“Meine lieben Kinder! Mit Freude habe ich euch auserwählt und führe euch, weil ich in euch, meine lieben Kinder, Menschen des Glaubens, der Hoffnung und des Gebets sehe. Lasst euch vom Stolz, mein zu sein, führen, meine lieben Kinder, und ich führe euch zu Ihm, der der Weg, die Wahrheit und das Leben ist, und ich bin mit euch, damit der Frieden in euch und um euch herum siegt, denn mit diesem Anliegen hat Gott mich zu euch gesandt. Danke, dass ihr meinem Ruf gefolgt seid.“
Mit Freude habe ich euch auserwählt
Betrachtung zur Botschaft von Pater Marinko Šakota OFM
„Meine lieben Kinder!“
In dieser Botschaft fügt Unsere Liebe Frau „mein“ zu den üblichen Worten hinzu, mit denen sie die Botschaften beginnt. Warum? Wird in den Worten „liebe Kinder“ nicht deutlich, dass wir ihr gehören? Vielleicht um uns zu erklären, wer wir sind? Weil wir es vielleicht vergessen haben? Oder um ihre Liebe zu uns noch stärker zum Ausdruck zu bringen?
„Mit Freude habe ich euch auserwählt und führe euch, weil ich in euch, meine lieben Kinder, Menschen des Glaubens, der Hoffnung und des Gebets sehe.“
Einige sagen, dass sich die Muttergottes in den Botschaften wiederholt. Zwar sagt sie uns auch hier, dass sie uns auserwählt hat – allerdings fügt sie dieses Mal „mit Freude“ hinzu. Aber warum wiederholt die Muttergottes einige Worte? Vielleicht, weil wir sie und ihre Worte leicht vergessen?
Ja, das ist eines unserer Hauptprobleme – dass wir vergessen, was war, was Gott uns gegeben hat, was er für uns getan hat, was die Muttergottes für uns getan hat … Wenn wir vergessen, was uns gegeben wurde, ist das ein Zeichen dafür, dass wir undankbar sind und damit der Wahrheit gegenüber ungerecht sind.
Und nicht nur das. Durch das Vergessen distanzieren wir uns von Unserer Lieben Frau und hören auf, Ihre Mitarbeiter zu sein.
Warum hat uns die Muttergottes mit Freude auserwählt und warum führt sie uns auf einem Weg, der 43 Jahre dauert?
Hier erfahren wir etwas über Unsere Liebe Frau: Sie sieht. Sie sieht, was in uns gut und positiv ist. Sie sieht, dass wir Menschen des Glaubens, der Hoffnung und des Gebets sind.
Wie sehen wir uns selbst? Wie sehen wir andere um uns herum? Was sehen wir in ihnen? Sehen wir wie Unsere Liebe Frau?
Vielleicht sehe ich bei anderen nur Schwächen, weshalb ich mit ihnen nichts zu tun haben möchte? Was würde passieren, wenn ich in anderen sehen würde, was die Muttergottes in uns sieht?
„Lasst euch vom Stolz, mein zu sein, führen, meine lieben Kinder.“
Warum spricht die Muttergottes von Stolz? Warum möchte sie, dass wir stolz darauf sind, ihr zu gehören?
Zunächst unterscheiden wir Stolz von Hochmut und Eitelkeit. Im Gegensatz zu Hochmut und Eitelkeit, die in die falsche Richtung gehen, ist Stolz ein positiver Wert. Stolz ist das Bewusstsein dessen, was wir sind. Das Gegenteil von Stolz ist Vergesslichkeit, Verlust des Bewusstseins für den eigenen Wert und Scham aufgrund einiger Schwächen.
Vielleicht gibt es einen Grund, warum die Muttergottes möchte, dass wir heute stolz sind? Vielleicht möchte jemand anderes den Stolz in uns auslöschen?
Wie stolz waren unsere Vorfahren weil sie Christen sind! Sie schämten sich ihres Glaubens nicht. Sie wussten, wer sie waren und waren bereit, dies vor allen zu bezeugen. Heute werden die Schwächen mancher Christen betont, insbesondere jene der Priester, als wollten manche Ideologien den heutigen Christen ein Schuldgefühl und einen Minderwertigkeitskomplex aufzwingen. Und tatsächlich schämen sich einige Christen für ihre Zugehörigkeit zur Kirche und verzichten darauf, weil sie nicht zu einer Kirche gehören wollen, die an sich Schwächen hat.
Wie ermutigt uns unsere Mutter, indem sie uns ruft, wir sollen stolz sein! Wie sie unsere Stimmung hebt! Wie sie uns heilt!
Oh, danke, Mutter, dass du uns wegen unserer Schwächen nicht aufgegeben hast! Vielen Dank, dass du trotz all unserer Sünden und Unvollkommenheiten immer noch sagst, dass du gerade uns auserwählt hast und dass du bei deinen Plänen, Frieden auf der ganzen Welt zu verbreiten, auf uns zählst! Danke, dass du dich unserer nicht schämst, sondern öffentlich sagst und betonst, dass wir deine Kinder sind!
