„geistlicher Höhenflug“ in Medjugorje
Interview mit einer Pilotin

Gabrielle Russell

 

Gabrielle Russell ist Pilotin und stammt aus Malawi. Im September hielt sie sich in Medjugorje auf. Bei dieser Gelegenheit erzählte sie auf Radio „Mir“ von ihrer Bekehrung und ihrem Engagement bei Mary’s Meals. Hier ist ihr Zeugnis:

 

„Alles begann im Jahr 1981. Ich lag damals mit einem schweren Rückenleiden im Krankenhaus. Weil ich als Pilotin arbeite, dachte ich, dass es mit meinem Leben und meiner Karriere nun wohl vorbei wäre.

Was mein geistliches Leben betrifft, war ich praktisch tot.

Eine unerwartete Bitte

Ich rief eine Ordensschwester an und bat sie um einen Priester, weil ich mich mit Gott versöhnen wollte. Daraufhin kam dann auch ein ganz wunderbarer Geistlicher, der mir die Beichte abnahm. Er bat mich aber auch um einen kleinen Gefallen: Ich möge doch nach meinem Krankenhaus-Aufenthalt den ‚Catholic Herald’ abonnieren (eine katholische Wochenzeitschrift, Anm. d. Red.).
Nach fünf oder sechs Wochen wurde ich schließlich entlassen und abonnierte tatsächlich den ‚Catholic Herald’. Und nach meiner vollständigen Genesung kehrte ich wieder zu meinem gewohnten Lebensstil und zur Luftfahrt zurück. Aber mein Glaube war noch nicht tief.

Neugierig auf mehr
Als ich im Februar 1984 nach einer meiner Reisen wieder zu Hause ankam, erwartete mich mein Mann vor unserem Haus und sagte zu mir: ‚Hier ist dein Catholic Herald.’ Beim Durchblättern stieß ich auf einen kurzen Artikel über die Erscheinungen der Gottesmutter in Medjugorje. Es war darin zu lesen, dass die Gospa uns einlädt, an jedem Freitag bei Wasser und Brot zu fasten – was mir ganz und gar nicht gefiel! Aber ich spürte, dass mich die Gottesmutter aufforderte, etwas zu tun. Sie sagte es zwar nicht mit Worten, aber ganz tief im Herzen konnte ich ganz deutlich ihre Stimme vernehmen. Und so dachte ich darüber nach, was ich tun sollte.

Eine unerwartete Brieffreundschaft
Da kam mir plötzlich ein Gedanke: Ich könnte doch an die Redaktion des ‚Catholic Herold’ schreiben, um mehr über Medjugorje erfahren. Ich schrieb also einen Brief an die Redaktion und bat darum, meinen Brief an den Autor des entsprechenden Artikels weiterzuleiten.
Ein oder zwei Tage später flog ich in die USA und kehrte erst nach zwölf Tagen heim. Zu Hause wartete ein wundervoller Brief auf mich: zwölf handgeschriebene Seiten und zwei Fotos von Magnus (MacFarlane-Barrow, Anm. d. Red.) und seiner Schwester mit den Sehern hier in Medjugorje. Sie erklärten mir alles über Medjugorje, und ich war gerührt. Ich verfasste eine Antwort, und danach waren wir fünf bis sechs Monate lang brieflich in Kontakt. Seit damals habe ich mich wirklich darum bemüht, die Botschaften der Gospa kennenzulernen und zu leben.

Endlich zu Hause angekommen
Als ich das erste Mal nach Medjugorje kam, hatte ich das starke Gefühl, zu Hause angekommen zu sein. Ich ging zur Anbetung, und während ich vor dem Allerheiligsten kniete, fragte ich mich: ‚Warum ich? Was wirst du, Herr, mit den zwölf Millionen Menschen in Malawi tun, die niemals hierher kommen können?’

