„Liebe Kinder! in dieser Zeit der Gnade, in der ihr zur Bekehrung aufgerufen seid, rege ich euch an, meine lieben Kinder, mir eure Gebete, eure Leiden und eure Tränen darzubringen, zur Bekehrung der Herzen, die fern vom Herzen meines Sohnes Jesus sind. Betet mit mir, meine lieben Kinder, denn ohne Gott habt ihr keine Zukunft, auch nicht das ewige Leben. Ich liebe euch, aber ohne euch kann ich euch nicht helfen, deshalb sagt ‚Ja‘ zu Gott. Danke, dass ihr meinem Ruf gefolgt seid.“ (Mit kirchlicher Erlaubnis)
In dieser Zeit der Gnade, in der ihr zur Bekehrung aufgerufen seid…
Unsere Liebe Frau folgt der Kirche, weil sie ihre Mutter ist, und erinnert uns daran, dass wir uns in der Fastenzeit befinden, einer Zeit der Gnade, in der wir zur Umkehr aufgerufen sind.
Warum sind wir erneut zur Umkehr aufgerufen?
Oft wollen wir andere und die Welt bekehren, verändern. Wir beschäftigen uns mit anderen, wir zeigen mit dem Finger auf andere, wir reden über sie, wir wissen alles, was anderen passiert ist, was in der Welt passiert ist… Natürlich muss es nichts Schlimmes sein, mit jemandem über eine dritte Person oder ein drittes Ereignis zu reden, denn es kann ein Zeichen dafür sein, dass es uns nicht gleichgültig ist, dass uns das, was mit anderen passiert, nicht egal ist. Aber wir müssen vorsichtig sein, denn wir könnten uns zu sehr auf andere konzentrieren und die Notwendigkeit unserer eigenen Bekehrung vergessen.
Die Frauen von Jerusalem haben Mitleid mit Jesus, der unschuldig leidet. Doch Jesus wendet seinen Blick von sich ab und ihnen zu: „Ihr Töchter von Jerusalem, weint nicht um mich, sondern weint um euch und eure Kinder.“ (Lukas 23:28)
Es ist verlockend, über andere zu reden und zu denken, dass sie einer Bekehrung bedürfen, während wir selbst außerhalb der „Geschichte“ bleiben und uns selbst nicht als berufen betrachten. Paulus schreibt: „Das alles ist jenen als Vorbild widerfahren und ist zu unserer Ermahnung niedergeschrieben worden“ (1 Kor 10,11).
Ein Bruder sündigte in der Wüste Scetis. Nachdem die Brüder eine Beratung abgehalten hatten, schickten sie nach dem Abt Moses. Aber er wollte nicht kommen. Da schickte ihm der Priester einen Befehl: „Komm, das Volk erwartet dich.“ Moses stand auf und kam. Er nahm einen zerrissenen Korb, füllte ihn mit Sand und legte ihn auf seine Schultern. Seine Brüder kamen ihm entgegen und fragten ihn: „Was ist das, Vater?“ Da sagte der alte Mann zu ihnen: „Das sind meine Sünden. Sie verstreuen sich hinter mir. Ich bin gekommen, um über die Sünden anderer zu richten, aber ich sehe meine eigenen nicht.“
… rege ich euch an, meine lieben Kinder, mir eure Gebete, eure Leiden und eure Tränen darzubringen, zur Bekehrung der Herzen, die fern vom Herzen meines Sohnes Jesus sind.
Sind diese Worte nicht der Schrei der Mutter? Spüren wir den Schmerz der Mutter für diejenigen, die weit vom Herzen Jesu entfernt sind? Die Gottesmutter bittet uns, ihr zu helfen, weil sie wegen solcher Menschen leidet. Warum leidet sie, wenn sie im Himmel ist? Sie leidet, weil sie liebt. Wer nicht liebt, leidet nicht. Es ist ihm egal, was mit den anderen passiert. Solch ein Mensch denkt nur an sich selbst und amüsiert sich.
Aus den Worten Unserer Lieben Frau, dass die Herzen der Menschen weit vom Herzen Jesu entfernt sind, können wir erkennen, dass es viele gibt, die ohne Gott leben und sich nur auf ihre eigene Kraft und nur auf materielle Sicherheit verlassen. Viele haben Jesus und die Heilige Messe vergessen und sind kalt geworden und haben sich von seinem Herzen entfernt.
Lasst uns für die Anliegen Unserer Lieben Frau beten, für die Bekehrung der Herzen derer, die weit vom Herzen Jesu entfernt sind. Auf diese Weise zeigen wir sowohl unsere Liebe zur Mutter als auch unsere Liebe zu solchen Menschen. Das Gleiche gilt, wenn wir wegen etwas leiden oder weinen. Wir werden sehen, welchen Sinn unser Leiden und unsere Tränen haben. Uns wird es leichter sein und – so glauben wir – es wird auch für andere besser sein.
