Betrachtung zur Botschaft vom 25.03.2018 – Mag. Andreas Schätzle

Mag. Andreas Schätzle

 

Das Ziel vor Augen

Welch wunderbare Botschaft, ganz getragen von der Liebe der Mutter, die unser Herz liebkost (vgl. Botschaft an Mirjana vom 18. März 2018) und uns durch die schweren Zeiten helfen will. Dieses Jahr fiel der 25. März auf den Palmsonntag, den Eingang in die Karwoche, in der uns Jesus im Besonderen einlädt, den Weg in Liebe mit ihm zu gehen, also unser Kreuz auf uns zu nehmen und ihm nachzufolgen. Er ist der Bahnbrecher des Lebens, der uns durch die Bedrängnisse hindurch, durch Kreuz, Leid und Tod zur Auferstehung führt: „Ich habe vor dir eine Tür geöffnet, die niemand mehr schließen kann“ (Offb 3,8). Ostern ruft uns auf den Weg der Nachfolge.
Wir können die Botschaft vom 25. März als einen Weg lesen, auf den Maria uns führen will, einen Weg der Entschiedenheit inmitten einer dramatischen Zeit.

Ich rufe euch auf, mit mir im Gebet in dieser Zeit der Gnade zu sein, in der die Finsternis gegen das Licht kämpft.

Eine Atmosphäre wie in Tolkiens Romantrilogie „Herr der Ringe“: eine kleine Schar von Gefährten, die gegen eine feindliche Übermacht kämpfen müssen, denen aber in ihrer Bedrängnis im rechten Moment Hilfe zuteil wird. In der Botschaft an Mirjana vom 18. März heißt es: „Meine Kinder, euer Kampf ist schwer. Er wird noch schwerer, ihr aber, folgt meinem Beispiel. Betet um die Kraft des Glaubens; vertraut auf die Liebe des himmlischen Vaters. Ich bin bei euch, ich offenbare mich euch, ich ermutige euch. Mit unermesslicher mütterlicher Liebe liebkose ich eure Seele.“

Unsere Gefährtin auf dem Weg der Nachfolge in dramatischer Zeit ist Maria. Sie ruft uns auf, mit ihr zu sein. Wie? Durch das Gebet. „Ich rufe euch auf, mit mir im Gebet zu sein.“ Wichtig: Wir beten nicht zu Maria, sondern mit ihr. Wir verbinden uns mit ihr und ihrem Gebet. Wir suchen ihre Hand und ihre Nähe. So wird diese Zeit der Auseinandersetzung von Finsternis und Licht zu einer Zeit der Gnade. Gnade der Gottverbundenheit und des Vertrauens. Gnade der Heiligung und des Wachstums. Gott lebt und wirkt in mir. Gott gibt die Kraft, das Schwere und die Herausforderungen zu meistern und daran zu wachsen. Noch einmal die Worte an Mirjana, die das wunderbar und sehr persönlich illustrieren: „Ich liebte das Leben – das Geschenk von Gott obwohl Schmerz und Leid mein Herz durchbohrt haben. Meine Kinder, ich hatte die Kraft des Glaubens und des grenzenlosen Vertrauens in die Liebe Gottes. All jene, die die Kraft des Glaubens haben, sind stärker. Der Glaube bewirkt, gemäß dem Guten zu leben, und dann kommt das Licht der Liebe Gottes immer zum gewünschten Moment. Das ist die Kraft, die in Schmerz und Leid unterstützt. Meine Kinder, betet für die Kraft des Glaubens und vertraut auf den himmlischen Vater und fürchtet euch nicht.“

Es ist deutlich, dass Maria, die Begnadete und vom Heiligen Überschattete (25. März!), uns hier und heute ihre Lebens- und Glaubenserfahrung weitergeben möchte. Sie ruft uns auf, mit ihr im Gebet zu sein, um uns zu der Erfahrung eines grenzenlosen Vertrauens und starken Glaubens zu führen. Eines Glaubens, der uns befähigt, gemäß dem Guten und in der Gnade zu leben:

Es ist deutlich, dass Maria, die Begnadete und vom Heiligen Geist Überschattete (25. März!), uns hier und heute ihre Lebens- und Glaubenserfahrung weitergeben möchte. Sie ruft uns auf, mit ihr im Gebet zu sein, um uns zu der Erfahrung eines grenzenlosen Vertrauens und starken Glaubens zu führen. Eines Glaubens, der uns befähigt, gemäß dem Guten und in der Gnade zu leben:

Betet, meine lieben Kinder, beichtet und beginnt ein neues Leben in Gnade. Entscheidet euch für Gott und ER wird euch zur Heiligkeit führen.

