In dieser Zeit der Gnade rufe ich euch zum Herzensgebet auf.
Das sind die Worte der Muttergottes aus der Monatsbotschaft von 25. Mai. Aufs Neue ruft uns die Gospa (kroatisch für Gottesmutter, Anm. d. Red.) zum Gebet mit dem Herzen auf. Ohne Gebet mit dem Herzen gibt es kein Leben aus dem Glauben und keine Verbindung mit Gott. Wie schön sagt es die Kirchenlehrerin Theresia von Lisieux: “Für mich ist das Gebet ein Aufschwung des Herzens, es ist ein einfacher Blick zum Himmel. Es ist ein Ruf des Dankes und der Liebe, sowohl mitten in den Prüfungen wie auch in der Freude. Schließlich ist das Gebet eine ganz große übernatürliche Sache; es weitet meine Seele und macht mich eins mit Jesus“.
Die Gospa ist eine sehr liebende Mutter. Täglich reicht uns Gott die Hände seiner Mutter, mit denen sie uns liebevoll umarmen möchte. Der Aufruf zum Gebet mit dem Herzen ist ohne Zweifel das Wichtigste, das uns die Gospa zu sagen hat. Schon am 11.8.1984 erinnert sie uns: „Betet mit dem Herzen und gebt euch in den Gebeten Jesu hin.“ Und am 2.5.1985 sagt uns die Gospa: „Betet mit dem Herzen und nicht aus Gewohnheit. Einige kommen, wollen sich aber nicht im Gebet vertiefen. Deshalb möchte ich euch als Mutter darauf aufmerksam machen: Betet, damit das Gebet jeden Augenblick in euren Herzen vorherrsche.“ Oder am 23.1.1986: „Ich fordere euch wieder zum Gebet mit dem Herzen auf. Denn wenn ihr, liebe Kinder, mit dem Herzen betet, wird das Eis (in den Herzen) eurer Brüder schmelzen, und alle Hindernisse werden beseitigt sein. Für alle, die sich bekehren wollen, wird es leicht sein, denn die Bekehrung ist ein Geschenk, das wir für alle unsere Nächsten bei Gott erbeten müssen“. „Ich lade euch zum Gebet mit dem Herzen ein“ (25.3.1999), „Auch lade ich euch alle zum Gebet mit dem Herzen ein“ (25.7.1999), „Auch heute rufe ich euch auf, von ganzem Herzen zu beten“ (25.1.2001).
Besonders ermutigend und schön ist es zu hören, dass die Gospa uns weiter zum Gebet des Herzens führen will. Die geöffnete Tür des Herzens ermöglicht uns, Gott in der Freude des Gebetes zu erfahren. Das Gebet ist eine Begegnung und deshalb eine Freude. Ohne diese Freude, die aus der wahren Begegnung mit Gott kommt, kann der Mensch nicht leben.
Im Gebet öffnen wir unser Herz, lassen wir Gott herein und verbinden uns mit dem Herzen Gottes. Unser Herz soll eins werden mit dem Herzen Jesu. Die Gospa freut sich nicht nur mit uns, sondern sie leidet auch mit uns, tröstet uns. Sie ist unseren verwundeten und wunden Seelen in ihrer mütterlichen Liebe heilend nahe. Gehen wir zu ihr mit allem, was wir auf dem Herzen haben.
Der heilige Pfarrer von Ars schrieb einmal über das Gebet: „Dies ist die schöne Aufgabe des Menschen: zu beten und zu lieben. Wenn ihr betet und liebt, seht, das ist das Glück der Menschen auf Erden… Meine Kinder, ihr habt ein enges Herz, aber das Gebet weitet es und macht es fähig, Gott und die Menschen zu lieben“. Das Gebet mit dem Herzen verbindet uns mit Gott. Die Hl. Gertrud (+1302) hat über die Wirkung des Gebetes gesagt: „Das Gebet hat große Kraft, das ein Mensch verrichtet nach bestem Können. Es macht ein bitteres Herz süß, ein trauriges froh, ein armes reich, ein törichtes weise, ein verzagtes kühn, ein schwaches stark, ein blindes sehend, ein kaltes brennend. Es zieht den großen Gott in das kleine Herz: Es trägt die hungrige Seele empor zu Gott, dem lebendigen Quell und bringt zusammen zwei Liebende: Gott und die Seele.“
Das Gebet macht unser Herz zutiefst froh. Es entsteht eine innere Freude, weil das Herz mit dem Gott der Freude und Liebe im Gebet eng verbunden ist. Nur das Gebet, für das wir viel Zeit und Geduld aufbringen, verbindet uns und sättigt unsere Seele mit Gott, der Ursprung und Ziel unseres Lebens ist. Gebet mit dem Herzen führt zur Liebe. Die Hl. Theresia von Lisieux vergleicht die Macht des Gebetes mit einer Königin, die allzeit freien Zutritt hat beim König und alles erlangen kann, worum sie bittet. Denn wahres Gebet kommt aus einem liebenden Herzen! „Ich sage dem lieben Gott ganz einfach, was ich sagen will, ohne schöne Worte zu machen, und er versteht mich immer. Für mich ist das Gebet ein Schwung des Herzens, ein einfacher Blick zum Himmel, ein Ruf der Dankbarkeit und der Liebe, aus der Mitte der Prüfung, wie aus der Mitte der Freude; kurz, es ist etwas Großes, das mir die Seele weitet und mich Gott vereint“. Wir sollen in Demut mit frohem Herzen beten. Demut stellt Gottes Willen in die Mitte unseres Lebens. „Auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut“ (Lk 1,48). Jesus und Maria haben uns diese Tugend vorgelebt.