Ein unerwarteter Anruf
Ich kehrte nach Hause zurück, kleidete mich um und wollte gerade zur Arbeit gehen, als das Telefon klingelte. Ich hob den Hörer ab und hörte eine Stimme, die mich fragte, ob ich Gay Russel sei. Als ich bejahte, meinte der Anrufer warnend, dass dies wohl ein etwas seltsamer Anruf für mich sei: ‚Mein Name ist Tony Smith. Ich bin Unternehmer aus England, aber ich bin auch ein Schüler der Gospa in Medjugorje. Seit zwei Jahren habe ich das starke Gefühl, die Gospa wünscht sich, dass ich in England den Križevac (Kreuzberg, Anm. d. Red.) nachbauen lasse – für all jene, die nicht nach Medjugorje kommen können.’

Medjugorje in Malawi
Er meinte, dass er bisher keinen geeigneten Berg gefunden habe, und fuhr dann mit seinem Bericht fort. ‚Letzte Nacht habe ich in meinem Herzen ganz laut und deutlich gehört, dass ich den Kreuzberg in Malawi nachbauen soll. Für die vielen Menschen, die nicht nach Medjugorje kommen können.’ Und so haben wir tatsächlich eine Nachbildung des Križevac und der Kirche von Medjugorje in Malawi realisiert!

An der Hand der Gottesmutter
Als mich die Gospa in Medjugorje an die Hand nahm, veränderte sich mein Leben vollkommen, und zwar für immer! Ich habe den Herrn seitdem keinen einzigen Tag mehr verlassen. Die Gottesmutter war es, die mich zu Jesus zurückgeführt hat, und sie ist es auch, die mich bei ihm sein lässt. Von mir aus bin ich ja zu nichts zu gebrauchen gewesen!

Sechseinhalb Stunden auf dem Kreuzberg
Ich möchte auch noch sagen, dass sich mein Mann in Medjugorje bekehrt hat! Mein Mann war ein wunderbarer Mensch, aber er war genauso wie ich ohne Glauben erzogen worden. Und er war 28 Jahre lang ein Gegner von Medjugorje.
In der Pension wünschte er sich, Medjugorje zu besuchen und auf den Kreuzberg hinaufzugehen. So fuhren wir hin, und während wir uns an den Aufstieg machten und ich den Rosenkranz betete, fragte er mich: ‚Ist es das jetzt? Sind wir am Ziel?’ Ich sagte ihm, dass wir noch nicht einmal richtig begonnen hätten.
Ich glaube, wir haben dann sechseinhalb Stunden für den Weg benötigt, den andere in eineinhalb oder zwei Stunden zurücklegen.

Tränen der Freude
Bei der vierten Station wollte er umkehren und dann wieder bei der dreizehnten, bei der er sich auch noch übergeben musste. Aber schließlich blieb er eisern und ging bis zum Gipfel weiter. Und als wir oben ankamen, umarmte er mich.
Im Laufe unseres Ehelebens habe ich ihn nie weinen sehen. Aber jetzt war es offensichtlich, dass er etwas Ähnliches erlebt hatte, wie es mir viele Jahre zuvor geschenkt worden war. Es war die Erfahrung der Liebe Gottes, die ihn durchdrungen hat!
Als wir unten ankamen, war er ein neuer Mensch! Von diesem Tag an war er frei von all der Bitterkeit und Wut, die ihn erfüllt hatten. Er hatte Medjugorje liebgewonnen.

Wunderbare Ehe
Jemand hat uns einmal eine Tafel mit einem Spruch geschenkt. Sie hängt über unserer Eingangstür, und der Spruch lautet: „Hier lebt eine wundervolle Frau mit einem ganz schrecklichen alten Mann.“ Als mein Mann eines Tages nach Hause kam und die Schlüssel vergessen hatte, klingelte er an der Haustür. Ich ging hin, um ihm zu öffnen, und als er mich fragte: „Ist das hier das Haus, in dem dieser wunderbare Mann mit dieser ganz schrecklichen Frau wohnt?“, öffnete ich ihm die Tür und erwiderte: „Sie ist eine ganz wundervolle Frau, die eine starke Umarmung braucht!“ Daraufhin schloss er mich fest in seine Arme und rief plötzlich: „O Gott, ich habe einen Herzinfarkt!“ So starb er in meinen Armen.

Mein Mann hat diese Welt genau ein Jahr nach seinem Bekehrungserlebnis in Medjugorje verlassen! Das zu wissen, gibt mir viel Kraft. Und es ist wunderbar, so sterben zu dürfen. Er hat kein bisschen leiden müssen.“