Betrachtung zur Botschaft vom 25. Juli 2017 – Dr. Angelo Carobene

Betrachtung zur Botschaft vom 25. Juli 2017 – Dr. Angelo Carobene

Die Worte unserer Mutter Maria begleiten uns und wollen uns in die Mitte des Glaubens führen, die die Liebe ist. Liebe besteht nicht einfach in Worte. Liebe erweisst sich als wahr nur durch Taten, die neue Hoffnung und Mut ermöglichen

Das wahre Gebet erschöpft sich nicht in schöne Worte und in religiöse Gefühle. Weil das Gebet sich von Glauben und Liebe nährt, bereitet den Beter, um immer neue Aufträge Gottes zu empfangen, zum Wohl der anderen. Wer sich im Gebet für die Liebe Gottes öffnet, bekommt von Gott den Auftrag die empfangene Liebe weiter zu geben.

„Liebe Kinder! Seid Gebet und Widerschein der Liebe Gottes für all jene, die fern von Gott und Seinen Geboten sind.“

Echtes Gebet macht durchsichtig für die Liebe Gottes, die sich in konkreten Taten auszudrücken hat, darum sind wir heute eingeladen ein Widerschein der Liebe Gottes für unsere Mitmenschen zu sein, vor allem für jene, die weit weg von Gott sind. Weil alle Gebote Gottes im Gebot der selbstlosen Liebe Jesu zusammen gefasst sind: „Liebt einander wie ich euch geliebt habe“, werden wir eingeladen das Gebot der Liebe ganz konkret werden zu lassen für die konkreten Menschen, die wir gerade jetzt vor uns haben. Wir haben Ihnen die Aufmerksamkeit unseres Schweigens, die Geduld, das gute Wort zu schenken, die sie gerade brauchen. Im Gebet können wir die Gnade, die Kraft, die Einsicht empfangen, die wir unseren Mitmenschen weiter zu geben haben.

Durchsichtig für die Liebe können wir aber sein und werden, wenn wir treu und entschlossen den Weg der Umkehr weitergehen, auf dem wir uns befinden, seitdem wir die Gratis Liebe Gottes, ganz persönlich empfangen haben. Die Umkehr haben wir nie hinter uns. Die Umkehr ist eine Lebensaufgabe, denn jeden Tag neu haben wir uns zu entscheiden für den Glauben, die Liebe und die Hoffnung für uns und für unsere Mitmenschen. Jeden Tag neu sind wir von den nicht vorhergesehenen Umständen herausgefordert, neu anzufangen. Wir haben mit unserem Gedächtnis, mit unserer Trägheit und Müdigkeit, mit unserem Überdruss und nicht mehr Wollen und Können zu kämpfen. Im Gebet, wo wir Einsicht und Kraft empfangen, können wir Grenzen überschreiten und den Mut finden, über unseren Egoismus und unseren Stolz hinaus zu gehen. Der Überwindung der Folgen unserer und unserer Nächsten Sünden, können wir nur und einzig mit der Hilfe der Gnade Gottes begegnen und überwinden, die uns zu einem schöpferischen Sprechen und Handeln befähigt.

„Liebe Kinder, seid treu und entschlossen in der Umkehr und arbeitet an euch, dass euch die Heiligkeit des Lebens Wahrheit sei und regt euch im Guten durch das Gebet an, so dass euer Leben auf Erden angenehmer sei.“

Heute sollten wir auf einen wichtigen Zusammenhang aufpassen. Das Wort Heiligkeit wird von unserer Mutter mit zwei Worte in Beziehung gebracht, Wahrheit und Güte, die wir im Gebet zu erwerben haben. Wir alle wissen aus Erfahrung, dass Wahrheit im Gegensatz zur Lüge steht und Güte das Gegenteil von Bosheit ist. Das Streben nach Heiligkeit ist gebunden nicht an große Dinge, die wir tun sollten. Nach Heiligkeit zu streben bedeutet nicht, dass wir die heroischen Tugenden der Heiligen zu imitieren hätten! Die Heiligen haben nicht nach Visionen verlangt und wollten nicht Wunder wirken. Diese sind nur Begleiterscheinungen gewesen! Die Heiligkeit liegt woanders. Weil Gott die Wahrheit und die Liebe ist und wir in einer Welt leben, die oft auf Lüge und Bosheit gebaut ist, haben wir uns jeden Tag neu für die Wahrheit und die Liebe zu entscheiden. Die Heiligkeit Jesu strahlt vor allem vom Kreuz aus. Dort ist Er dem Vater gegenüber gehorsam gewesen, bis zur Verlassenheit. Jesus ist am heiligsten gerade dann, wenn er den Vater nicht mehr spürt, seinen Henkern vergibt und in seine Hände fällt. „Vater, in deine Hände lege ich voll Vertrauen mein Leben“.

Die Heiligen sind ihrer Heiligkeit nicht bewusst gewesen. Das Bewusstsein ihrer Sündhaftigkeit hat sie ständig begleitet, aber sie haben sich ständig in die Hände Gottes übergeben und von Ihm Sicherheit, Mut und Kraft empfangen. Von der Gnade und Liebe Gottes getragen, haben sie sich nicht für den leichteren Weg der Lüge, der Bosheit entschieden, sondern für den Weg der Wahrheit und der selbstlosen Liebe. Indem sie das getan haben, haben sie sich selbst vergessen, nicht an das eigene Wohl, sondern an das der anderen gedacht. Als sie verschmäht und beleidigt wurden, haben sie ihre Spötter und Verräter gesegnet. Das Verharren in der Wahrheit und Liebe, auch durch die Dunkelheit hindurch, ist für sie zur Quelle des Segens und des Lichtes für die Menschen um sie herum geworden. Die Teilhabe am Kreuz Christi hat sie zu Zeichen der Auferstehung gemacht!