Die Menschen hungern nach Gott, weil sie nach Liebe und Frieden hungern. Der einzige Weg aber bleibt das Gebet. Wenn es einen anderen Weg gäbe, hätte uns das die Gospa sicher gesagt. Das Gebet mit dem Herzen soll in unserem Herzen wie eine immerwährende Flamme glühen, in die wir all die Nöte der Welt miteinschließen. Das Gebet beginnt mit dem Hören, mit dem Lauschen auf Gott!
Nur wer in einem betenden, hörenden und liebenden Herzen offen ist für den Ruf Gottes und den Ruf Mariens, wird im Herzen erfahren und erspüren, was Gott von ihm ganz persönlich will und welchen Lebensweg er oder sie gehen soll. Unser Herz soll sich durch die Fürsprache der Gottesmutter ganz besonders für Gott und seine unendliche Liebe öffnen. In der Gnade des Gebetes wird uns der Heilige Geist alles offenbaren und begreifen lassen, was Gott von uns will. Möge uns diese innige Einladung der Gospa zum Gebet mit dem Herzen wie nie zuvor berühren.
Meine lieben Kinder, bildet Gebetsgruppen, wo ihr euch zum Guten und zum Wachstum in der Freude ermutigt.
Schon in ihrer Botschaft vom 25.09.2000 sagt uns die Gospa: “ Erneuert das Gebet in euren Familien und gründet Gebetsgruppen. So werdet ihr Freude im Gebet und Gemeinsamkeit erfahren. All jene, die beten und Mitglieder von Gebetsgruppen sind, sind in ihren Herzen für den Willen Gottes offen und bezeugen freudvoll die Liebe Gottes.“
Die Heilige Schrift sagt uns, wie wertvoll das gemeinsame Beten ist, und dass zwei Herzen, die im Gebet vor Gott eins sind, alles erreichen können (vgl. Mt 18,19). Das Christentum war von Anfang an auf Gruppen und Gemeinschaften hin ausgerichtet, und wir können sehen, dass schon damals sich die Apostel gemeinsam mit Maria versammelt haben (vgl. Apg 1,14). Wir erinnern uns daran, wie die Apostel am Pfingstfest gemeinsam mit Maria gebetet haben. So soll es in den Familien und Gebetsgruppen neu geschehen. Auch unsere Gebetsgruppen sollen solche um Maria versammelte, betende Gemeinschaften sein. Wo immer sich eine Gebetsgruppe ihr weiht, ist die Gospa in besondere Weise anwesend, um sie zu beschützen und ihr zu helfen. Wir wissen, dass Gebetsgruppen in der Kirche und in der Welt ein Zeichen des fruchtbaren Wirkens des Heiligen Geistes sind. Lassen wir den Heiligen Geist in uns wirken und die Liebe Gottes in unser Herz strömen. Öffnen wir der Liebe Jesu unser Herz – sie wird uns verwandeln und die Welt neu werden lassen. Ihre Fürsprache und ihre Nähe mögen uns ermutigen, uns der Liebe Gottes immer mehr zu öffnen.
Danke, Gospa, für 43 Jahre
43 Jahre Erscheinungen sind eine Zeit der Barmherzigkeit Gottes, eine Zeit, in der er uns seine große Liebe zeigt. Verkünden wir die Botschaften, in dem wir sie leben. Danken wir Gott für diese großen Gnaden und bitten wir ihn, dass er seine liebende Mutter weiterhin als schützende Begleiterin auf unseren Weg schickt. Danken wir nach 43 Jahren täglichen Erscheinungen für alle Gnaden, die jede und jeder von uns auf seine Art erfahren durfte. Legen wir ihr einen großen Blumenstrauß zu ihren Fü.en, einen schönen Blumenstrauß voll von Gebeten und Fasttagen, welche wir für ihre Anliegen verrichten und aufopfern. Schenken wir ihr unser Vertrauen und unser Herz. Weihen wir uns in dieser Zeit der Gnade ihrem Herzen und dem Herzen ihres Sohnes! Verbunden mit der Gospa, schenken wir Gott Zeit im Gebet des Herzens und lassen wir uns von ihm beschenken – mit seinem Frieden, der der einzig wahre Friede ist. Danke, liebe Gospa, unsere himmlische Mutter, für deine liebende Führung! Hilf uns, deine Botschaften jeden Tag neu zu leben und sie wirklich in die Tat umzusetzen. Liebe Gospa, danke für deine besondere Anwesenheit durch 43 Jahre unter uns! Nimm uns bitte alle unter deinen mütterlichen, schützenden Mantel!
Du trittst ja immer bei deinem Sohn für uns ein. Wir übergeben dir unsere Familien, unsere Pfarren und alle Menschen, die wir im Herzen tragen, die ganze Welt. Du, Mutter der Hoffnung, segne uns täglich mit deinem mütterlichen Segen!