Palmsonntag Abend vor der Kirche in Medjugorje bin ich einem jungen Familienvater begegnet, der mir freudig sagte: „Ich habe gebeichtet und ein neues Leben begonnen.“ Ich weiß nicht, ob er da schon die neue Botschaft kannte. Oft, so scheint mir, spricht Maria aus, was Gott uns gerade gnadenvoll schenken will. Jener Familienvater hat sich neu, mit Entschiedenheit und Freude auf den Weg gemacht. Das Ziel dieses Weges ist die Heiligkeit: Gottverbundenheit und alltägliche Beständigkeit im Guten. Gerade in diesen Tagen bereitet Papst Franziskus ein neues Dokument über die Heiligkeit im Alltag vor.

…und das Kreuz wird euch ein Zeichen des Sieges und der Hoffnung sein.

Diese Worte der Gottesmutter erinnern uns an das Lied aus dem Gotteslob: „Heilges Kreuz, sei unsre Fahne, die uns führt durch Kampf und Not, die uns halte, die uns mahne, treu zu sein bis in den Tod. Heilges Kreuz, du Siegeszeichen, selig, wer auf dich vertraut. Sicher wird sein Ziel erreichen, wer auf dich im Leben schaut.“

Wie ein Feldzeichen trägt Jesus das Kreuz voran, Banner der Hoffnung und des Sieges: „Fällt‘s euch zu schwer? Ich geh voran, ich steh euch an der Seite, ich kämpfe selbst, ich brech die Bahn, bin alles in dem Streite. Ein böser Knecht, der still kann stehn, sieht er voran den Feldherrn gehn.“ (Mir nach, spricht Christus…)

Wie das Volk Israel der leuchtenden Feuersäule folgte, wie die brennende Osterkerze in der Osternacht in die finstere Kirche hineingetragen wird, so folgen wir Jesus, dem Anführer des Lebens, Licht in der Finsternis: „Lasst uns mit Ausdauer in dem Wettkampf laufen, der uns aufgetragen ist, und dabei auf Jesus blicken, den Anführer und Vollender des Glaubens; er hat angesichts der vor ihm liegenden Freude das Kreuz auf sich genommen…“ (Hebr 12,1-2)

Seid stolz darauf, dass ihr getauft seid, und dankbar in eurem Herzen, dass ihr ein Teil des Planes Gottes seid. Danke, dass ihr meinem Ruf gefolgt seid!

Wie gehen wir den Weg in der Jüngerschule Jesu? Denn darum geht es ja, dass „wer mein Jünger sein will, täglich sein Kreuz auf sich nehme und mir nachfolge“ (Lk 9,23). Kurz vor Ostern hat mir eine Katechetin von der unbändigen Vorfreude einiger Taufbewerber erzählt, die vor einigen Monaten als Flüchtlinge nach Österreich gekommen sind und jetzt in der Osternacht die Taufe empfangen haben. Bei ihrem Zeugnis ist mir selbst neu bewusst geworden, welches Geschenk doch die Taufe ist! Eingetaucht in Christus zu sein, getränkt von der Gnade Gottes, geliebt, gesalbt, gesendet.

Und doch ringt der Mensch um seinen Weg in wiederkehrenden Wachstumskrisen, die uns, wenn wir uns ihnen im Licht Gottes stellen, immer tiefer in die Fruchtbarkeit seiner Gnade und unsere Lebensmission hineinführen. „All jene, die die Kraft des Glaubens haben, sind stärker. Der Glaube bewirkt, gemäß dem Guten zu leben, und dann kommt das Licht der Liebe Gottes immer zum gewünschten Moment… ich ermutige euch!“ (Botschaft an Mirjana vom 18. März)
Franz von Assisi hat wie in einer österlichen Tauferneuerung vor dem Kreuz in San Damiano um Kraft und Licht für seinen Auftrag im großen Plan Gottes gebetet:

Höchster, glorreicher Gott,
erleuchte die Finsternis meines Herzens
und schenke mir rechten Glauben,
gefestigte Hoffnung und vollendete Liebe.
Gib mir, Herr, das Empfinden und Erkennen,
damit ich deinen heiligen und wahrhaften Auftrag erfülle.
Amen.