Betet mit mir, meine lieben Kinder…
Unsere Liebe Frau betet. Warum betet Maria, wenn sie im Himmel ist? Sie betet, weil sie liebt, weil wir ihr am Herzen liegen. Wenn wir überprüfen möchten, ob wir Liebe haben, ob wir Menschen lieben, ob uns andere am Herzen liegen, ob uns der Frieden in der Welt am Herzen liegt, sollten wir uns die Frage stellen: Bete ich für andere? Bete ich für Frieden in den Herzen der Menschen, für Frieden in den Familien, in der Welt, für die Bekehrung der Sünder? Wenn ich nicht bete, ist keine Liebe in mir, beziehungsweise wenn sie doch existiert, ist sie schwach.
Entscheiden wir uns jetzt, für andere, für den Frieden und für die Bekehrung der Menschen zu beten. So wird die Liebe in uns erwachen. Und noch etwas: Wenn wir von nun an beten, tun wir dies im Bewusstsein, dass wir im Gebet nicht allein sind, sondern dass wir mit Mutter Maria beten.
… denn ohne Gott habt ihr keine Zukunft, auch nicht das ewige Leben.
Warum verbindet Unsere Liebe Frau Gebet, Gott, die Zukunft und das ewige Leben? Ist das Gebet so wichtig? Entscheidet das Gebet über die Zukunft und das ewige Leben?
Wenn wir das Gebet als eine separate – normalerweise kurze – Zeit verstehen, in der wir Gott bitten, unsere Interessen zu erfüllen, dann werden wir diese Worte Unserer Lieben Frau nicht verstehen. Beten ist viel mehr als das – es ist eine Lebensweise. Unsere Liebe Frau sagt: „Ohne Gott habt ihr keine Zukunft…“, und beten bedeutet, mit Gott zu leben. Nicht allein.
Das Gebet ist eine Zeit, in der ich nachdenke, Gottes Gedanken lausche und mich frage, wie Jesus das sieht und was Jesus an meiner Stelle tun würde. Beten – das ist die Art und Weise, wie ich mein Leben organisiere, dass ich arbeite, wie Jesus es von mir erwartet und auch in seinem Sinne das Geld verwende, dass ich kommuniziere mit Menschen, Probleme und Konflikte löse und mit der Schöpfung achtsam umgehe.
Ich bete, das heißt: Ich möchte nicht allein leben, sondern mein Leben aus der Beziehung zu Gott heraus gestalten. Deshalb brauche ich Zeit zum Beten. Deshalb gehe ich zur Eucharistie, trete in der Anbetung vor Jesus, vor sein Kreuz, und erfahre in der Beichte Gottes Barmherzigkeit, lese Gottes Wort und fasten… Ein solches Leben hat Zukunft und ein solches Leben führt zum ewigen Leben, weil ich auf Gott vertraue.
Ich liebe euch, aber ohne euch kann ich euch nicht helfen…
Wahre Liebe leidet. Sie leidet, weil sie der Freiheit ihres Geliebten gegenüber machtlos ist. Unsere Liebe Frau liebt uns, sie möchte uns helfen, aber aufgrund unseres freien Willens ist sie machtlos. Genauso wie Eltern, die machtlos sind, weil ihr Kind auf die schiefe Bahn gerät. Sie leiden darunter, aber können ihm nicht helfen.
Erinnern wir uns an die Worte der Muttergottes über die Freiheit: „Liebe Kinder, ihr wisst, dass ich euch unendlich liebe und jeden von euch für mich haben möchte. Doch Gott hat jedem die Freiheit geschenkt, die ich mit Liebe respektiere und vor der ich mich in Demut verneige.“ (25. 11. 1987)
Die Gottesmutter möchte uns helfen, aber sie möchte uns nicht zwingen, denn sie respektiert unsere Freiheit: „Ich möchte euch von Tag zu Tag mehr im Gebet führen, aber ich möchte euch nicht zwingen.“ (14. August 1986)
Es hängt also von uns ab.
… deshalb sagt ‚Ja‘ zu Gott.
Wie kann Maria uns also helfen?
Zunächst einmal durch ihr eigenes Beispiel. Sie sagte „Ja“ zu Gott: „Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast.“ Diese Worte kamen aus ihrem Herzen und öffneten die Tür für Gottes Ankunft in der Welt. Maria kann dir nicht helfen, und du kannst ihr auch nicht helfen, wenn du nicht sagst: „Ja, Gott, hier bin ich!“