Heiliger des Monats – Juni 2016 | Seiliger Konrad der Einsiedler
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Seiliger Konrad der Einsiedler
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Heiliger des Monats – Juni 2016
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Konrad, ein junger italienischer Adeliger, wurde 1290 zu Piacenza geboren, hatte
nach seiner Soldatenzeit geheiratet und lebte danach mit seiner Frau Euphrasina dort in sehr glücklicher Weise. Gott aber griff auf seltsame Weise in sein Leben ein. Konrad liebte leiden- schaftlich die Jagd. Eines Tages entschied sich sein Schicksal, als er diesem Vergnügen nach- ging. Ein Wild, dem er nachjagte, hatte sich in ein Dickicht des Waldes geflüchtet, und der junge Edelmann konnte ihm nicht beikom- men. Um das Wild daraus zu vertreiben, zün- dete er kurz entschlossen das Gesträuch an. In seinem Jagdeifer hatte er nicht bemerkt, dass ein heftiger Wind ging, von dem das Feuer an- gefacht wurde, sodass es auf den ganzen Wald übergriff, der nun gänzlich niederbrannte. Konrad musste ohnmächtig dem entfesselten Element zusehen, das den stolzen Besitz sei- ner Vaterstadt in Asche legte. Auf einen sol- chen Frevel stand zur damaligen Zeit strengste Strafe, denn der Wald galt im waldarmen Ita- lien als ein großer Reichtum.
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Seiliger Konrad der Einsiedler
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Die Obrigkeit forschte sogleich nach dem Ur- heber der Tat, und der Verdacht fiel gleich un- glücklicherweise auf einen armen Mann, der in der Gegend des brennenden Waldes angetroffen wurde. Der arme Tölpel gestand auf der Folter, was man ihm vorsagte, und die Richter machten nicht viel Federlesen mit ihm und verurteil- ten ihn zum Tode. Die Nachricht davon drang auch zu Konrad. Jetzt erhoben sich in ihm die schwersten Gewissensbisse, denn ein Unschul- diger sollte seinetwegen gemordet werden. Nach einem schmerzlichen Abschied von sei- ner Gemahlin stellte Konrad sich den Behörden und erklärte, dass er bereit sei, allen Schaden zu ersetzen. Man behandelte ihn milder als den Ar- men, zog jedoch sein gesamtes Vermögen ein. Seine Schuld schien gesühnt.
Aber Konrad konnte nicht mehr froh werden. Er mied fortan die Jagd, und obwohl ihn sei- ne Gefährten zu locken versuchten, indem sie jeden Morgen mit ihren Hifthörnern laut blie- sen, blieb er zu Hause. Bald erkannte er die Ei- telkeit aller irdischen Güter und Freuden und fasste den Entschluss, der Welt den Rücken zu kehren. Seine fromme Frau billigte dies und trat selbst bei den Klarissen ein. Konrad ließ sich in den dritten Orden des heiligen Franzis- kus aufnehmen. Er begab sich nach Sizilien, wo er zunächst den Armen und Kranken diente.
Später ging er in die Einsamkeit der unwirt- lichen Berge und führte dort ein strenges Bü- ßerleben. Er lebte von den Almosen, die er alle Woche einmal sammelte, von denen er aber wiederum die Hälfte den Armen gab. Er schlief auf der bloßen Erde, und seine einzige Freude war das Gebet. Konrad hatte wie der heilige Franz ein besonderes Verhältnis zu den Tieren, vor allem zu den Vögeln, mit denen er freundlich verkehrte. Daher wird er auch als Terziar dargestellt, kleine Vögel um sich, die ihm vorsingen. Nach dreißig Jahren Eremiten- lebens starb er in Noto. Als sein Todestag ist uns der 19. Feber 1351 überliefert. Er ist der Patron der Jäger und hilft bei Bruchleiden. Gott hat die Einsicht dieses Heiligen und seine Umkehr mit der Gabe der Wunder und der Weissagung belohnt. So erzählt man sich, dass er einen guten Freund, der während ei- ner Mahlzeit erkrankte, durch sein Gebet heilte. Auf dem Weg in seine Zelle machte er ein schwächliches und verkrüppeltes Kind, das ihm begegnete, durch das Zeichen des Kreuzes augenblicklich gesund. Auch hatte der Einsiedler seine Todesstunde voraus ge- wusst. Drei Tage vor seinem Tod begab er sich zu seinem Beichtvater in die Stadt, empfing die heiligen Sakramente und forderte ihn auf, an einem bestimmten Tag in seine Klause zu kommen. Als der Priester zu ihm kam, fand er den Leichnam des Heiligen, der vor dem Bild des Gekreuzigten auf den Knien lag.
Konrad von Piacenza ist ein Seliger. Sein Fest ist der 19. Feber. Der Kult wurde 1625 bestätigt.
Dr. Johannes Gamperl
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