Werden wir uns der Mutter schämen? Werden wir uns schämen, ihre Kinder zu sein? Werden wir sie verleugnen? Für wen soll man sich schämen? Für wen und warum sollte man sie verleugnen?
„Und ich führe euch zu Ihm, der der Weg, die Wahrheit und das Leben ist“
Manche Christen haben keine oder keine gute Beziehung zu Maria. Sie nennen als Grund, dass Jesus der Einzige ist, der zählt, weil Jesus der Weg, die Wahrheit und das Leben ist. Wie schade, dass sie so denken! Denn Maria sagt uns in dieser Botschaft deutlich, was ihre einzige Aufgabe und Rolle ist: uns zu Jesus zu führen, der der Weg, die Wahrheit und das Leben ist!
Wenn Gott eine Mutter brauchte und wenn Jesus sie uns vom Kreuz anvertraut und als unsere Mutter geschenkt hat, dann brauchen auch wir eine Mutter auf dem Weg zu Gott. Jesus würde sagen: „Wer Ohren hat, der höre.“ Selig sind diejenigen, die das verstehen!
„Ich führe euch zu Ihm.“ Maria tut, was Jesus will: „Kommt zu mir!“ Das erinnert uns an die Schule Jesu, in der es mehrere Schritte gibt.
Der erste Schritt ist das Gebet: zu Jesus kommen. Zur Eucharistie kommen, das Evangelium lesen, Jesus anbeten, vor dem Kreuz beten… Das Gebet, „zu Jesus kommen“, ist heute von entscheidender Bedeutung, denn viele Christen kommen nicht zu Jesus, nehmen nicht an der Eucharistie teil… Wenn sie nicht zu Jesus kommen, entfernen sie sich von ihm und vergessen ihn. Und noch etwas: Sie bleiben allein, nur mit ihrer eigenen Kraft, nur in ihrer Vernunft, nur in der Menschenliebe, nur in ihrem Sehen… Oder sie gehen zu anderen, dienen anderen Göttern…
Der zweite Schritt führt uns tiefer: „Lernt von mir!“ Lernen, Jesus kennenlernen, seine Worte, sein Herz. Indem wir die Evangelien lesen, die Eucharistie feiern, Jesus anbeten und vor dem Kreuz beten, lernen wir Jesus kennen, sein Herz, seine Liebe.
Der dritte Schritt ist die Verwandlung: Dem Heiligen Geist erlauben, unsere Herzen so zu verwandeln, dass sie dem Herzen Jesu ähneln. Deshalb ist es wichtig, zum Heiligen Geist zu beten: Heiliger Geist, verwandle mein Herz … Lass mein Herz wie das Herz Jesu werden …
Lasst uns in unseren Herzen wiederholen: Jesus, bilde mein Herz nach deinem Herzen …
„Ich bin mit euch, damit der Frieden in euch und um euch herum siegt, denn mit diesem Anliegen hat Gott mich zu euch gesandt.“
Unsere Liebe Frau „wiederholt“ sich noch einmal und sagt uns erneut, dass sie nicht aus eigenem Willen zu uns gekommen ist, sondern in Gottes Auftrag, um Gottes Mission zu erfüllen. Darüber hinaus sagt sie uns, welche Rolle sie bei dieser Mission spielt: uns zu helfen, dass der Frieden in uns und um uns herum siegt.
„Dass der Frieden siegt“ – das bedeutet, dass es sich um einen Kampf handelt. Unsere Liebe Frau sieht die Situation in der Welt: Der Kampf ist zwischen Gut und Böse. Wer und was wird in uns und um uns herum siegen: Frieden oder Unruhe? Gut oder Böse?
Unterscheiden wir zwischen zwei Dingen: Frieden in uns und Frieden um uns herum. Indem sie uns in ihrer Schule unterrichtet, möchte Unsere Liebe Frau uns helfen, damit in uns Frieden siegt, und sie lädt uns ein, ihr zu helfen, damit Frieden um uns herum und in anderen siegt. Erinnern wir uns an einen ihrer Aufrufe: „Seid den Menschen meine ausgestreckten Hände des Friedens …“
Damit kommen wir zum vierten Schritt in der Schule Jesu und Unserer Lieben Frau: Geht zu anderen! Jesus sendet die Jünger aus, um das, was sie von ihm empfangen und gelernt haben, an andere weiterzugeben und das Reich Gottes auf der ganzen Welt zu verbreiten. Das Gleiche möchte Unsere Liebe Frau durch uns: dass wir, die wir in Ihrer Schule gelernt haben, wie Frieden in uns siegt, anderen um uns herum helfen, damit Frieden auch in ihren Herzen und Familien siegt.
Wollen wir „Ja“ zur Muttergottes sagen? Und nicht nur sagen, sondern anfangen zu handeln? Oder werden wir es vergessen und die Liebe aufgrund unserer schwachen Liebe oder aufgrund des Mangels an Liebe in uns selbst verraten?
Um eine solche Lebenschance, die uns die Muttergottes bietet – die „meine lieben Kinder“ sagt – nicht zu verpassen, sollten wir jetzt sagen: „Ich will, was du willst, meine liebe Mutter Maria!“