestag erneut ein: Betet mit mir für Frieden und Freiheit. Friede und Freiheit ist Geschenk, Geschenk Gottes. Das verspüren vor allem jene, die Friede und Freiheit verlieren auf Irrwegen in der Abhängigkeit von verschiedensten Dingen in der Welt. Die Gottesmutter ruft sie zurück. Dafür ist Cenacolo ein so großartiger Ort, was die Gründerin Mutter Elvira nicht Drogenzentrum nennen will, sondern Schule des Lebens, ein Campus, wo wir neu Friede und Freude finden. Die Gottesmutter scheut sich nicht, den Urheber alles Bösen und jedes Übels zu benennen. Es ist schuld, wenn wir versagen und irregehen - Satan.

Obwohl feig, ist Satan dennoch stark und möchte mit seinen Täuschungen möglichst viele Herzen von meinem mütterlichen Herzen fortführen so sagt es uns die Gottesmutter. Was tun? Es braucht eine klare Abkehr von Satan, dem Verführer, dem Diabolos, der alles durcheinander bringt, verwirrt, daher Diabolos genannt.

Entscheidet euch für Gott, damit es euch wohl ergehevauf Erden, die Gott euch gegeben hat.

Wohlergehen kann und darf nicht auf einen kleinen, bevorzugten Teil auf Erden beschränkt sein. Das zerstört Friede und Freiheit und bringt Krieg und Hass. Darum müssen wir teilen lernen, der Vorrat reicht. Es krankt nur an der Verteilung. Die Mutter Teresa Schwestern geben mit leeren Händen. In Wien am Mariahilfer Gürtel reichen sie seit dem Lockdown nun schon seit über einem Jahr täglich hunderten Bedürftigen Essen durch Fenster!

Hunger nah und fern, da bringt sich auch Marys Meals ein, insbesondere für Kinder jeden Tag eine ausreichende Mahlzeit und dadurch auch Zugang zu Schulbildung. Marys Meals in Malawi so vorbildhaft, jetzt aber schon vielerorts, überall gibt es versteckten Hunger nach Brot, aber noch mehr nach Liebe und Freude. So hat es die Gottesmutter auch auf den Plan gerufen, als bei der Hochzeit zu Kana in Galiläa der Wein ausging mit dem Wort: Was er euch sagt, das tut. Jesus hat nicht zuerst Brot vermehrt, sondern Wein! Wir können ohne Freude nicht sein, darum können wir ohne Gott nicht sein, der unsere Freude ist. Er ist voll Erbarmen und schenkt uns Gnade nicht aufgrund unserer Werke, sondern weil er die Güte und Liebe in Vollendung ist. Ein Pilger hat von Medjugorje ganz einfach gesagt: Medjugorje, das ist kübelweise geschenkte Gnade!!

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